Am 02.05.2012 befand sich ein deutsches Tankmotorschiff mit 1.500 Tonnen brennbarer Flüssigkeit, sogenannte Additive, auf der Fahrt von Magdeburg nach Rotterdam. Gegen 15.00 Uhr meldete der Schiffsführer eine Grundberührung mit erheblichem Wassereinbruch im vorderen Maschinenraum (Bugstrahlruder).

Durch die Kollision mit einem unbekannten Gegenstand wurde der Schiffsboden im Bugbereich an drei Stellen bis zu 60 cm aufgeschlitzt. Von der 3-köpfigen Besatzung wurden sofort alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet, um ein eventuelles Sinken des Schiffes zu verhindern.

Bis gegen 22.00 Uhr wurde ein Lecksegel von außen vor die Leckstelle gebracht und durch die eingesetzte Feuerwehr mittels zwei Pumpen der Maschinenraum leer gepumpt.

Bei der Havarie wurden keine Personen verletzt und das umliegende Gewässer nicht verunreinigt, die Ladung wurde nicht beeinträchtigt.

In den heutigen Morgenstunden kam es nochmals durch Sog und Wellenschlag zu einem erneuten Wassereinbruch, so dass abermals die Feuerwehr zum Einsatz gerufen wurde.

Nach der Abdichtung mittels Lecksegel sollen die Leckstellen jetzt mit einem Spezialbeton von innen abgedichtet werden. In der weiteren Folge wird die Ladung des Havaristen in ein anderes Tankmotorschiff der Reederei umgeschlagen und nach Magdeburg gebracht. Zur Wiederinstandsetzung des Bugstrahlruders sind bereits Werftarbeiter vor Ort. Anschließend soll das 100 m lange Tankmotorschiff auf der Werft in Lauenburg repariert werden.

Die genaue Ursache der Havarie wird derzeit noch untersucht. Im betreffenden Bereich sind zurzeit Bauarbeiten zur Verbreiterung des Mittellandkanals. Die Schifffahrt wird auf der südlichen Seite des Kanals an der Gefahrenstelle vorbei geleitet.