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Pressemeldungen der Polizei

Polizeimeldung der Polizeiinspektion Stendal

Berichtszeitraum 13.03.2024

13.03.2024, Stendal – 13/2024

  • Polizeiinspektion Stendal

PKS der Polizeiinspektion Stendal für das Jahr 2023

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Stendal für das Jahr 2023

 

  • Insgesamt 19.487 erfasste Straftaten
  • 57,8 % der Fälle wurden aufgeklärt

 

Für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Stendal mit den Polizeirevieren Stendal, Jerichower Land und Altmarkkreis Salzwedel stellt sich die Polizeiliche Kriminalstatistik folgendermaßen dar:

 

Insgesamt wurden im Jahr 2023 11.255 Straftaten aufgeklärt. Die Aufklärungsquote (AQ) ist gegenüber dem Jahr 2022 um 0,5 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei 57,8 %, somit 1,9 % über dem Landesdurchschnitt (55,9 %).

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Stendal wurden im Jahr 2023 insgesamt 19.487 Straftaten registriert. Dies sind 630 Straftaten mehr als im Vorjahr.

 

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Stendal wurden im Jahr 2023 insgesamt 7.564 Tatverdächtige ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr (2022: 7.614) bedeutet dies einen Rückgang um 0,7 Prozentpunkte. Die Tatverdächtigen schlüsseln sich in 5.652 männliche und 1.912 weibliche Personen auf. Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg im Jahr 2023 von 914 auf 1021 Tatverdächtige. Im Jahr 2023 waren 1.563 ermittelte Tatverdächtige unter 21 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 20,7 % an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich somit ein Rückgang von 1,1 %. Insgesamt wurden in der PKS 2023 aus der Personengruppe der Zuwanderer heraus 688 Tatverdächtige registriert, die an 1085 erfassten Fällen beteiligt waren. Dies sind fast doppelt so viele Straftaten wie im letzten Jahr (2022: 590). Die Anzahl der Tatverdächtigen stieg dabei um 66,2 % an (2022: 414). Neben den Verstößen gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz wurden von den erfassten Tatverdächtigen 377 Rohheitsdelikte, darunter 274 Fälle von Körperverletzungsdelikten und Diebstahlsdelikte (255 Fälle, davon 194 Fälle von Ladendiebstahl), begangen. Auch diese Fallzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. 32 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung und bleiben damit nahezu auf dem Niveau vom Vorjahr (30 Fälle). 65 Fälle sind den Rauschgiftdelikten zuzuordnen (2022: 34 Fälle).

 

Der prozentuale Anteil der Straftaten gegen das Leben (insgesamt 17 Straftaten) beträgt im Verhältnis zum Gesamtstraftatenaufkommen 0,09 %. Fünf Delikte konnten im Jahr 2023 nicht aufgeklärt werden.

Von 338 bekannt gewordenen Sexualdelikten konnten 302 Taten aufgeklärt werden, was einer AQ von 89,3 % entspricht. Die Anzahl der erfassten Fälle, die unter Anwendung von Gewalt oder Ausnutzung einer Abhängigkeit begangen wurden, sind von 157 auf 142 Fälle gesunken. Dies ist ein leichter Rückgang von Fällen um 9,6 % im Vergleich zum Jahr 2022. Die Fälle von Vergewaltigung und sexuelle Nötigung stieg dagegen von 34 auf 43 Fälle, was einen Anstieg von 26,5 % im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet. Die Fälle des sexuellen Missbrauchs sanken im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 % von 79 auf 76 Fälle. Der sexuelle Missbrauch von Kindern dagegen stieg um 13 % von 54 auf 61 Fälle im Vergleich zum Jahr 2022.

 

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte nahm mit 4.274 Fällen (+577) um 15,6 Prozentpunkte zu. Rohheitsdelikte nehmen einen prozentualen Anteil von 21,9 % an allen Taten ein. Die AQ bei Rohheitsdelikten liegt bei 89,5 %. Bei den darunterfallenden Raubstraftaten ist ein deutlicher Anstieg auf nunmehr 110 Straftaten (+ 24) zu verzeichnen, wovon 67 Fälle aufgeklärt wurden. Dies entspricht einer AQ von 60,9 %. Auch die Anzahl der bekannt gewordenen Körperverletzungsdelikte hat um 353 Straftaten zugenommen. 2.617 Fälle wurden im Jahr 2023 insgesamt in diesem Deliktsbereich erfasst (2022: 2.264 Straftaten). Die AQ lag hier bei 91,1 %, ähnlich dem Vorjahr (91,6 %).

Diebstahlsdelikte stellen mit 28 % auch im Jahr 2023 den höchsten Anteil an allen abgeschlossenen Fällen dar. Insgesamt ist ein Anstieg der erfassten Straftaten um 391 Fälle auf 5.485 (+7,7 %) mit leicht gestiegener AQ (29,2 %) zu verzeichnen. Für den einfachen Diebstahl wurde ein Anstieg um 6,9 % auf 2.852 Fälle registriert. Den größten Zuwachs gab es dabei beim Taschendiebstahl (+43,2 %) sowie beim Ladendiebstahl (+30,9 %).

Im Bereich des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (BSD) sind für das Jahr 2023 steigende Fallzahlen festzustellen. Wurden im Jahr 2022 noch 2.426 Fälle registriert, so sind es im Jahr 2023 bereits 2.633 (+207 Fälle, +8,5 %). Die AQ beim BSD stieg um 0,2 % auf
13 %. Die Fallzahlen beim BSD von Kraftwagen stiegen von 72 (2022) auf 82 (2023) an. Dies entspricht einem Zuwachs von 13,9 %. Im Bereich von Tageswohnungseinbrüchen aus Einfamilienhäusern stiegen die Fallzahlen ebenso an, von 53 Fällen im Jahr 2022 auf 68 Fälle im Jahr 2023 (+ 28,3 %).

 

Auch bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sind im Wesentlichen steigende Fallzahlen zu verzeichnen (2021: 2.745 Fälle, 2022: 3.021 Fälle, 2023: 3110 Fälle). Während über alle Betrugsdelikte gesehen ein Zuwachs um 5,2 % auf nunmehr 2.416 Fälle zu registrieren ist, nimmt die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten des Computerbetrugs gem. § 263a StGB um -5,6 % auf 539 Fälle ab (2022: 571 Fälle). Trotz sinkender Fallzahlen des Computerbetrugs ist eine steigende AQ (23,0 %) zu verzeichnen. Im Bereich der Computerkriminalität wurden 2023 mit 697 erfassten Fällen 22 Fälle mehr als im Vorjahr in der PKS verzeichnet. Es konnten 143 Fälle aufgeklärt werden, das entspricht einer AQ von 20,5 % und ist mit +1,4 Prozentpunkten ansteigend.

 

Im Bereich der sonstigen Straftatbestände des StGB ist ein Rückgang um 159 Fälle, von 4.948 auf 4.789 Fälle, zu verzeichnen. Die Anzahl der aufgeklärten Fälle steigt um 51 auf 2.815. Die AQ steigt von 55,9 % auf 58,8 % (+2,9 %).

 

Beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sind mit nunmehr 137 Fällen, vier Fälle mehr als im Jahr 2022 zu verzeichnen (+3,0 %).

Die Anzahl der Fälle von Hausfriedensbruch ist mit 486 Straftaten höher als im Jahr 2022 (408 Taten). Das entspricht einem Anstieg um 19,1 %, wobei die AQ von 91,4 % im Jahr 2022 auf 79,6 % im Jahr 2023 gesunken ist.

 

Die Anzahl der Beleidigungsdelikte stieg von 1010 auf 1070 Straftaten (+5,9 %) bei leicht gestiegener AQ (91,4 %) an.

 

Im Deliktsbereich der Sachbeschädigung ist ein Rückgang der PKS erfassten Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl ist im Jahr 2023 um 354 auf insgesamt 2.020 Fälle (-14,9 %) gesunken. Im Jahr 2022 waren es 2.374 Fälle. Bei Sachbeschädigungen durch Graffiti (-45,3 %) ist ein starker Rückgang festzustellen. Die Anzahl der aufgeklärten Straftaten im Deliktsbereich der Sachbeschädigung ist um 40 Fälle gesunken, die AQ ist 2023 mit 32,8 % ansteigend (3,6 %). Sachbeschädigungen nehmen im Bereich der Polizeiinspektion Stendal insgesamt einen Anteil von 10,4 % an der Gesamtkriminalität ein.

 

Die in der PKS erfassten Fälle nach strafrechtlichen Nebengesetzen nehmen in der Polizeiinspektion Stendal mit 1.474 Fällen einen Anteil von 7,6 % am Gesamtstraftatenaufkommen ein.

 

Der überwiegende Anteil entfällt auf Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Im Berichtsjahr wurden in der PKS 1.032 Fälle von Rauschgiftdelikten nach dem BtMG erfasst. Das sind 218 Straftaten weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 21,1 %. Die AQ ist um -1,4 Prozentpunkte auf 94,4 % leicht gesunken. Den größten Anteil nehmen dabei allgemeine Verstöße gegen das BtMG ein, wobei Cannabis mit 404 (-27,5 %) und Amphetamine und deren Derivate in flüssiger und fester Form, trotz eines Rückganges auf 221 Fälle (-15,0 %), auch im Jahr 2023 die Spitzenplätze belegen. Fälle, die einen allgemeinen Verstoß mit Methamphetamin in kristalliner Form (sog. Crystal) zum Gegenstand haben, sind im Vergleich zum Jahr 2022 von 34 auf 29 gesunken. Ein Rücklauf um 23,5 % ist bei den Straftaten gegen das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz zu verzeichnen. Wurden im Jahr 2021 31 Straftaten bekannt, so sinkt die Anzahl 2022 auf 17 und 2023 weiter auf 13.

Im Jahr 2023 sind die Fallzahlen der Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz von Asylbegehrenden um 26,8 % gesunken. Es wurden 30 Fälle in der PKS ausgewiesen, was einem Rückgang um elf Fälle zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Impressum: Polizeiinspektion Stendal Uchtewall 5 39576 Stendal Tel: (03931) 682 310 Fax (03931) 682 309 Mail: presse.pi-sdl@polizei.sachsen-anhalt.de

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