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Pressemeldungen der Polizei

Erstmals Landespräventionspreis der Polizei Sachsen-Anhalt verliehen

30.10.2002, Halberstadt – 235

  • Polizeidirektion Halberstadt

 

 

 

Polizeidirektion Halberstadt - Pressemitteilung Nr.: 235/02

 

Magdeburg, den 30. Oktober 2002

 

Erstmals Landespräventionspreis der Polizei Sachsen-Anhalt verliehen

Am 24.Oktober 2002 wurde der 2. Landespräventionstag in Halle unter dem Motto "Prävention für eine sichere und lebenswerte Stadt" durchgeführt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Landespräventionsrates Sachsen-Anhalt, Herrn Innenstaatssekretär Söker, ergriff die stellvertretende Bürgermeisterin und Beigeordnete für Jugend und Soziales der Stadt Halle, Frau Szabados, das Wort. Sie klärte die Anwesenden zuerst über drei grundlegende Begriffe auf, die man, ob gebürtiger- oder Wahl - Hallenser oder auch nur als Gast des Landespräventionstages wissen müsse: Die Bürger in Halle würden unterschieden nach Hallensern (jenen, die in Halle geboren sind), Halloren (alteingesessene Hallenser Familien) und nach Halunken (all jene, auf die weder die Merkmale eines Hallensers, noch eines Halloren zutreffen). Das erstaunte Publikum, nun unisono als "Halunken" bezeichnet, beruhigte sich jedoch gleich wieder, nachdem Frau Szabados von den mehr als lobenswerten Bemühungen und Initiativen der Stadt Halle berichtete, von den Anstrengungen, die unternommen würden, um allen Bürgern, gleich welcher Herkunft, eine lebenswerte und sichere (Heimat-)Stadt anzubieten.

Nach dem Gehörten wurde klar: hier wird kommunale Partnerschaft gelebt, Vernetzung verschiedenster Initiativen nicht nur gewollt, sondern gefördert, für eine Gleichbehandlung aller Bürger plädiert. Das Hauptreferat zu "Dimensionen und Hintergründen der Jugendgewalt" von Herrn Prof. Dr. Rudolf Egg veranschaulichte den Zuhörern neben diversen Auswertungen der Polizeilichen Kriminalstatistik auch eine Art "Einmaleins der Gewaltprävention". Hier wurden 10 Thesen vermittelt, die zu beherzigen sowohl den Praktikern der Prävention, als auch Verantwortungsträgern aus Politik und Gesellschaft anheim gestellt wurde:

Keine falschen Zielvorstellungen verfolgen! (Bei utopischen Zielen sind Misserfolge vorprogrammiert.), Es gibt keine Patentlösungen! (Es kann und soll keine einheitlichen Konzepte geben.), Prävention hat Vorrang!, Gewalt v.a. vor Ort verhindern! (Konzepte sollen speziell auf Klientel, Wohngegend etc. zugeschnitten sein), Hilfe vor Strafe! (Gerade im Umgang mit Gewalttätern besteht hier die Möglichkeit der Verhinderung einer Intensivtäterkarriere), Hilfe für Opfer und Täter!, Die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen!, Koordination der Anti - Gewalt - Maßnahmen! (Maßnahmen von Prävention und Repression sollten vernünftig abgewogen werden im Zusammenwirken von Polizei, Justiz, Jugendämtern, Versicherungen etc.), Verhinderung und Kontrolle der Gewalt ist eine Daueraufgabe! ( Bei präventiven Maßnahmen besteht immer die Gefahr, dass Erfolge nicht so richtig sichtbar werden, Misserfolge um so deutlicher. Hier ist wichtig, nicht aus emotionaler Betroffenheit zu reagieren, sondern kontinuierlich zu planen.), "Es geht um uns selbst! (Gewalttätige Kinder und Jugendliche sind immer das, was wir, die Gesellschaft, aus ihnen gemacht haben.)

Im Jahre 2002 wurde erstmals der Landespräventionspreis der Polizei Sachsen-Anhalt unter dem Motto "Sicherheit aktiv gestalten -Straftaten im öffentlichen Raum entgegenwirken" ausgelobt. Das Thema des Landespräventionstages "Prävention für eine sichere und lebenswerte Stadt" bot eine gute Möglichkeit, die Beiträge des Präventionspreises angemessen zu würdigen und in gebührendem Rahmen einer breiten öffentlichkeit vorzustellen. >Der Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt, Herr Jeziorsky, nahm persönlich die Preisverleihung vor. Gleich vier Projekte aus dem Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Halberstadt wurden ausgezeichnet. Dies ließ nicht nur die Augen der Preisträger aufleuchten- auch die anwesenden Kollegen aus den Revieren und der Polizeidirektion Halberstadt freuten sich über diesen Erfolg.

Den ersten Preis: einen Gutschein über 2500,-Euro erhielten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b der Sekundarschule "Am Regenstein" Blankenburg für ihr Projekt "Wenn nicht jetzt...Wann dann?". Sie erfassten die Sachbeschädigungen im Umfeld ihrer Schule, befragten unterschiedliche Zielgruppen zu den Themen Ordnung und Sicherheit, analysierten Ursachen von Sachbeschädigungen und stellten deren Auswirkungen in Wort und Bild dar. Gleichzeitig erarbeiteten die Jugendlichen Vorschläge zum Schutz der schulischen Anlagen und des Wanderweges rund um Blankenburg. Sie setzten dieses praktisch in Form eines Vertrages mit dem Forstamt Blankenburg um, in welchem sie sich verpflichteten, den Wanderweg um Blankenburg monatlich ein- bis zweimal zu kontrollieren und sauber zu halten. Im Gegenzug stellt das Forstamt der Schule Sitzbänke zur Verfügung.

Der zweite Preis: ein Gutschein über 2000,-Euro wurde für das Kooperationsprojekt der Landesstelle für Kinder- und Jugendschutz Sachsen-Anhalt e.V. mit der Sportjugend Bördekreis und der Verkehrswacht Wanzleben e.V. "Wartezeit- Spielezeit" überreicht. Auf das Problem, dass Schulkinder oftmals längere Wartezeiten an Bushaltestellen in Kauf nehmen müssen und in dieser Zeit aus Langeweile Schmierereien und Beschädigungen an Wartehallen vornehmen oder sich durch Raufereien in der Nähe bzw. auf der Fahrbahn in Gefahr bringen, wurde spielpädagogisch reagiert. Es wurde versucht, neue Spielräume für Kinder zu erschließen und in der Wartezeit sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten.

Der dritte Preis: ein Gutschein über 1500,-Euro konnte gleich zweimal vergeben werden. Der "Jugendtreff" Groß Quenstedt, welcher in Eigeninitiative der Jugendlichen entstanden war und sowohl für diese ein vielfältiges Freizeitangebot bereit hält, als auch als Gastgeber für Veranstaltungen der Gemeinde Groß Quenstedt fungiert, erhielt den verdienten Preis. Gleichermaßen hatte sich das Projekt "Jugendarbeit einmal anders" der Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Nienhagen e.V. für den dritten Preis qualifiziert. ähnlich wie in Groß Quenstedt werden den Jugendlichen hier Freizeitangebote gemacht, sie werden aktiv in die Mitgestaltung des Clublebens einbezogen, Kontakte zu anderen Gemeindemitgliedern, Vereinen und Institutionen gefördert.

Dem Ziel des Projektes, die "Jugend von der Straße" zu holen und Zukunftsmöglichkeiten ohne Drogen und Gewalt aufzuzeigen, ist diese Initiative wohl einen großen Schritt näher gekommen. Selbstverständlich gilt unser Dank als Polizeidirektion Halberstadt den Ausgezeichneten sowie allen anderen beteiligten Präventionsprojekten. Wir verstehen dieses Engagement auch als Unterstützung unserer alltäglichen Arbeit. Neben 16 weiteren Initiativen und Projekten nutzte auch die Polizeidirektion Halberstadt den "Markt der Möglichkeiten" um die Wanderausstellung und das Präventionsprojekt gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit "Buntes Licht auf braune Schatten" zu präsentieren und zur Nachahmung weiterzuempfehlen.

Dass sich auch unser gemeinsames Projekt "am Puls der Zeit" bewegt, weil es aktuelle Probleme, die Lebenswelten junger Menschen betreffend, aufgreift und ihnen verschiedenste Möglichkeiten zum Erwerb von Informationen und Handlungskompetenzen im Umgang mit Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit anbietet, war am regen Interesse der Besucher zu spüren. Gerade der Gedanken -und Erfahrungsaustausch während des "Marktes der Möglichkeiten" bot allen Beteiligten die Chance, neue Präventionspartner zu gewinnen, sich ein paar gute Ideen abzuschauen und dazuzulernen. Die Informationsforen "Junge Straftäter und Bedingungen der Prävention", "Häusliche Gewalt" und "Angsträume" waren interessante Podien für Informationen und (Streit-)Gespräche. Vermutlich sind alle Beteiligten nach dieser Veranstaltung der Meinung: "Man sieht sich wieder!"

 

 

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