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Pressemeldungen der Polizei

DE Polizeiliche Kriminalstatistik
für das Jahr 2001

21.02.2002, Dessau – 18

  • Polizeiinspektion Dessau-Roßlau

 

 

 

Polizeidirektion Dessau - Pressemitteilung Nr.: 018/2002

 

Dessau, den 21. Februar 2002

 

DE Polizeiliche Kriminalstatistik

für das Jahr 2001

 

Kriminalitätslage

Straftatenaufkommen

Frau Polizeipräsidentin Scherber-Schmidt (43) bringt einleitend ihre Zufriedenheit zum Ausdruck, dass auch 2001, dem Jahr ihres Amtsantritts, der rückläufige Trend hinsichtlich der Gesamtzahl der registrierten Straftaten anhielt. Mit 44.450 Straftaten im Jahr 2001 fiel das Straftatenaufkommen auf das niedrigste Niveau seit Bestehen der Polizeidirektion Dessau. Im Vergleich zum Vorjahr kamen 2.531 Straftaten weniger zur Anzeige.

Kriminalitätsbelastung

Die Kriminalitätsbelastung lag mit 8.179 Straftaten auf 100.000 Einwohner im Regierungsbezirk Dessau, der deckungsgleich mit dem Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Dessau ist, ebenfalls auf dem bisher niedrigsten Stand. "Dieses Ergebnis zeigt, dass der beschrittene polizeiliche Weg der letzten Jahre erfolgreich war.

Die Wahrnahme des spürbaren Rückganges der Kriminalität führt zu einer weiteren Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung. Es gilt weiterhin, sich jederzeit den Herausforderungen an die Innere Sicherheit mit lageangepassten präventiven und repressiven polizeilichen Konzepten zu stellen.", so Scherber-Schmidt.

Aufklärungsquote

Im Jahr 2001 wurden 60,4 Prozent der Straftaten aufgeklärt. Damit konnte der Spitzenwert des Vorjahres (60,2 Prozent) noch leicht gesteigert werden. Scherber¿Schmidt dazu: "Das wiederum gute Aufklärungsergebnis zeigt eindrucksvoll, dass die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten eine engagierte und qualifizierte Arbeit leisten." Sie hebt hervor, dass alle polizeilichen Bereiche einen wirksamen Beitrag geleistet haben und das "Geheimnis" in einer vernetzten Zusammenarbeit aller Sparten der Polizei liegt.

Tatverdächtigenstruktur

Die Ermittlungen der Polizei führten im Jahr 2001 zur Feststellung von 19.840 Tatverdächtigen, davon 15.430 männlichen und 4.410 weiblichen. Im Jahr zuvor waren es insgesamt 19.805 Tatverdächtige.

Jugendkriminalität

Für die Polizeipräsidentin ist der weiterhin hohe Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren von 36,4 Prozent (Vorjahr 36,9 Prozent) besorgniserregend und gleichzeitig Anlass, die polizeilichen Maßnahmen zu intensivieren: "Für die Polizeidirektion Dessau ist die wirksamere Bekämpfung der Jugendkriminalität ein vordringliches Ziel für das Jahr 2002. Die wirksamere Verfolgung der jugendlichen Mehrfach- und Intensivtäter bildet dabei im repressiven Bereich den Schwerpunkt. Im präventiven Bereich erhoffen wir uns durch eine Ausweitung und Flexibilisierung der insgesamt erfolgreichen Arbeit der Jugendberatungsstellen der Polizei positive Effekte. Zudem werden wir verstärkt Präventionsangebote vorhalten, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten."

Die Entwicklung der Jugendkriminalität im Jahr 2001 war im abgelaufenen Jahr gekennzeichnet durch,

 

 

einen seit Jahren zu beobachtenden kontinuierlichen Rückgang der Tatverdächtigen bei Diebstahlshandlungen,

einen bedeutenden Rückgang bei den Rauschgiftdelikten und

einen erneuten Anstieg der Tatverdächtigen im Bereich der Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit.

 

Nichtdeutsche Tatverdächtige

Im letzten Jahr konnten 1.329 nichtdeutsche Tatverdächtigen (2000 = 1.468) ermittelt werden. Dies entspricht einem Anteil von 6,7 Prozent an der Gesamtzahl aller ermittelten Tatverdächtigen (2000 = 7,4 Prozent).

 

Ausgewählte Deliktsfelder

Diebstahl

Auch im Jahr 2001 ist das Gesamtbild der Kriminalität maßgeblich von den 21.521 Diebstahlsdelikten mit einem Straftatenanteil von 48,4 Prozent bestimmt worden, obwohl im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der entsprechenden Straftaten um 2.379 (- 10,3 Prozent) sank. Im Jahr 2000 sind in diesem Deliktsbereich noch 23.900 Straftaten und damit ein Anteil an der Gesamtkriminalität von 50,9 Prozent registriert worden.

Der Schwerpunkt lag bei Diebstahl unter erschwerten Umständen (12.994 Fälle) mit einem Anteil von 60,4 Prozent, der sich jedoch verringert hat (2000: 62,7 Prozent).

über die Hälfte der einfachen Diebstähle (53,8 Prozent) entfallen auf den Ladendiebstahl. Bei den Diebstählen unter erschwerten Bedingungen handelt es sich bei 56,7 Prozent der Fälle um Diebstähle von oder in/aus Fahrzeugen einschließlich Diebstähle von Fahrrädern.

2001 waren im Deliktsbereich Diebstahl im Vergleich zum Vorjahr 2000 folgende auffallende Tendenzen feststellbar:

 

 

Rückgang der Diebstähle von Kraftwagen einschließlich unbefugter Ingebrauchnahme um 28,3 Prozent (305 Fälle) auf insgesamt 773 Fälle. Die Zahl der Diebstähle in/aus Kraftwagen ist mit 1.925 Fällen gegenüber dem Vorjahr (2.066 Fälle) um 6,8 Prozent (141 Fälle) zurückgegangen.

Reduzierung der Fahrraddiebstähle um 5,7 Prozent (288 Fälle) auf 4.721 Fälle.

Senkung der Anzahl der Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Betrieben um 523 Fälle (-23,7 Prozent) auf 1.686. Rückgang der Diebstähle aus Wohnungen sowie Kellern und Böden um 21,5 Prozent (504 Fälle) auf 1.840 Fälle.

 

Vermögensdelikte

Der schon in den letzten Jahren zu verzeichnende steigende Trend der Fallzahlen hielt auch im Jahr 2001 unvermindert an. Insgesamt sind 5.604 Vermögens- und Fälschungsdelikte angezeigt worden. Im Vergleich zum Jahr 2000 bedeutet das eine Steigerung um 812 entsprechende Straftaten (+ 16,9 Prozent).

85,4 Prozent der Fälle wurden aufgeklärt. Damit konnte die Aufklärungsquote gegenüber dem Vorjahr (82,9 Prozent) leicht verbessert werden.

Den größten Anteil an den Vermögensdelikten bilden mit 4.248 Fällen die Betrugsdelikte (2000: 3.598). Bei fast einem Drittel handelt es sich um Waren- und Warenkreditbetrug (1.605 Fälle).

Straftaten gegen das Leben

In nur sechs Fällen führte eine vorsätzliche Straftat zum Tode des Geschädigten.

Insgesamt sind 36 Fälle, davon 20 Versuche, in diesem Deliktsbereich registriert. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 12 Fälle. In die Statistik gingen im Jahr 2001 acht Morddelikte (davon fünf Versuche) und 18 Totschlagsdelikte (15 Versuche) ein. Dazu sei angemerkt, dass nur bei zwei Morddelikten die Tatzeit im Jahr 2001 lag. Diese Straftaten werden grundsätzlich erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst und Tötungsdelikte beanspruchen in aller Regel eine längere Bearbeitungszeit. Neben den Mord- bzw. Totschlagsdelikten wurden zehn Fälle der fahrlässigen Tötung registriert.

Im Bereich Straftaten gegen das Leben lag die Aufklärungsquote bei 86,1 Prozent.

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Die Anzahl der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent (140 Fälle) gesunken. Die Körperverletzungsdelikte bilden den Schwerpunkt mit 3.307 Straftaten (2000: 3.337) und einem Anteil von 61,3 Prozent (2000: 60,3 Prozent). Nachdem vom Jahr 1999 zum Jahr 2000 bei den Straftaten gegen die persönliche Freiheit noch ein Anstieg (+ 6,6 Prozent) festzustellen war, gingen die Delikte im Jahr 2001 um 5,0 Prozent auf 1.646 Fälle zurück. Straftaten gegen die persönliche Freiheit umfassen fast ausschließlich die Deliktsbereiche Bedrohung und Nötigung.

Die Aufklärungsquote blieb mit 90,0 Prozent nahezu unverändert (Vorjahr: 89,8 Prozent).

Auffallend in diesem Deliktsbereich ist der große Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren. 37,6 Prozent (2000: 36,6 Prozent) der in dieser Deliktsgruppe ermittelten Tatverdächtigen waren Kinder, Jugendliche und Heranwachsende.

Rauschgiftkriminalität

Die Gesamtzahl der Rauschgiftdelikte im Bereich der Polizeidirektion Dessau ist im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr (2.112) um 16,7 Prozent (353 Fälle) auf 1.759 Fälle gesunken. Die Aufklärungsquote betrug 90,3 Prozent.

Durch eine verstärkte Konzentration der polizeilichen Rauschgiftbekämpfung auf die mittleren und schweren Delikte, sind im Jahr 2001 die sogenannten Konsumentendelikte um 265 Fälle zurückgegangen. Betrug im Jahr 2000 der Anteil dieser Delikte an der gesamten Rauschgiftkriminalität noch 69,8 Prozent, so waren es im vergangenen Jahr 68,7 Prozent.

Frau Scherber-Schmidt dazu: "Wir werden auch in diesem Jahr den hohen polizeilichen Kontrolldruck in diesem besonders gesellschaftswidrigen Deliktsfeld aufrechterhalten. Unsere vordringliche Zielrichtung ist die überführung der großen Dealer und Hintermänner sowie das Aufhellen der Organisationsstrukturen. Einen maßgeblichen Anteil wird das Fachkommissariat Rauschgiftkriminalität leisten, welches nach einer erfolgreichen Pilotierung seit dem 1. Januar diesen Jahres fester Organisationsbestandteil des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeidirektion Dessau ist."

Zu den Rauschgiftdelikten wurden 1.556 Tatverdächtige ermittelt, von denen 1.038 (66,7 Prozent) das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesen Deliktsbereich ist rückläufig. Nahmen sie im Jahr 2000 noch einen Anteil von 10,5 Prozent ein (187 nichtdeutsche Tatverdächtige), so waren es im letzten Jahr 8,5 Prozent (133 nichtdeutsche Tatverdächtige).

Erfreulich ist, dass im Jahr 2001 im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Dessau kein Rauschgifttoter zu beklagen war.

Illegaler Zigarettenhandel

Im Jahr 2001 sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 185 Verstöße gegen die Abgabenordnung und damit 43 Fälle weniger als im Vorjahr registriert worden. Von den 80 ermittelten Tatverdächtigen (2000: 133) waren 69 nichtdeutscher Herkunft (2000: 105). Im Rahmen der Verfahren konnten über 675.000 Zigaretten sichergestellt werden. Der verhinderte Steuerschaden beläuft sich auf ca. 85.897 ¿.

Die erfolgreiche Bilanz der Bekämpfung und der Eindämmung des illegalen Zigarettenhandels im Bereich der PD Dessau ist insbesondere auf das Wirken der Ermittlungsgruppe "Elbe" zurückzuführen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 wurden fast acht Millionen Zigaretten sichergestellt und ein Steuerschaden von knapp einer Millionen ¿ verhindert. Die Ermittlungsgruppe wird derzeit umstrukturiert.

Resümee und Ausblick

Frau Scherber-Schmidt: "Die insgesamt positive Bilanz ist für uns zugleich Bestätigung, dass die polizeiliche Schwerpunktsetzung der vergangenen Jahre richtig und erfolgreich war. Aber auch Forderung, auch künftig der sich ständig im Wandel befindlichen Kriminalität lageangepasst und mit professionellen polizeilichen Konzepten zu begegnen. Die Polizeidirektion Dessau kann sich dabei auf motivierte und befähigte Polizeibeschäftigte stützen."

Neben der weiteren Verbesserung der Straftatenverfolgung durch Einsatz modernster Mittel und Methoden und der Optimierung der Verfahrensabläufe steht für das Jahr 2002 die Initiierung von zielgruppenorientierten Präventionsmaßnahmen, zur Minimierung der Tatgelegenheit, im Mittelpunkt.

Insbesondere die Erhöhung der Wirksamkeit der Bekämpfung der Jugendkriminalität und die noch erfolgreichere Bekämpfung der mittleren und schweren Rauschgiftkriminalität sind vordringliche Ziele im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung für das Jahr 2002.

 

 

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