Pressemeldungen der Polizei - Landeskriminalamt
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt;
Mehr als 25 Festnahmen bei einer Reihe von Polizeiaktionen gegen eine albanische Bande von Drogendealern
10.02.2020, Magdeburg – 2
- Landeskriminalamt
Am 6. Februar 20 wurden
25 Verdächtige, die einem albanisch-sprachigen Netzwerk für organisierte
Kriminalität angehören, während einer gleichzeitigen Operation in Belgien,
Spanien, den Niederlanden, Deutschland (Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg) und Frankreich festgenommen, an der mehr
als 600 Polizeibeamte vor Ort beteiligt waren.
Dieser
grenzüberschreitende Schlag resultiert aus einer komplexen Untersuchung, die
2017 von der belgischen Antwerpener Lokalpolizei (Politiezone Antwerpen) in
Zusammenarbeit mit der belgischen Bundespolizei (Federale Politie), der
spanischen Zivilgarde (Guardia Civil) und der niederländischen Polizei
(Politie) eingeleitet wurde, in welcher das Bundeskriminalamt, die Gemeinsame
Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt und
des Zollfahndungsamtes Hannover, Kräfte der Landespolizei und der französische
Bundespolizei involviert sind.
Es wird
vermutet, dass die Verdächtigen hinter einem groß angelegten Drogenhandel
zwischen Südamerika und Europa mit Schiffscontainern stecken. Die Drogen wurden
versteckt in Containern geschmuggelt und mit Fahrzeugen, die mit raffiniert
versteckten Fächern ausgestattet waren, in ganz Europa weiter verbreitet.
Dieselbe
kriminelle Gruppe hat vermutlich auch Cannabisplantagen in Spanien und
Deutschland bewirtschaftet, wo sie Cannabis anbaute und verarbeitete, bevor es
für den weiteren Verkauf und Vertrieb in andere europäische Länder verbracht
wurde.
Bis zum
heutigen Tag hat diese Operation zu folgenden Ergebnissen geführt:
? 9
Festnahmen in Belgien, 6 Festnahmen in Spanien, 3 Festnahmen in Niederlanden, 6
Festnahmen in Deutschland und 1 weitere Festnahme in Frankreich, was die von Gesamtzahl
25 festgenommenen Tatverdächtigen ergibt.
? 30
Durchsuchungsobjekte
? 6 Cannabis-Plantagen
abgebaut;
? die
Beschlagnahme von 60 000 ?, zahlreiche Kommunikationsmittel sowie Schusswaffen
und Munition.
Der
mutmaßliche Kopf dieses Netzwerks ist unter denjenigen, die in Belgien von
einem taktischen Trupp der Antwerpener Lokalpolizei festgenommen wurden.
Diese auf
Clans basierende organisierte Kriminalitätsgruppe war hierarchisch strukturiert
und verfügte über international tätige Niederlassungen. Einige seiner heute
verhafteten Mitglieder verfügen über eine einschlägige Vorgeschichte in
verschiedenen Ländern.
Europol
unterstützte diese Untersuchung mit maßgeschneidertem Fachwissen und umfassender
Analyseunterstützung und erleichterte den Informationsaustausch über seine
sicheren Kanäle. Europol organisierte eine Reihe von operativen Tagungen in Europa,
um die Ermittlungslücken auf internationaler Ebene zu schließen und die
gleichzeitigen Maßnahmen zur Eliminierung der gesamten Struktur dieser
kriminellen Gruppe zu koordinieren.
Am Aktionstag
wurden zwei Europol-Experten vor Ort in Belgien und einer in Spanien
eingesetzt, um den Informationsaustausch und die Überprüfung der im Rahmen der
Aktion gesammelten Daten anhand der Europol-Datenbanken in Echtzeit zu
ermöglichen. Eurojust war bei der Erledigung von europäischen
Ermittlungsanordnungen und schriftlichen Ersuchen unter den beteiligten Parteien
behilflich.
Diese
Untersuchung ist Teil des italienischen Direzione Investigativa Antimafia (DIA)-Projekts
@ON, einer EU-finanzierten Initiative zur Bekämpfung von in Europa tätigen
mafiaähnlichen organisierten Kriminalitätsgruppen. Das Projekt wurde 2018 am
Hauptsitz von Europol gestartet und umfasst 15 Mitgliedstaaten und Europol. Die
@ON-Netzwerke richten sich mit ihrem Projekt ONNET, das die Finanzierung der
relevanten operativen Aktivitäten zum Ziel hat, an die mafiaartig
strukturierten kriminellen Gruppen in ihrer Gesamtheit und nicht an eine oder mehrere
ihrer spezifischen kriminellen Aktivitäten.
Solche
operativen Erfolge, wie der heutige, sind auf das zunehmende Engagement der
europäischen Strafverfolgungsbehörden zur Bekämpfung der albanischsprachigen
organisierten Kriminalität zurückzuführen. Bereits im November 2019 trafen sich
Experten für diese Art von Kriminalität im belgischen Antwerpen im Rahmen des
@ON-Projekts, um zu erörtern, wie diese polykriminellen Clans besser bekämpft
werden können.
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