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Pressemitteilungen der Ministerien

Innenminister Dr. Manfred Püchel begrüßte Teilnehmer des 10. Tages der Ehrenamtlichen an der Brand -und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge

22.06.2001, Magdeburg – 89

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 089/01

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 089/01

 

Magdeburg, den 23. Juni 2001

 

Innenminister Dr. Manfred Püchel begrüßte Teilnehmer des 10. Tages der Ehrenamtlichen an der Brand -und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge

 

Seit 1992 wird der Tag der Ehrenamtlichen im Brand- und Katastrophenschutz in Sachsen -Anhalt feierlich begangen.

Püchel: "Im Mittelpunkt des heutigen Tages stehen die Ehrenamtlichen des Brand- und Katastrophenschutzes, die ihre Freizeit opfern, Tag und Nacht das Leben ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger und ihr Hab und Gut schützen, sich dabei auch Gefahren aussetzen."

In diesem Jahr sei es ein besonderer Dank, denn die UNO habe das Jahr 2001 zum "Internationalen Jahr der Freiwilligen" ausgerufen, an dem sich weltweit über 123 Nationen beteiligen. Dies sei ein wichtiger Schritt, der die gar nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung des Ehrenamtes zum Ausdruck bringe, so der Minister.

"Der Staat wäre überfordert, wenn er sich in jedem Bereich finanziell engagieren würde," betonte der Minister. Deshalb komme gerade dem Ehrenamt ein hoher Stellenwert zu. "Unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt. Dabei geht es aber in erster Linie nicht um das fehlende Geld, sondern vor allem um das gesellschaftliche Miteinander und um gelebte Solidarität." Ein besonderer Aspekt sei der Beitrag zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. "Sinnvoll ist diese Jugendarbeit nicht nur, weil den jungen Menschen unterhaltsame und abwechslungsreiche Nachmittage und Wochenenden geboten werden, sondern auch deshalb, weil ihnen schon früh der Gedanke der Solidarität und der ehrenamtlichen Hilfe vermittelt wird."

Die Hilfsorganisationen sicherten sich mit ihrer Jugendarbeit einerseits den Nachwuchs, andererseits würden den Kindern und Jugendlichen Werte vermittelt, wie Verantwortungs-bewußtsein, Sinn für das Gemeinwohl oder Kameradschaftlichkeit, denn es werde allen in Not geratenen Menschen ohne Ansehen ihrer Rasse, ihrer politischen, nationalen oder religiösen Zugehörigkeit geholfen.

Ehrenamtliches Engagement sei Ausdruck dafür, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit der Gemeinschaft identifizieren. Es zeige, dass viele bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Püchel: "Viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens beruhen auf ehrenamtlicher Tätigkeit. Ich erinnere nur an den Sport oder an die Kommunalpolitik. Eine besondere Bedeutung kommt jedoch dem Brand- und Katastrophenschutz zu. Weil das freiwillige ehrenamtliche Engagement eine scheinbare Selbstverständlichkeit ist, hat bisher auch niemand versucht, die Kosten zu ermitteln, die eine flächendeckende Absicherung des Brand- und Katastrophenschutzes durch hauptamtliche Kräfte verursachen würde. Ich kann Ihnen aber versichern: Es würde den Steuerzahlern ein vielfaches der jetzigen Kosten aufbürden. Es lässt sich nur erahnen, wieviel Geld die ehrenamtlichen Kräfte dem Gemeinwesen sparen helfen. Sicher ist aber eines, ohne das Ehrenamt wären der Brand- und Katastrophenschutz zu vertretbaren Kosten praktisch nicht zu finanzieren."

Trotz der Ehrenamtlichkeit fielen natürlich Kosten an. Die Gemeinden seien z.B. für die Anschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung verantwortlich, die Landkreise für die Kosten der Alarmierung, der feuerwehrtechnischen Zentralen und der Kreisausbildung.

Natürlich leiste auch das Land seinen Beitrag, indem es z.B. Beschaffungen durch die Bereitstellung von Fördermitteln unterstütze und die Schule in Heyrothsberge unterhielte. Mit ihrem breit gefächerten Aus- und Fortbildungsangebot stelle diese Schule einen wichtigen Stützpfeiler im System des Brand- und Katastrophenschutzes dar. Fast 40.000 Führungs- und Einsatzkräfte, insbesondere der freiwilligen Feuerwehren, des Katastrophenschutzes sowie Mitarbeiter aus der Wirtschaft, der Landesverwaltung und anderer Einrichtungen seien seit Oktober 1991 in dieser Schule aus- und fortgebildet worden.

"Das Land unterhält aber nicht nur diese Schule sondern trägt auch alle Kosten, die für die Gemeinde, für einen Lehrgangsteilnehmer und auch für dessen Arbeitgeber bei einem Besuch hier in Heyrothsberge entstehen. Das sind z.B. die Reisekosten, das Tagegeld, das weiter gewährte Arbeitsentgelt sowie die Beiträge zur Sozial- und Arbeitslosenversicherung. Etwa 3000 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr werden aus unserem Land in den unterschiedlichsten Lehrgängen aus- und fortgebildet. Diese Kostenübernahme durch das Land ist keine Selbstverständlichkeit. Neben Sachsen-Anhalt sind es nur noch zwei weitere Bundesländer die die Kosten der Aus- und Fortbildung in dieser Form übernehmen. Ich denke, auch das ist ein Beitrag des Landes zur Unterstützung und Förderung des Ehrenamtes, " so der Minister.

Püchel: "Gerade in heutiger Zeit spielt aber auch das Verständnis der Arbeitgeber und Arbeitgeber-innen eine große Rolle. Viele müssen ihren Einsatz oder die Ausbildungsmaßnahme mit den Anforderungen der Arbeit vereinbaren. Deshalb habe ich mich vor einigen Tagen mit einem persönlichen Brief an die Arbeitgeberverbände und die Arbeitgeber gewandt. Darin habe ich einerseits um Verständnis für die ehrenamtliche Tätigkeit geworben, andererseits an die Arbeitgeber appelliert, im Interesse des Ehrenamtes tragfähige Lösungen zu finden."

Die Entwicklung des Einsatzgeschehens der letzten Jahre zeige deutlich, dass die Kompliziertheit der Einsatzbedingungen zu einer Erhöhung der Risiken und der Belastung von Einsatz- und Führungs-kräften geführt haben. Besonders wirke sich das auf Angehörige Freiwilliger Feuerwehren aus. Einmal mehr zeige sich, wie notwendig eine dem Einsatzgeschehen adäquate Ausbildung für die Sicherheit jedes Einzelnen, für die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr oder einer Einheit und letztlich für den Einsatzerfolg sei. Es reiche heute nicht mehr aus, nur Wissen zu vermitteln - nein es müsse auch praxisbezogen geübt werden können.

Püchel: "Heute werde ich den ersten Spatenstich für die Errichtung neuer Ausbildungs- und übungsanlagen an unserer Schule vornehmen. Damit gehen sechs anstrengende Jahre der Vorbereitungszeit für den Bau eines der modernsten Ausbildungszentren zu Ende. Diese Anlagen ermöglichen zukünftig eine realitätsnahe Ausbildung, die die Handlungssicherheit erhöht und das Unfallrisiko im Einsatz vermindert. Mit dieser Investition in einem Umfang von fast 35 Millionen DM leistet das Land einen nicht unerheblichen Beitrag zur Unterstützung der Kommunen und Landkreise bei der Schaffung leistungsfähiger Feuerwehren und Einheiten."

Der Minister dankte nochmals allen Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und die stete Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen.

"Mein Dank gilt auch denen, die Sie bei Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützen, sei es ideell, materiell oder organisatorisch. Ich danke auch den Arbeitgebern, die Verständnis für Ihr persönliches Engagement aufbringen und die es Ihnen ermöglichen, an Einsätzen und Ausbildungsmaßnahmen teilzunehmen," so Püchel.

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