Ministerium für Wirtschaft und Technologie - Pressemitteilung Nr.: 89/01

Magdeburg, den 12. Juni 2001

ego.-Bankentag zur Finanzierung von Existenzgründungen

Budde: Gute Unternehmensideen dürfen nicht an der Finanzierung scheitern

Magdeburg. Die Banken werden sich trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen auch in Zukunft bei der Finanzierung von Existenzgründungen engagieren. Das ist das erste Ergebnis des heute stattfindenden Bankentages der Existenzgründungsoffensive ego.. Ziel der Gespräche ist es, neue Möglichkeiten der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung aufzuzeigen. An der Tagung nehmen Spitzenvertreter des Ostdeutschen Bankenverbandes, des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes und die Deutsche Ausgleichsbank teil.

Die Finanzierung sei das häufigste Problem angehender Unternehmer, sagte Wirtschaftsministerin Katrin Budde. "Fast zwei Drittel der Anrufer bei der ego.-Infoline haben dazu Fragen und Probleme. Das reicht von Fragen der Förderung bis hin zum vergeblichen Versuch, Startkapital für das neue Unternehmen zu besorgen." Viele erhofften sich konkrete finanzielle Hilfen. Diese Fragen machten deutlich, dass im Bereich der Finanzierung von Existenzgründungen ein großer Handlungsbedarf besteht. Das bestätigte Thomas Thalacker, stellvertretender Verbandsgeschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes: "Viele Businesspläne weisen immer noch erhebliche Mängel in der inhaltlichen Ausarbeitung auf. Wichtige Problemfelder, wie zum Beispiel eine realistische Einschätzung der Markt- und Konkurrenzsituation, werden nicht ausreichend beleuchtet bzw. oft beschönigend dargestellt." Auf der anderen Seite stellt auch das schnelle Wachstum nicht wenige Unternehmen vor unüberwindbare Organisationsaufgaben. "Vielen jungen Unternehmen fehlt es an Managementerfahrung. Von Seiten der Unternehmer stellt sich die Situation oft ganz anders dar. Die Stagnation in den vergangenen zwei Jahren bei den Kreditengagements der Banken für Gründung und Festigung ist für viele Unternehmer auf die mangelnde Risikobereitschaft der Banken zurückzuführen.

Wirtschaftsministerin Budde: "Eine Finanzierung erfolgversprechender Jungunternehmen bleibt aber weiter ein wichtiges wirtschaftspolitisches Ziel. Gute Unternehmensideen dürfen nicht an der Finanzierung scheitern. Deshalb müssen wir mit den Praktikern der Kreditwirtschaft überlegen, wie wir die Probleme gemeinsam lösen." Die Möglichkeiten der Unterstützung müssten vielfältiger werden ¿ von der passgenauen Beratung bis hin zu Beteiligungskapital. Die Ministerin verwies auch auf die veränderten Rahmenbedingungen, denen die Banken bei der Vergabe von Krediten ausgesetzt sind. Die Baseler Beschlüsse seien hier ein aktuelles Beispiel. Basel II, so sagen viele Experten voraus, verteuere gerade die Finanzierung von innovativen und besonders schnell wachsenden Neugründungen.

Auf dem ego.-Bankentag werden verschiedene Workshops stattfinden. Die Themenfelder reichen von Beteiligunsfinanzierung über Kleinstkreditprogramme bis hin zu Coachingmöglichkeiten für Gründer.

Hinweis: über die Ergebnisse des Bankentages informieren wir sofort nach dem Ende der Veranstaltung gegen 16.30 Uhr.

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