Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 260/01

Magdeburg, den 5. Mai 2001

Ministerpräsident Höppner bei Gründungskonferenz von ver.di in Sachsen-Anhalt: "Gefragt ist neue Sozialpartnerschaft"

"Mit dem Zusammenschluss von fünf eigenständigen Gewerkschaften zu der neuen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di strafen die Gewerkschaften all diejenigen Lügen, die sie für nicht reformfähig halten. Das Gegenteil ist der Fall: hbv, IG Medien, DAG, DPG und öTV nehmen Vorbildfunktion ein." Das hat heute Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner auf der Gründungskonferenz des Landesbezirkes Sachsen-Anhalt der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Maritim Hotel Halle unterstrichen.

In seinem Grußwort vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begrüßte der Ministerpräsident, dass mit ver.di nicht nur die alte Spaltung zwischen Angestellten- und Arbeitervertretung aufgehoben werde, sondern auch die Arbeitnehmerinteressen wirkungsvoller und schlagkräftiger vertreten würden. Höppner: "Der alte Konflikt zwischen Kapital und Arbeit besteht in dieser Form in vielen Branchen nicht mehr. Gefragt ist eine neue Sozialpartnerschaft, von der beide Seiten profitieren. Die Veränderungen in der Wirtschaftswelt dürfen nicht zur Schlechterstellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und zur Aushöhlung des Systems der sozialen Marktwirtschaft führen."

Höppner: "Der ver.di-Gründungsprozess war vor allem für Westdeutschland revolutionär. Er hat aber auch für Ostdeutschland Signalwirkung und ist aus meiner Sicht doppelt bemerkenswert, da die ostdeutschen Gewerkschafter innerhalb kürzester Zeit einen zweifachen Aufbauprozess bewältigen müssen." Vor der neuen Gewerkschaft liege noch ein gutes Stück Arbeit, da fünf Einzelgewerkschaften mit je eigener Geschichte, Organisationsbereich und Klientel zusammengeführt werden müssten. Höppner: "Dabei wünsche ich Ihnen eine glückliche Hand und biete der designierten Landesbezirksleitung schon heute eine offene und konstruktive Zusammenarbeit mit der Landesregierung an."

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