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Pressemitteilungen der Ministerien

Innenminister Dr. Manfred Püchel eröffnet Fotografieausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" im MDR-Landesfunkhaus

11.04.2001, Magdeburg – 53

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 053/01

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 053/01

 

Magdeburg, den 11. April 2001

 

Innenminister Dr. Manfred Püchel eröffnet Fotografieausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" im MDR-Landesfunkhaus

Innenminister Dr. Manfred Püchel hat heute in Magdeburg gemeinsam mit den beteiligten Künstlern, dem Vorstandsvorsitzenden der öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt, Dr. Friedrich Leffler, und Funkhausdirektorin Elke Lüdecke die Fotografieausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens", die vom 12. April bis zum 15. Mai 2001 im Foyer des MDR-Landesfunkhauses zu sehen sein wird, vorgestellt. Das gesamte Projekt bestehe, so Püchel, aus drei Teilprojekten:

 

 

einer Kunstausstellung, die sich mit der Thematik in bildlicher, textlicher und musikalischer Form auseinandersetzt,

einer Ausstellung für die schulische Verkehrserziehung mit themenbezogenen Arbeitsmaterialien sowie

einer lokalen Aktion im Bereich der Polizeidirektion Merseburg.

 

"Mir fallen Kreuze", so Minister Püchel eingangs, "als Markierungen des Todes an Straßenrändern, als sichtbarer Ausdruck menschlicher Tragödien und viel zu früh verlorengegangener Hoffnungen zunehmend auf." Angesichts dieser Form des Gedenkens halte man nicht nur unwillkürlich inne, sondern müsse sich immer wieder vor Augen führen, dass es sich hier nicht um Mahnmale kriegerischer Auseinandersetzungen, sondern um die bedrückenden Auswirkungen des heutigen Massenverkehrs handele.

In unserem jungen Land mussten von 1991 bis 2000 insgesamt 1164 junge Erwachsene ihre Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Leben bezahlen. Auch in diesem Jahr seien es bereits wieder 15 junge Menschen. Ihr verständlicher Wunsch nach mehr Mobilität und Freiheit sei für sie zum Verhängnis, ihr geliebtes Auto zur tödlichen Falle geworden. Insbesondere an Wochenenden schnelle das tödliche Unfallrisiko für junge Menschen dramatisch nach oben. Jeder zweite tödlich Verunglückte im Alter von 18 ¿ 25 Jahren sei in den Nächten von Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag gestorben. "Sie wollten", so Püchel, "mit Freunden Spaß haben und fuhren nach dem Treffen in den Tod. Ein bedrückendes Szenario, das sich nahezu jedes Wochenende wiederholt."

Kaum ein anderer Lebensbereich präge das Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung mehr als die tägliche Auseinandersetzung mit dem Verkehrsalltag. Unfallverhütungsvorschriften des Verkehrsrechts, gut durchdachte moderne Hightech-Fahrzeuge, filigrane Verkehrsraumgestaltung versagen, wenn der Einzelne nicht mitspiele, wenn er Freiheit und Mobilität auf Kosten Anderer in rüder Art und Weise ausleben wolle.

Püchel: "Mit der 100 Fotografien umfassenden Ausstellung wird versucht, eine Seite der Alltagskultur zu dokumentieren, die in den Köpfen präsent ist, aber von enormen Verdrängungsmechanismen begleitet wird. Wir wollen zur Diskussion über die Art und Weise des Umganges der Menschen im Straßenverkehr anregen. Für junge Menschen ist der Unfalltod auf der Straße mittlerweile zur häufigsten Todesursache geworden. Im Rahmen eines einmaligen interdisziplinären Ansatzes wollen Künstler, Wissenschaftler und Polizeibeamte mit ihren jeweiligen Ausdrucksmöglichkeiten das individuelle Bekenntnis zur übernahme sozialer Verantwortung im Straßenverkehr anregen, fördern und stärken."

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Kunstkatalog mit den Fotografien und Texten von Geisteswissenschaftlern, einem Notarzt sowie Praktikern aus der Drogenberatung; obendrein liege jedem Katalog eine CD mit der musikalischen Interpretation des Ausstellungsthemas bei. Die Fotografien sowie die Textbeiträge dieser Ausstellung würden des Weiteren das Kernstück für eine weitere zielgruppenbezogene Ausstellung bilden, die speziell in der schulischen Verkehrserziehung zum Einsatz kommen werde. Dazu werde es ein Begleitheft für Lehrkräfte zur vertiefenden Vor- und Nachbereitung im Unterricht geben. Die Ausstellung werde Mitte August des Jahres den Schulen zur Verfügung gestellt.

Zusätzlich sei heute im Bereich der Polizeidirektion Merseburg auf der besonders unfallträchtigen B 87 eine lokale Aktion als weiteres Teilprojekt der Aktion "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" gestartet worden. Weiße, weithin gut sichtbare Holzkreuze seien als Mahnung an einem Unfallschwerpunkt aufgestellt worden, wobei jedes Holzkreuz für ein Unfallopfer stehe. Polizeibeamtinnen und ¿beamte haben heute morgen im Rahmen von Verkehrskontrollen auf die Gefahren dieses Unfallschwerpunktes hingewiesen und Handzettel verteilt. Die lokale Aktion wurde von der Polizeidirektion Merseburg begleitet.

"Mit dem Projekt "Straßenkreuze ¿ Unorte des Sterbens" haben wir bundesweit einmalig in der Verkehrssicherheitsarbeit einen neuen, vielleicht auch ungewöhnlichen Weg beschritten. Künstler, Wissenschaftler und Polizeibeamte wenden sich mit dem Projekt an Kunstinteressierte genauso wie an alle Verkehrsteilnehmer", so Innenminister Dr. Manfred Püchel abschließend.

Info:

Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet heute um 20.00 Uhr im Foyer des Landesfunkhauses statt.

Ausstellungsdauer: 12. April 2001 bis 15. Mai 2001

Landesfunkhaus des MDR in 39114 Magdeburg, Stadtparkstr. 8

öffnungszeiten: Mo - Fr: 9.00 - 20.00 Uhr, So: 10.00 - 20.00 Uhr,

sonnabends geschlossen

 

Der Kunstkatalog kann außerhalb der Ausstellung in jeder Buchhandlung unter der ISBN-Nr.: 3-933046-63-7 bestellt werden.

 

 

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