Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 105/01

Magdeburg, den 1. März 2001

Parlamentarische Begegnung mit Vertretern Freier Berufe/ Ministerpräsident Höppner: Freiberuflerinnen und Freiberufler tragen beträchtlich zum wirtschaftlichen Aufbau bei

"Der Anteil der Freien Berufe ist im Gegensatz zu Millionen- oder gar Milliardeninvestitionen im produzierenden Gewerbe wenig schlagzeilenträchtig und verbirgt sich bestenfalls hinter dem Sammelbegriff ´Dienstleistungen´. Der spezifische Beitrag der Freiberuflerinnen und Freiberufler zum wirtschaftlichen Aufbau kommt dabei selten zum Ausdruck ¿ dabei ist er beträchtlich." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute bei der Parlamentarischen Begegnung mit Vertretern des Landesverbandes der Freien Berufe in Magdeburg.

Oft, so Höppner weiter, herrsche der unberechtigte Eindruck vor, die Freien Berufe hätten wenig Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Dabei würden von Freiberuflerinnen und Freiberuflern zahlreiche Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen. In Sachsen-Anhalt beschäftigten rund 22.000 Angehörige der Berufsgruppe fast 99.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. "Ich finde, das kann sich wirklich sehen lassen. Damit sind die Freien Berufe ein Herzstück des Mittelstandes", betonte der Regierungschef.

Die Landesregierung sei bemüht, die Freien Berufe soweit als möglich zu unterstützen, sagte Höppner. "Vor allem ist es bei der öffentlichen Auftragsvergabe gelungen, die entsprechenden Präferenzrichtlinien bis Ende 2002 zu verlängern. Ebenso wird darauf hingewirkt, die Aufträge in Losen zu vergeben, damit möglichst heimische, mittelständische Unternehmen berücksichtigt werden. Auch das ist ein Stück Mittelstandspolitik, die nicht immer öffentliche Zuschüsse oder Kredite bedeuten muss.

Der Ministerpräsident wies abschließend darauf hin, dass auch die Steuerreform Vorteile für die Freien Berufe bringe: "So profitieren Sie von der gravierenden Senkung der Einkommensteuer einschließlich der schrittweisen Reduzierung des Spitzensteuersatzes. Dazu kommt der erhöhte Freibetrag auf Veräußerungsgewinne. Außerdem ist eine Regelung wieder eingeführt worden, nach der Gewinne zum Beispiel aus der Veräußerung oder Aufgabe einer freiberuflichen Praxis nur mit der Hälfte des durchschnittlichen Satzes belastet werden."

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