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Pressemitteilungen der Ministerien

Kultusminister Olbertz zum PISA-Ländervergleich

25.06.2002, Magdeburg – 85

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 085/02

 

Magdeburg, den 25. Juni 2002

 

 

Kultusminister Olbertz zum PISA-Ländervergleich

 

Seit Samstag sind die Ergebnisse des PISA-Ländervergleichs den Kultusministern der Länder bekannt. Danach liegt Sachsen-Anhalt in nahezu allen Resultaten der Studie an drittletzter Stelle, vor Brandenburg und dem Stadtstaat Bremen, der fast durchgängig den letzten Platz belegt. PISA-E ist eine Ergänzungsauswertung des internationalen Schulleistungsvergleichs PISA ("Programme for International Student Assessment"), an dem im Frühsommer 2000 weltweit rund 180.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren teilnahmen, darunter etwa 5000 aus Deutschland. Untersucht wurden die Bereiche Lesekompetenz, mathematische Grundbildung und naturwissenschaftliche Grundbildung.

Kultusminister Olbertz erklärte, man werde die Ergebnisse des Ländervergleichs jetzt sorgfältig und zügig prüfen. Er sehe in keinem Bundesland Anlass zum Triumph, denn die Bildungskrise ziehe sich ¿ wenn auch mit unterschiedlicher Symptomatik und Schärfe ¿ durch ganz Deutschland. Gerade das sehr unterschiedliche Abschneiden der einzelnen Länder sei Ausdruck dieser Krise, denn es untergrabe den Grundsatz der Vergleichbarkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland und der Chancen für die Jugend.

Er sei froh, dass der gesellschaftliche Diskurs über die Bildung im Angesicht von PISA endlich in Gang komme. Es bleibe aber ein Armutszeugnis, dass es dazu erst so dramatischer Befunde bedurfte. Von der Bildung der jungen Menschen hingen ihre Zukunft, ihre Chancen auf Arbeit, auf Selbstverwirklichung und Partizipation entscheidend ab. "Die ganze Gesellschaft verspielt ihre Zukunft, wenn Bildung geringgeschätzt oder vernachlässigt wird", erklärte Olbertz. Er werde sich daher nicht an einer Polemik, die die Länder gegeneinander auszuspielen versuche, beteiligen. "Ich kann aber nicht die Augen davor verschließen", fügte er hinzu, "dass die unionsgeführten Länder deutlich besser abschneiden als die SPD-geführten". Die neue Landesregierung werde sich in bezug auf ihre Pläne zur Bildungsreform an den erfolgreichsten Ländern orientieren und den Erfahrungsaustausch mit ihnen verstärken.

Zu den Ergebnissen der neuen Länder machte der Minister darauf aufmerksam, dass die in die Untersuchung einbezogenen Schülerinnen und Schüler genau zur Wendezeit eingeschult worden seien. "Man kann nicht ausschließen, dass die gesellschaftlichen Irritationen nach der Wende und die oft gravierenden Konsequenzen für die Eltern sich auf die Lernprozesse gerade in der Grundschule ausgewirkt haben", so Olbertz. Dies erkläre jedoch nicht das deutlich bessere Abschneiden Sachsens und Thüringens.

Insgesamt sehe er sich in seinen Schlussfolgerungen in Bezug auf eine tiefgreifende innere Schulreform bestätigt und zu schnellem Handeln aufgefordert. "Ich hoffe dabei sehr auf das Zustandekommen eines breiten gesellschaftlichen Konsenses, der über Parteigrenzen hinweg die Modernisierung der Schulen voranbringt", so der Minister. Optimistisch sei er im Hinblick auf die Mitwirkung der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Eltern, die sich ihrer gemeinsamen Verantwortung noch stärker bewusst werden müssten.

Bei allen Schlussfolgerungen, die man jetzt ziehe, müsse man bedenken, dass sich Korrekturen im Bildungswesen nur sehr langsam auswirkten. "Deshalb ist eine Reform der Grundschule, die sich auf ihre primäre Funktion, das systematische und konzentrierte Lernen, besinnen muss, der erste und unmittelbar wichtigste Schritt", fügte Olbertz hinzu.

 

 

 

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