Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 124/02

Magdeburg, den 5. Juni 2002

Sachsen-Anhalts Baustaatssekretär Gottschalk auf dem Brückenbautag 2002 in Magdeburg

Weiterhin große Anstrengungen bei der Brückensanierung in Ostdeutschland erforderlich

Als Etappenort auf dem Weg zu einheitlichen europäischen Brückenbaustandards hat der Staatssekretär im Bau- und Verkehrsministerium von Sachsen-Anhalt Dr. Hans-Joachim Gottschalk den internationalen Brückenbautag 2002 bezeichnet, der gegenwärtig in Magdeburg stattfindet.

Auf Einladung des Bundesverkehrsministeriums befassen sich rund 100 in- und ausländische Gäste mit dem Arbeitsstand an einer EU-einheitlichen Brückenbaunorm, die endgültig bis zum Ende dieses Jahrzehnts eingeführt werden soll. Gegenwärtig werden die auf nationaler Ebene bestehenden Einzelvorschriften und Verfahren so weiterentwickelt und schrittweise angepasst, dass sie von einem sogenannten "Eurocode für Brückenbauwerke" abgelöst werden können.

Staatssekretär Gottschalk wies zu Beginn der dreitägigen Fachtagung darauf hin, dass es nach den Finanzpolitikern, die mit der Euroeinführung einen Meilenstein auf dem Weg zum geeinten Europa gesetzt hätten, nun an den Technikern sei, Standards und Vorschriften in Europa zu vereinheitlichen. "Das Ergebnis Ihrer Arbeit wird den wirtschaftlichen Austausch zwischen den Partnern sehr wesentlich erleichtern. Für den ingenieurtechnischen Nachwuchs wird es durch die einheitlichen Normen möglich, Fachabschlüsse zu erwerben, die ihm den ganzen europäischen Arbeitsmarkt erschließen."

Ein weiteres Schwerpunktthema in Magdeburg wird die Sicherheit von Straßentunneln sein. Nach den tragischen Unglücksfällen werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Weiterentwicklung der Bautechnik und der notwendigen Sicherheitsausstattung von Straßentunneln befassen.

Staatssekretär Gottschalk verwies auf die Leistungsbilanz der Straßenbauverwaltungen in Ostdeutschland, gerade im Bereich des Brückenbaus. Durch die Erhöhung der Regelachslasten und die sprunghaft angestiegene Verkehrsdichte nach 1990 wurde eine grundlegende Sanierung und der teilweise Neubau der Brückenbauwerke erforderlich. Allein Sachsen-Anhalt besitzt im Bereich der Bundesautobahnen rund 600 Brücken, die im Zusammenhang mit den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit erneuert worden. Im Zuge der Bundes- und Landesstraßen sind rund 50 Prozent der über 1.300 Brücken des Landes älter als fünfzig Jahre. Im Zeitraum von 1990 sind davon rund ein Drittel instand gesetzt bzw. neu gebaut wurden. "Um die Stand- und Verkehrssicherheit der Brücken auch in Zukunft zu garantieren, sind in Ostdeutschland weiterhin große finanzielle Anstrengungen des Bundes und der Länder erforderlich."

Am Rande der Fachtagung findet eine Ausstellung der Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalts unter dem Motto "Planen und Bauen in und für Sachsen-Anhalt" statt. Dabei werden Brückenbauwerke, die in den letzten zehn Jahren im Lande entstanden sind, vorgestellt. Besonders augenfällige Beispiele sind die Saalebrücke im Zuge der A 14 und die Elbebrücken bei Tangermünde und Wittenberg. Komplettiert wird die Ausstellung durch eine Vielzahl von Beispielen aus dem Bereich der Bundes- und Landesstraßen sowie der Darstellung von Leistungen der Brückenbauer im Bereich der denkmalgeschützten Bogenbrücken.

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