Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 123/02

Magdeburg, den 4. Juni 2002

Daehre: "Fernverkehrs-Angebot nach Berlin bleibt Ziel der Landesregierung"

Neue Chance für den Wettbewerb im Schienenverkehr

Das Land stellt zum 16. Juni 2002 die Doppelfinanzierung der Bahnverbindungen zwischen Magdeburg und Berlin ein. Neben den kompletten Nahverkehrsleistungen auf dieser Strecke wurde bisher eine zusätzliche Interregiolinie mitfinanziert.

Die neue Landesregierung bedauert die Verschlechterung des Fernverkehrsangebotes. In den anstehenden Gesprächen mit der Bahn wird dies nächste Woche thematisiert werden.

Nach Auffassung des neuen Verkehrsministers Dr. Karl-Heinz Daehre (CDU) konnten mit den Landeszuschüssen für die IR-Verbindung weder eine kundenfreundliche Einbindung der Zugläufe noch der Einsatz modernen Wagenmaterials "erkauft" werden. Zu Kritiken der Fahrgäste kam es immer wieder, weil die Züge weder in Magdeburg noch in Berlin zeitnahe Anschlüsse erreicht haben. Die stündlich verkehrenden Nahverkehrszüge haben gleichzeitig bei z. T. geringerer Fahrzeit mit über 70 Reisenden ihre Fahrgastzahlen auf dieser Strecke mehr als verdoppelt (230 %).

Verkehrsminister Daehre: "Angesichts der prekären Haushaltslage kann Sachsen-Anhalt nicht länger Geld für Fernverkehrsaufgaben ausgeben, die nach dem rechtlichen Rahmen vom Bund finanziert werden müssen und dafür ein zweitklassiges Angebot erhalten."

Mit Interesse verfolge die Landesregierung nach seinen Worten Angebote von Wettbewerbern auf der Relation Hannover - Magdeburg - Berlin eigenwirtschaftliche Fernverkehre anzubieten. Daehre: "Eine Fernverkehrsverbindung zwischen der Bundeshauptstadt und den Landeshauptstädten Hannover, Magdeburg und Potsdam bleibt das verkehrspolitische Ziel der Landesregierung. Das betrifft auch die traditionelle Fernverkehrsverbindung zwischen Halle-Leipzig über Magdeburg und Stendal nach Schwerin und Rostock.

Daehre gab bekannt, dass er sich in der kommenden Woche mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Hartmut Mehdorn treffen wird. Dabei wird es u.a. um die Zukunft des von der Vorgängerregierung ausgehandelten Bahnvertrages gehen.

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