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Pressemitteilungen der Ministerien

Arbeitsministerin Kuppe: "Die Chemie stimmt" / Land und Chemiebranche schließen Bündnis gegen Abwanderung und für Zukunft in Sachsen-Anhalt

12.04.2002, Magdeburg – 60

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 060/02

 

Magdeburg, den 12. April 2002

 

 

Arbeitsministerin Kuppe: "Die Chemie stimmt" / Land und Chemiebranche schließen Bündnis gegen Abwanderung und für Zukunft in Sachsen-Anhalt

Merseburg. Die chemische Branche geht in Sachsen-Anhalt bisher bundesweit einmalig neue Wege, um mehr Jugendlichen eine Ausbildungs- und Berufsperspektive zu sichern. Unterstützt vom Land und von der Bundesanstalt für Arbeit, will die chemische Industrie in den kommenden Jahren über den eigenen Bedarf hinaus zusätzlich ausbilden und diesen Jugendlichen auch verbindlich einen Arbeitsplatz in Aussicht stellen.

Arbeitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) und der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Nordostchemie, Rolf Siegert, unterzeichneten am Freitag in Merseburg eine entsprechende Zielvereinbarung mit dem Titel "Bündnis für junge Arbeit in der Chemie". Des weiteren trägt das Papier Unterschriften der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und des Landesarbeitsamtes.

Angestrebt wird, dass 200 bis 250 Jugendliche pro Jahr in der chemischen Branche eine Ausbildung beginnen können, an die dann eine Arbeitsplatzzusage geknüpft ist. Das sind etwa 20 bis 40 Prozent mehr als die chemische Branche aktuell für den eigenen Bedarf benötigt.

Ministerin Kuppe und Nordostchemie-Hauptgeschäftsführer Siegert betonten: "Die Chemie stimmt. Mit dem Bündnis setzen Politik und Wirtschaft ein Signal gegen Abwanderung und für Zukunft in Sachsen-Anhalt. Der Vertrag ist gut für die chemische Industrie, gut für die Jugendlichen und damit gut für das Land."

Frau Kuppe sagte: "Fachkräftemangel muss nicht sein. Wer morgen gute Fachkräfte haben will, muss heute gut ausbilden und den guten Leuten auch verbindlich sagen, dass sie morgen gebraucht werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die Jugendlichen woanders Berufsperspektiven suchen. Sie späterhin wieder zurück ins Land holen zu wollen, kann schwieriger und teuerer werden als sie bereits heute im Land zu halten, selbst wenn sich die konkrete Berufsperspektive erst morgen ergibt."

Siegert betonte: "Die Chemische Industrie sieht in dem Bündnis ein Modell für alle neuen Länder." Die Ministerin äußerte die Hoffnung, dass weitere Branchen dem Chemie-Beispiel folgen werden. Entsprechende Signale aus der Metall- und Elektroindustrie gebe es.

Die Ministerin sagte: "Jahr für Jahr gelingt uns in Sachsen-Anhalt, jeder und jedem Jugendlichen ein Lehrstellenangebot zu unterbreiten. Damit wird ein solides Fundament gelegt. Nunmehr kommt es im zweiten Schritt darauf an, diese gut ausgebildeten und hoch motivierten jungen Leute auch wirklich in Arbeit zu bringen."

Die Nordostchemie will mit dem Bündnis-Vertrag zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen und damit die Probleme der "demografischen Falle" lösen helfen. Vom Land gibt es eine Pauschale von 1.500 EURO pro zusätzlichem Ausbildungsplatz. Vorgesehen ist, dass die Jugendlichen nach erfolgreicher Ausbildung in ein unbefristeten Vollzeitarbeitsverhältnis übernommen werden. Die Zeit bis zu einer Vollbeschäftigung wird für zusätzliche Qualifizierung genutzt. Dafür werden das Land Lohnkosten- und Qualifizierungszuschüsse sowie die Bundesanstalt für Arbeit Einstellungszuschüsse für die zusätzlich ausgebildeten Jugendlichen im Rahmen des Bündnisses einbringen.

Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner und Wirtschaftsministerin Katrin Budde (beide SPD) nannten den Strategiedialog Chemie erfolgreich und kündigten eine Fortsetzung an. Höppner sagte: "Schwerpunkte werden sein, die Entwicklung von Netzwerken zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, die Vertiefung der Kontakte mit Chemieregionen in Osteuropa sowie ein verstärktes Zusammenwirken von Landesregierung und Wirtschaft zur Förderung von Ansiedlungen in den Chemieparks." Zudem wolle man bei den anstehenden Entscheidungen auf internationaler Ebene wie etwa zur Klimaschutzpolitik mit einer Stimme sprechen. Ministerin Budde sagte: "Die Chemieindustrie ist für Sachsen-Anhalt eine der wichtigsten Branchen. Der Dialog soll dazu beitragen, die hiesigen Chemie im internationalen Netzwerk zu erhöhen. Was mit Kooperationsverträgen mit Regionen in Polen und Nordböhmen begonnen hat, wird daher intensiviert."

Hintergrund:

Laut aktueller Statistik haben bislang 25.500 Jugendliche bei den Arbeitsämtern Interesse für eine im Herbst beginnende betriebliche Ausbildung bekundet. Dem steht aktuell ein Lehrstellenangebot der Wirtschaft von 7.600 betrieblichen Plätzen gegenüber. Rund 30.230 Erwerbslose waren Ende März jünger als 25 Jahre. Das sind 11,2 Prozent aller Arbeitslosen im Land.

 

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