Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 92/02

Magdeburg, den 11. April 2002

Zweiter Leerstandskongress tagt in Berlin

Heyer: Stadtumbau setzt Signale gegen Abwanderung

"Gelingt der Stadtumbau Ost?" Unter dieser Fragestellung führen der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) und der Deutsche Städtetag heute in Berlin ihren zweiten "Leerstandskongress" durch.

Sachsen-Anhalts Bauminister Jürgen Heyer (SPD) skizzierte in seinem Redebeitrag den Stand des Umbauprogramms in Sachsen-Anhalt. "106.000 Wohnungen müssen in unserem Land vom Markt - das ist die Bilanz der 43 Städte, die mit Hilfe der Landesregierung Stadtentwicklungskonzepte erstellt haben. Ein Wohnungsleerstand von 17 Prozent in diesen Städten macht den Handlungsbedarf deutlich", sagte der Minister. Schwerpunktmäßig wollten die Kommunen in Plattenbausiedlungen abreißen, den dort verbleibenden Bestand aber gleichzeitig aufwerten. Heyer: "Die Konzepte sind ein Feuerwerk guter Ideen. Viele Städte setzen deutliche Signale gegen die Abwanderung ins Umland und wollen stadtnah Möglichkeiten zur Eigentumsbildung schaffen. Das stärkt unsere Städte." Die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen habe sich bewährt, resümierte der Minister.

Gegenüber der Wohnungsbauförderung im Programmjahr 2001 werden die Mittel durch das Sonderprogramm "Stadtumbau Ost" erheblich gesteigert. Das Fördervolumen steigt in Sachsen-Anhalt von 95,0 Millionen auf 139,4 Millionen Euro. Der Bundesanteil wächst dabei von 15,6 Millionen auf 48,9 Millionen Euro, der Landesanteil von 79,4 Millionen auf 90,5 Millionen Euro. Das Programm Stadtumbau Ost hat für Sachsen-Anhalt einschließlich der Mittel des Landes und der Kommunen ein Finanzvolumen von rund 473,8 Millionen Euro bis 2009. "Das Programm läuft gerade an. Jetzt sind die Unternehmen gefordert, diese Mittel abzurufen und umzusetzen", sagte Heyer. "Erst wenn belastbare Erfahrungen vorliegen, können wir eine Manöverkritik machen und über eine Weiterentwicklung sprechen."

Der Minister stellte in Berlin auch die Internationale Bauausstellung (IBA) zum Stadtumbau in Sachsen-Anhalt vor, die mit der Auftaktveranstaltung am 22. März in Dessau begann und bis 2010 experimentell Beispiellösungen für die städtebaulichen Herausforderungen des Stadtumbaus erarbeiten wird. Heyer: "In der Tradition des Bauhauses werden in unseren Städten Modelllösungen entstehen, die auch in andere Länder mit ähnlichen Problemlagen ausstrahlen werden."

Martin Krems

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