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Pressemitteilungen der Ministerien

Harms bezeichnet Umbau der Wissenschaftslandschaft als gut gelungen

27.03.2002, Magdeburg – 43

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 043/02

 

Magdeburg, den 27. März 2002

 

 

Harms bezeichnet Umbau der Wissenschaftslandschaft als gut gelungen

 

Halle. Vor Vertreterinnen und Vertretern der Presse hat Sachsen-Anhalts Kultusminister Dr. Gerd Harms heute den Auf- und Umbau der Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Sachsen-Anhalt als gelungen bezeichnet. Schon jetzt könne man sagen, dass es in Sachsen-Anhalt zahlreiche Beispiele für erfolgreiche, innovative Studiengänge gäbe, die deutschlandweit und international Beachtung fänden. Es bestehe kein Zweifel, sagte der Minister, dass die Themen Wissenschaft und Forschung zu den größten Wachstumspotentialen des Landes zählten. Bereits jetzt wirke sich positiv aus, dass Sachsen-Anhalt seine Hochschul- und Forschungseinrichtungen nach der Wende konsequent weiterentwickelt und wettbewerbsfähig gemacht habe. Die Landesregierung habe die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Zukunft des Landes und dem Auf- und Ausbau öffentlich-geförderter Wissenschaftseinrichtungen erkannt und mit erheblichem finanziellen Aufwand ein solides Fundament für die weitere Entwicklung des Landes gelegt.

 

Der Hochschulbau als eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern sei eines der eindrucksvollsten Beispiele für die Anstrengungen des Bundes beim Aufbau der Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundesländern. Sachsen-Anhalt habe allein seit 1994 647,7 Mio Euro in den Ausbau der Hochschulen investiert und einen höheren Anteil an HBFG-Mitteln erhalten, als ihm nach den bevölkerungsbezogenen Verteilungsmodalitäten des Bundes eigentlich zugestanden hätte, konstatierte Harms. Das sei nicht zuletzt durch die konsequente konzeptionelle, inhaltliche bzw. bautechnische Planung, eine Inanspruchnahme alternativer Finanzierungsformen und eine gute verwaltungstechnische Vorbereitung gelungen.

 

Wie Harms betonte, bilden sich inzwischen an den Hochschulen immer deutlicher Forschungsschwerpunkte heraus, die in Verbindung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu Spitzenleistungen in der Lage seien und damit auch Impulse für wirtschaftlichen Fortschritt in ihrem Umfeld setzten. "An dieser Entwicklung ist die Landesregierung nicht unbeteiligt.", erklärte Harms. Die Förderung ausgewählter Forschungsschwerpunkte im Hochschulbereich und an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen gehöre zu den besonders wichtigen forschungspolitischen Aufgaben. Als Beispiele für die wichtigsten Forschungskerne nannte der Minister die Neurowissenschaften und bildgebenden Verfahren in Magdeburg und die Biotechnologie in Halle.

 

"Beim Aufbau der Fachhochschulen in Sachsen-Anhalt wurden neue Wege für die bundesweite Entwicklung vorgezeichnet.", lobte Harms die Entwicklung der letzten Jahre. Mit 34% flächenbezogenen Studienplätzen an Fachhochschulen und einer Quote von ca. 42% bei den Studienanfängern belege Sachsen-Anhalt den Spitzenplatz unter allen Bundesländern, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Bremen. In mehrfacher Hinsicht entspreche das Land Sachsen-Anhalt mit seinem hohen Anteil an Fachhochschul-Studienplätzen, dem erweiterten Studienangebot und der Stärkung anwendungsorientierter Forschung schon heute den Anforderungen, die der Wissenschaftsrat künftig erfüllt sehen möchte. Eine wesentliche Forderung des Wissenschaftsrates laute nämlich, den bisherigen Anteil der Fachhochschulplätze von bundesweit durchschnittlich 25% zukünftig deutlich zu erhöhen.

 

Trotz der bereits erzielten großen Erfolge seien noch immer Verbesserungen der Infrastruktur der Wissenschaftseinrichtungen notwendig. Diese Erfordernisse habe die Landesregierung vor Augen und arbeite konsequent an der Umsetzung, damit mittelfristig die Erwartungen der Hochschulen erfüllt werden können.

"Ein weiteres Problem liegt darin begründet", sagte der Minister, "dass in den neuen Bundesländern nach wie vor große Strukturdefizite bestehen, die sich auch in der Forschungslandschaft niederschlagen. Ostdeutschland ist nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft nicht wieder ausreichend industrialisiert worden. Wir haben im Osten 20% der Bevölkerung, aber nur 5% der Industrieproduktion und nur 2% der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung Deutschlands." Dementsprechend sei die Innovationskraft der Regionen noch vergleichsweise schwach und es mangele an überregional bedeutsamen Forschungsclustern. Die Unterstützung der Entwicklung von Forschungsclustern sei direkte Wirtschaftsförderung. Hier müsse eine langfristige Strategie der Entwicklung der Wissenschaft in den neuen Bundesländern ansetzen. Das vorhandene Wissenschaftssystem müsse so ausgebaut werden, dass die Defizite in der Industrieforschung kompensiert werden könnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Kürze: Das Wissenschafts- und Forschungsland Sachsen-Anhalt

 

Das Land Sachsen-Anhalt verfügt heute mit zwei Universitäten (Halle und Magdeburg), einer Kunsthochschule (Burg Giebichenstein) und vier Fachhochschulen (Harz, Anhalt, Magdeburg-Stendal, Merseburg) an sieben Standorten über ein gut ausgebautes, differenziertes und leistungsfähiges System staatlicher Hochschulen, das vielfältige Entwicklungspotenziale bietet. Insgesamt haben 40.548 Studierende im Wintersemester 2001/2002 an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt studiert.

 

Als einzige Volluniversität des Landes ist die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit ihrer weit zurückreichenden Tradition ein wichtiges Aushängeschild des Landes. Das 500jährige Jubiläum im Jahr 2002 weist auf die Gründung der LEUCOREA, der Wittenberger Universität im Jahr 1502 hin, die im 16. Jahrhundert zu den bedeutendsten Hochschulen Europas zählte. Zur Zeit studieren an der MLU 14.298 Studentinnen und Studenten.

 

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg stellt mit ihrem technisch-naturwissenschaftlichen, medizinischen, wirtschaftswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlich-kulturellen Profil einen bedeutenden Entwicklungsfaktor für die Stadt und das Land dar. 9.229 Studierende sind an der Uni Magdeburg immatrikuliert. Namenspatron der Universität ist der berühmte Ingenieur, Naturphilosoph, Politiker und Diplomat Otto von Guericke, dessen 400. Geburtstag in diesem Jahr feierlich begangen wird.

 

Die Burg Giebichenstein ¿ Hochschule für Kunst und Design Halle, seit 1958 im Status einer Kunsthochschule, wurde ab 1915 durch den Architekten Paul Thiersch zu einer dem Werkstätten-Prinzip verpflichteten modernen Kunstgewerbeschule entwickelt. Die international renommierte Kunsthochschule bietet den 949 Studierenden die Möglichkeit, theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten in den verschiedenen Gebieten von Kunst und Design zu erwerben.

 

Sachsen-Anhalts Fachhochschulen bieten mit einer herausragenden Palette von vernetzten, innovativen Studiengängen und vielfältigen internationalen Angeboten hervorragende Möglichkeiten, praxisorientiert zu studieren. An den vier Fachhochschulen des Landes (Hochschule Magdeburg-Stendal; Hochschule Harz; Hochschule Anhalt; Fachhochschule Merseburg) studieren derzeit 15.627 Studentinnen und Studenten.

 

Neben der Ausbildung der Studierenden nimmt die Forschung an den Hochschuleinrichtungen eine zentrale Rolle ein: Die Hochschulen des Landes ¿ insbesondere die beiden Universitäten ¿ sind die wichtigsten Träger der öffentlich geförderten Forschung in Sachsen-Anhalt. Die Hochschulen haben profilbestimmende Forschungsschwerpunkte entwickelt und sich ehrgeizige Ziele für ihre weitere Ausgestaltung gesetzt. Wichtige Beiträge der Forschung, die auch zur Entwicklung überregional sichtbarer Profile der Hochschulen beitragen, werden in Forschungsverbünden (Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs, Innovationskollegs u.a.) geleistet.

 

Die Beteiligung an diesen Forschungsverbünden, deren Qualität durch externe wissenschaftliche Begutachtung ständig evaluiert wird, weist ebenso wie die Höhe der durch die Hochschulen insgesamt eingeworbenen Drittmittel eine deutlich steigende Tendenz auf. Während im Jahr 1995 nur knapp 16 Mio. DM an Drittmitteln eingeworben wurde, stieg die Zahl im Jahr 2000 auf knapp 113 Mio. DM. Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft kann hierzu weitere positive Beiträge leisten, insbesondere die Fachhochschulen sind hierzu in der Lage.

 

Ergänzt und vervollständigt wird die Wissenschaftslandschaft Sachsen-Anhalts durch hochrangige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen . Dazu zählen vier Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, zwei Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, eine Einrichtung der Herrmann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und fünf in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz zusammengeschlossene Forschungseinrichtungen der Blauen Liste. Zwischen den Hochschulen des Landes und den genannten Forschungseinrichtungen bestehen vielfältige Kooperationsbeziehungen.

 

In Sachsen-Anhalt betrugen die Ausgaben für die Hochschulen im Jahr 1999 rund 351 DM je Einwohner. Sie lagen damit mit rund 7,3% über dem Durchschnitt der ostdeutschen Länder (rund 327 DM je Einwohner). Diese besondere Leistung, die das Land trotz seiner schwierigen finanziellen Situation für die Hochschulen erbringt, ist besonders anzuerkennen. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt sieht darin den richtigen Weg, um Standortfaktoren wie Bildungsniveau, Qualifikation und Wissenschaft zu stärken, die deutlicher als anderswo entscheidende Bedeutung für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Landes haben.

 

 

 

 

 

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