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Pressemitteilungen der Ministerien

Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt den Grundstücksmarktbericht 2001 vor

25.03.2002, Magdeburg – 51

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 051/02

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 051/02

 

Magdeburg, den 25. März 2002

 

 

Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt den Grundstücksmarktbericht 2001 vor

Erleichterte Eigentumsbildung in Sachsen-Anhalt

 

Heute stellte Innenminister Dr. Manfred Püchel den Grundstücksmarktbericht für das Land Sachsen-Anhalt vor. Es ist inzwischen der elfte Bericht, den der Obere Gutachterausschuss seit 1991 herausgegeben hat. Erstmalig erscheint er in der Währungseinheit Euro und bietet für alle, die in Grundstücksangelegenheiten aktiv sind oder es werden wollen, eine aktuelle und objektive Informationsquelle. Im Bericht werden die Daten aus den wesentlichen Grundstücksteilmärkten des Landes zusammengefasst, in Angaben über den Grundstücksverkehr, das Preisniveau, die Preisentwicklung und über die Bodenrichtwerte. Die veröffentlichten Umsätze, Durchschnittswerte und Abhängigkeiten dienen dazu, Entwicklungen aufzuzeigen und Charakteristiken des Grundstücksmarktes transparent zu machen.

 

"Die Angaben zum Grundstücksverkehr 2001", so Püchel, "dokumentieren bei allgemein stabilen Preisen eine differenzierte Entwicklung auf dem weiterhin belebten Grundstücksmarkt im Land Sachsen-Anhalt". Beim Gesamtumsatz lässt sich eine weitere Beruhigung erkennen. Der Grundstücksmarkt befindet sich nach wie vor in einem strukturellen Anpassungsprozess. Steuerliche Begünstigungen und Nachholbedarf hatten bis in die zweite Hälfte der 90er Jahre zu einer künstlich dynamisierten Entwicklung auf dem hiesigen Grundstücksmarkt geführt. Inzwischen vollzieht sich eine Kurskorrektur dieser vorangegangenen überbewertungen und übertriebenen Wachstumsraten und der Grundstücksmarkt findet zu einem realistischen Niveau.

 

" Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau bilden

nach wie vor den Hauptanteil aller unbebauten Grundstücksverkäufe", erläuterte Püchel. Hierbei werden überwiegend erschließungsbeitragsfreie, neuerschlossene Baugrundstücke in Baugebieten gehandelt. Die durchschnittlichen Kaufpreise sind in Abhängigkeit vom Erschließungszustand und der Lage sehr unterschiedlich. Neuerschlossene Baugrundstücke markieren das obere Preisniveau und bewegen sich zwischen durchschnittlich 44,- Euro/m² im ländlichen Bereich und durchschnittlich 105,- Euro/m² in den Großstädten. Die alterschlossenen Baulücken in den historischen Ortslagen liegen zwischen 15,- Euro/m² und 90,- Euro/m².

 

Unbebaute Grundstücke für den Geschosswohnungsbau werden mit über 93 % innerhalb der alterschlossenen, historischen Ortslagen veräußert. Dabei besteht die größte Nachfrage in den Ballungsgebieten. Das Preisniveau eines Mehrfamilienhausgrundstückes liegt hier bei durchschnittlich 25,- Euro/m² in den Kleinstädten, 38,- Euro/m² in den Mittelzentren und 112,- Euro/m² in den Großstädten. Insgesamt zeigen sich dabei sehr unterschiedliche Veränderungen zum Vorjahr. Während in den Kleinstädten das Preisniveau angezogen hat, sind in den Mittelzentren nachgebende Kaufpreise zu erkennen. In den Großstädten dagegen hat sich der durchschnittliche Kaufpreis kaum verändert.

 

Bei den gewerblichen Baugrundstücken haben, wie in den vergangenen Jahren, die alterschlossenen, erschließungsbeitragsfreien Flächen mit über 50 % den größten Marktanteil. "Neben diesen revitalisierte Gewerbeflächen in den Kernbereichen sowie nicht betriebsnotwendigen ehemaligen Industrieflächen", so Dr. Püchel, "stehen aber auch nach wie vor neu entwickelte und neuerschlossene Gewerbeflächen in den Randlagen ausreichend zur Verfügung". Mit Ausnahme der Großstädte werden in allen Regionen des Landes erschlossene Baugrundstücke für die gewerbliche Nutzung für einen Kaufpreis von unter 20,- Euro/m² gehandelt.

 

Bei den freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser waren gegenüber dem Vorjahr weniger Angebote im unteren Preissegment erhältlich. Nach wie vor werden aber die meisten freistehenden Häuser mit Kaufpreisen unter 50.000,- Euro gehandelt (35 %). Insgesamt sind fast 70 % der Erwerbsvorgänge über freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser zu einem Kaufpreis unter 100.000,- Euro abgeschlossen worden. In Abhängigkeit von Baujahr und Lage liegt der Wohnflächenpreis zwischen unter 500,- Euro/m² für einen Altbau in der Dorflage bis zu rund 1.900,- Euro/m² für einen Neubau in den Großstädten. Dabei hat sich bei den Altbauten das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr stabilisiert, bei den Objekten jüngeren Baujahrs hat es noch einmal nachgegeben.

 

"Auch bei den Reihenhäusern und Doppelhaushälften ", führte Püchel weiter aus, "sind wie bei den freistehenden Objekten weniger Objekte im unteren Preissegment gehandelt worden". Insgesamt werden überwiegend Objekte älteren Baujahrs im mittleren Preisniveau erworben. Beim durchschnittlichen Preisniveau hat es wenig Bewegung gegeben und die Verhältnisse sind gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil. Bei den klassischen Altbauten mit einem Baujahr vor 1949 beträgt der durchschnittliche Kaufpreis rund 685,- Euro/m² Wohnfläche. Für Baujahre nach 1990 ergibt sich ein mittlerer Kaufpreis von rund 1.450,- Euro/m² Wohnfläche.

 

Die Anzahl der verkauften Mehrfamilienhäuser ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Damit setzt sich der bereits im Jahr 1998 erkennbare rückläufige Trend fort. Fast 65 % der Mehrfamilienhäuser wurden zu einem Kaufpreis unter 100.000,- Euro gehandelt. Dabei waren vor allem ältere Gebäude mit einem Baujahr vor 1949 zu registrieren. Bei diesen Objekten ist der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter Wohnfläche mit rund 260,- Euro/m² gegenüber dem Vorjahr stabil. Weiter gesunken ist das durchschnittliche Preisniveau für Mehrfamilienhäuser, die nach 1990 gebaut worden sind. Für diese Neubauten liegt der durchschnittliche Kaufpreis bei knapp 850 Euro/m² Wohnfläche.

 

"Bei den Eigentumswohnungen ", so Püchel, "hat sich die rückläufige Entwicklung weiter fortgesetzt". Wie bereits in den Vorjahren, haben auch im Berichtsjahr die Objekte in der mittleren Preiskategorie mit Kaufpreisen zwischen 50.000,- Euro und 100.000,- Euro den größten Marktanteil. Der Gesamtkaufpreis einer Eigentumswohnung hat sich im Landesdurchschnitt um rund 13 % auf knapp 85.000,- Euro erhöht. Der Kaufpreis pro m² Wohnfläche liegt jetzt bei den Altbauten mit einem Baujahr vor 1949 im Landesdurchschnitt bei 1.285,- Euro/m² und damit rd. 20,- Euro/m² über dem des Vorjahres. Die Neubau-Eigentumswohnung ist im Landesdurchschnitt zu einem durchschnittlichen Kaufpreis von ca. 1.500,- Euro/m² Wohnfläche und damit ebenfalls um rund 20,- Euro/m² über dem des Vorjahres gehandelt worden.

 

Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen werden nach wie vor überwiegend qualitativ hochwertige Ackerböden gehandelt. Bezogen auf das gesamte Land ergibt sich bei einer mittleren Ackerzahl von 67 und einer durchschnittlichen Fläche von 3,6 ha ein durchschnittlicher Kaufpreis von 0,56 Euro/m². Im Landesdurchschnitt hat sich das Preisniveau für Ackerland gegenüber dem Vorjahr um 1 Cent, d.h. um knapp 2 % reduziert. Der durchschnittliche Kaufpreis für Grünland ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und beträgt bei einer durchschnittlichen Fläche von 1,8 ha und einer mittleren Grünlandzahl von 42 im Landesdurchschnitt 0,33 Euro/m².

 

Zusammenfassend stellte der Innenminister fest, dass der Grundstücksmarkt 2001 von einer weitgehend stabilen Eigenheimnachfrage , einem rückläufigen Mehrfamilienwohnhaus- und Eigentumswohnungsumsatz und einem insgesamt entspannten Preisniveau in allen regionalen Teilmärkten geprägt war. Nach den steuerbedingten überhitzungen und Marktverzerrungen im Zuge der Wiedervereinigung passt sich der Grundstücksmarkt an die nachhaltig gegebenen Verhältnisse an. Auch wenn dieser Anpassungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, bietet diese Situation allgemein gute Chancen. Große Potenziale liegen in kostengünstigen Bauflächen für den individuellen Wohnungsbau und im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser. Es steht preisgünstiges Bauland in Sachsen-Anhalt ausreichend zur Verfügung und Einfamilienhäuser aller Baujahre werden günstig angeboten. Der Grundstücksmarkt zeigt, dass gerade Objekte des individuellen Wohnungsbaus, die vor wenigen Jahren noch zu Phantasiepreisen angeboten wurden, heute häufig zu durchaus akzeptablen Preisen gehandelt werden.

 

Der Grundstücksmarktbericht 2001 ist zum Preis von 23,01 Euro bei den örtlich zuständigen Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse bei den Katasterämtern erhältlich. Zusammenfassende Informationen sind ab sofort im Internet unter www.mi.sachsen-anhalt.de zu finden.

 

 

 

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