Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 202/02

Magdeburg, den 19. März 2002

Kultusminister Harms: Bau des Berufsschulzentrums in Wittenberg zählt mit Investitionsvolumen von 50 Mio. DM zu den Großprojekten des Landes

Anlässlich der heutigen auswärtigen Sitzung der Landesregierung in der Lutherstadt Wittenberg hat Kultusminister Dr. Gerd Harms das Kabinett über Struktur und Kapazitäten der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Wittenberg informiert.

Wie der Minister berichtete, konnten im Jahr 1994 die Förderkonditionen für den Berufsschulbau durch den Einsatz von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gekoppelt mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgaben (GA) entscheidend verbessert werden. Die Förderhöhe wurde auf 70 % bis 80 % der förderfähigen Gesamtkosten neu festgesetzt. Dadurch setzte umgehend ein umfassendes Investitionsgeschehen in diesem Bereich ein und im Dezember 1994 konnten kurzfristig neun Bauvorhaben bewilligt werden. Das Schulbauvorhaben des Landkreises Wittenberg gehörte zu diesen neun Erstvorhaben, deren Bewilligung bereits im Jahr 1994 auf dieser Grundlage erfolgte.

Das Berufsschulzentrum Wittenberg umfasst ein Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 50 Mio. DM bei einem EFRE/GA-Fördersatz von ca. 40 Mio. DM und zählt damit zu den Großprojekten des Landes Sachsen¿Anhalt.

Mit Fertigstellung des Berufsschulzentrums 1999 konnten die Lehrerinnen und Lehrer sowie Berufsschülerinnen und Berufsschüler insgesamt fünf modern gestaltete und ausgestattete Gebäude in Besitz nehmen. Die Drei-Feld-Sporthalle ist die größte im Landkreis. Pro Tag können in den rund 60 Fachkabinetten und Unterrichtsräumen 800 bis 1.000 Berufsschülerinnen und Berufsschüler in verschiedenen Berufsfeldern eine Ausbildung erhalten. Insgesamt werden durchschnittlich ca. 3.100 junge Leute unterrichtet.

Minister Harms unterstrich: "Für die Ausbildungsbetriebe in der Region ist das Berufsschulzentrum Wittenberg ein zuverlässiger und leistungsfähiger Partner. Auch zur Schließung der Ausbildungslücke tragen modern ausgestattete Berufsbildende Schulen einen erheblichen Anteil bei.

Eine Besonderheit des Schulprofils der Berufsbildenden Schulen Wittenberg sind die länderübergreifenden Fachklassen (Splitterberufe) Tierwirt/-in an der Außenstelle Kemberg sowie Fachangestellter/-e im Bäderbetrieb an der Außenstelle Zschornewitz. Die Ansiedlung dieser Berufe an Außenstellen ist historisch gewachsen und wird von mehreren Bundesländern nachgefragt.

Auf das Gesamtprogramm bezogen sagte Harms: "Das Land Sachsen¿Anhalt hat seit Dezember 1994 insgesamt 17 Berufsschulbauvorhaben an 20 Berufsschulstandorten mit 667,1 Mio. DM an Gesamtinvestitionen und einem Fördermittelanteil von 500,4 Mio. DM auf den Weg gebracht. über das bisherige Berufsschulbauprogramm hinaus besteht jedoch im Bereich beruflicher Bildung bei einer Reihe von Schulträgern, die bisher geplante Berufsschulbauvorhaben nicht realisieren konnten, weiterhin dringlich Bau-, Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Die Landesregierung plant daher, die Modernisierung der Berufsschullandschaft in Sachsen-Anhalt mittels der neuen EFRE-Investitionsförderung 2000¿2006 weiterzuführen. So ist vorgesehen, zunächst mit einem Gesamtinvestitionsumfang von ca. 59,5 Mio. ¿ weitere fünf Berufsschulbauvorhaben unmittelbar zu fördern."

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