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Pressemitteilungen der Ministerien

Orientwissenschaftliches Zentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eröffnet

13.03.2002, Magdeburg – 34

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 034/02

 

Magdeburg, den 13. März 2002

 

 

Orientwissenschaftliches Zentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eröffnet

 

Am 13. März 2002 wurde das Orientwissenschaftliche Zentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg offiziell eröffnet. Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch Sachsen-Anhalts Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Wolfgang Eichler , der in seinem Grußwort die besondere wissenschaftspolitische Bedeutung des Zentrums sowie die Geschichte der Villa Kaehne beleuchtete.

Erbaut im Jahre 1902 im Auftrag des Rechtsanwalts und Notars Hermann Kaehne erwarb die Martin-Luther-Universität das Gebäude 1973 und nutzte es lange Zeit als Gästehaus. 1993 ging die Villa in den Besitz des Landes über. 1998 wurde unter Beachtung der Auflagen des Denkmalschutzes mit der Sanierung begonnen.

Auf einer Hauptnutzfläche von insgesamt 967 m2 wurden auf drei Etagen nicht nur Arbeits- und Seminarräume des Instituts für Orientalistik sondern auch der dazugehörige umfangreiche Buchbestand untergebracht. Für die Sanierung wurden 2,6 Mio Euro von Land und Bund bereit gestellt.

Entsprechend den Forderungen des Denkmalschutzes wurden die Fenster und Türen aufgearbeitet bzw. erneuert, in den Lesesälen wurden die vorhandenen Wandvertäfelungen aufbereitet, die Installation des Datennetzes entspricht inzwischen dem Landesstandard.

Wie Staatssekretär Eichler mitteilte, beschloss der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 05. Dezember 1997, die Betreuung des Sondersammelgebietes "Vorderer Orient/Nordafrika" ab Januar 1998 an die Universitäts- und Landesbibliothek in Halle zu übertragen. Das wissenschaftspolitische Ziel dieser Maßnahme bestand in der Integration wissenschaftlicher Bibliotheken der neuen Bundesländer in das System überregionaler Literaturversorgung der Bundesrepublik Deutschland. Die Bände des Sondersammelgebietes waren bis dahin in einem Nebengebäude der Universitäts- und Landesbibliothek mehr oder weniger provisorisch untergebracht. Um die Unterbringung der Buchbestände zu sichern, wurde zunächst in den Jahren 1998/1999 mit einer kleinen Baumaßnahme begonnen. Am 13. Mai 1998 beschloss der Senat der Universität die Errichtung eines Orientwissenschaftlichen Zentrums. "Knapp 5 Jahre nach dieser für die Universität sehr wichtigen Entscheidung steht jetzt eine große Baumaßnahme vor dem Abschluss, die eine denkmalgeschützte Villa hier am Mühlweg für die Stadt Halle und für die Universität zu einem Kleinod macht.", sagte Eichler.

Neben dem Sondersammelgebiet "Vorderer Orient und Nordafrika" der DFG sei nunmehr auch die Konzentration der Buchbestände der Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, der Orientbestände der Universitäts- und Landesbibliothek und der Bibliothek des Instituts für Orientalistik in einem Gebäude möglich. Rund 130.000 Bände seien in den vergangenen Wochen und Monaten in die frisch sanierte Villa Kaehne umgezogen.

Nach Einschätzung des Staatssekretärs hat das Orientwissenschaftliche Zentrum nunmehr die Chance, sich unter diesen Bedingungen zu einem Zentrum von internationaler Bedeutung zu entwickeln, welches in Deutschland einmalig ist. Eichler: "Mit der Gründung des Zentrums im Jahre 1999 wurde für die orientwissenschaftlichen Einrichtungen der Universität eine gemeinsame Plattform geschaffen, welche die interdisziplinären und gegenwartsbezogenen Aspekte ihrer Arbeit fördert und in gemeinsamen Veranstaltungen und Forschungsprojekten koordiniert. über den inneruniversitären Rahmen hinaus kann Außenwirkung in regionaler Perspektive bis hin zur internationalen Vernetzung erreicht werden. Neben der Planung von Lehrangeboten für die Studierenden der Martin-Luther-Universität sollten die im Orientwissenschaftlichen Zentrum vertretenen Einrichtungen der Universität die Möglichkeit nutzen in Kolloquien und Aktualitätsforen die regionale öffentlichkeit anzusprechen und zu informieren."

Die Möglichkeiten des Zentrums würden zum einen durch die in ihm vertretenen Institute der Universität bestimmt, das Institut für Orientalistik, das Institut für Orientalische Archäologie und Kunst, das Institut für Indologie und Südasienwissenschaften und das Seminar für Japanologie. Zum anderen eröffne die Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, dem Zentrum für armenische Studien in Wittenberg, dem Seminar für Konfessionskunde der Orthodoxen Kirchen, dem Dr. Johannes-Lepsius-Archiv und dem Institut für Bibelwissenschaften der Theologischen Fakultät oder dem Institut für Indogermanistik/Allgemeine Sprachwissenschaft breite Möglichkeiten für interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit

 

"Für die Villa Kaehne", so Eichler abschließend, "könnte das Motto des 500jährigen Universitätsjubiläums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg "Zukunft mit Tradition" geradezu zum Wahlspruch werden. Ich bin mir sicher: Die Villa Kaehne wird ein Mosaikstein in unseren gemeinsamen Anstrengungen sein, das Ansehen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus zu tragen und die Studienangebote der Universität für Studierende attraktiver zu machen."

 

 

 

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