Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 60/02

Magdeburg, den 13. März 2002

Workshop zum Stadtumbau in Dessau/Heyer berichtet über Ergebnisse der Stadtentwicklungskonzepte:

Wohnungsleerstand in beteiligten Kommunen bei 17 Prozent

In Dessau findet heute der erste Workshop des Bundesbauministeriums zum Stadtumbau Ost statt. An der Veranstaltung für Kommunalpolitiker und Stadtplaner in der Hochschule Anhalt (FH) nehmen auch Bundesbauminister Kurt Bodewig und Sachsen-Anhalts Bauminister Jürgen Heyer (beide SPD) teil.

In Sachsen-Anhalt haben sich bereits im vergangenen Jahr 43 Städte und Gemeinden an der Erarbeitung von Stadtentwicklungskonzepten beteiligt. Die vorläufigen Ergebnisse stellt Heyer heute in Dessau vor. Von diesen Kommunen, die am Programm Stadtumbau Ost teilnehmen, erhalten 39 im Rahmen des gleichnamigen Bundeswettbewerbes die Chance, mit Bundesmitteln ihre Stadtentwicklungskonzepte fortzuschreiben, insbesondere für vertiefende Aussagen zur Umstrukturierung von Stadtteilen mit hoher Priorität. Heyer: "In unserem Land ist damit der konzeptionelle Vorlauf für die Umsetzung des Programms Stadtumbau Ost geschaffen."

Zielsetzung und Ergebnisse der 43 Stadtentwicklungskonzepte

Die Stadtentwicklungskonzepte beinhalten neben einer Analyse des Wohnungsbestandes und des derzeitigen Leerstandes eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung und zum Haushaltsbildungsverhalten. Die Unterlagen vermitteln einen Ausblick auf die Entwicklung des Wohnungsbestandes bis zum Jahr 2010 und die Zahl der dauerhaft nicht mehr am Markt benötigten Wohnungen. Die 43 Städte umfassen einen Bestand von etwa 800.000 Wohnungen. Der Gesamtbestand in Sachsen-Anhalt beträgt rund 1,3 Millionen Wohnungen.

In den 43 Kommunen wurde ein Wohnungsleerstand von rund 135.000 Wohnungen (17,0 Prozent) ermittelt. Die Leerstandsquoten liegen dabei zwischen 5,0 und 25,6 Prozent. Nach den nun vorliegenden Prognosen der beteiligten Kommunen zur zukünftigen Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung und der angenommenen weiteren Bauentwicklung gehen die Stadtentwicklungskonzepte davon aus, dass bis 2010 und darüber hinaus etwa 106.000 Wohnungen vom Markt genommen werden müssen.

"Die Ergebnisse der Stadtentwicklungskonzepte zeigen, dass in den einzelnen Städten eine Vielzahl von Problemgebieten unterschiedlicher Ausprägung vorhanden ist", so Minister Heyer. "Mit den konzeptionellen Vorstellungen der Kommunen und den Fördermöglichkeiten von Bund und Land werden neue Perspektiven geschaffen für eine wirtschaftliche und strukturelle Aufwärtsentwicklung in den betreffenden Stadtquartieren, die zugleich mit einer städtebaulichen Aufwertung einhergeht. Das neue Stadtumbauprogramm ist ein weiterer Meilenstein zur Zukunftssicherung der ostdeutschen Städte, von dem nicht zuletzt auch die Bauindustrie profitieren wird."

Martin Krems

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