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Pressemitteilungen der Ministerien

Ministerpräsident Höppner besucht Bernburger Solvay-Werk
Gute Chancen für Ansiedlung einer Kunststoff-Recyclinganlage in Bernburg / Neue EU-Chemikalienpolitik darf nicht zum Bumerang für Europa werden

07.03.2002, Magdeburg – 166

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 166/02

 

Magdeburg, den 7. März 2002

 

Ministerpräsident Höppner besucht Bernburger Solvay-Werk

Gute Chancen für Ansiedlung einer Kunststoff-Recyclinganlage in Bernburg / Neue EU-Chemikalienpolitik darf nicht zum Bumerang für Europa werden

Bernburg . Das Bernburger Solvay-Werk soll nach und nach zum Industriepark weiterentwickelt werden. Dieses Vorhaben und die dabei schon erzielten Erfolge gehörten zu den Themen, über die Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner heute bei seinem Besuch im Solvay-Werk Bernburg mit Jacques Thoelen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Solvay Deutschland GmbH, und dem Bernburger Werkleiter Dr. Peter Jebe sprach. "Wir sind sehr froh darüber, dass sich Solvay bereits kurz nach der deutschen Wiedervereinigung für ein Engagement in Bernburg entschieden hat und damit zugleich an einen traditionsreichen Standort zurückgekehrt ist. Wir sind fest überzeugt davon, dass auch noch andere Unternehmen den Vorteil einer Ansiedlung im Industriepark für sich entdecken werden. Die Landesregierung wird sie dabei nach besten Kräften unterstützen", erklärte der Ministerpräsident.

"Ansiedlungswillige Unternehmen können die bereits bestehende Infrastruktur nutzen", so Jacques Thoelen, "das reicht von der Versorgung mit Strom aus dem auf dem Gelände betriebenen modernen Kraftwerk über die Abwasserbehandlung bis hin zur Beratung in Genehmigungsverfahren für Produktionsanlagen." - Auf dem Industrieparkgelände sind außer zwei Solvay-Gesellschaften schon das Unternehmen Air Liquide mit einer Wasserstoff-Produktion und die Mitteldeutsche Energieversorgung AG (MEAG) aktiv, die hier ein Umspannwerk betreibt. "Die Chancen stehen gut, dass demnächst eine Anlage zum Kunststoff-Recycling hinzu kommt. Es geht dabei unter anderem um die Verwertung von Fensterrahmen", erläuterte Thoelen. Zu den wichtigen Faktoren für die Vermarktung des Industrieparks gehöre, so Dr. Peter Jebe, auch die Unterstützung durch den Ministerpräsidenten und durch landeseigene Institutionen wie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt (WISA).

"Mit dem Ende 2000 initiierten "Strategiedialog Chemie" haben wir Landesregierung und Unternehmen der chemischen Industrie an einen Tisch gebracht. Wir arbeiten gemeinsam an wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen und innovativer Zukunftspolitik für die Chemie im Osten Deutschlands. Das betrifft sowohl den Aufbau eines partnerschaftlichen Netzwerkes mit wichtigen europäischen Chemieregionen wie auch die Abstimmung unserer Positionen zur europäischen Chemikalienpolitik. Die Unternehmen der Chemischen Industrie in Sachsen-Anhalt können sich auch künftig der Unterstützung der Landesregierung sicher sein, wenn es darum geht, bestmögliche Entwicklungsmöglichkeiten für die Chemie im Osten zu schaffen", betonte Höppner.

Das 1991 wieder in die Solvay-Gruppe eingegliederte Werk in Bernburg ist seitdem mit einem Investitionsvolumen von knapp 400 Millionen EUR modernisiert und erweitert worden. Solvay zählt damit in Sachsen-Anhalt zu den größten Investoren im Bereich der Chemie-Industrie. Durch die Aktivitäten des Unternehmens konnten rund 900 Arbeitsplätze im Werk sowie in Zuliefer- und Servicebetrieben gesichert werden. Die Sekundärarbeitsplätze kommen vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region, zum Teil unmittelbar aus Bernburg und Umgebung, zugute.

Für die wirtschaftlichen Chancen von Werk und Industriepark sei unter anderem die verkehrstechnische Anbindung des Standortes und damit auch der Saaleausbau von ausschlaggebender Bedeutung, machte Werkleiter Dr. Jebe deutlich. Mit dem Ausbau der Saale zwischen Calbe und der Mündung in die Elbe bei Barby könne die Binnenschifffahrt, die als sicherster Verkehrsträger im Güterbereich gelte, zu einer kostengünstigen Transportalternative werden. über den Saaleausbau ist noch nicht entschieden. Zuvor muss ein Raumordnungsverfahren durchgeführt werden.

Zu den weiteren Themen des Treffens zählten die geplanten änderungen in der EU-Chemikalienpolitik. Jacques Thoelen dazu: "Es darf nicht dazu kommen, dass wir hier in Europa durch überzogene Regelungen aus Brüssel im Vergleich zu unseren Konkurrenten in den USA oder Japan nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Im weiteren Verlauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens ist aus meiner Sicht ein stärkeres Engagement der deutschen Politiker und EU-Parlamentarier für die Belange der Chemie-Industrie erforderlich." - Hintergrund: Die Kommission der Europäischen Union plant in Sachen Chemikalienpolitik noch für die erste Jahreshälfte 2002 die Vorlage konkreter Vorschläge zur legislativen Umsetzung. Im vergangenen Jahr haben die deutschen Wirtschaftsminister und der Bundesrat die beabsichtigte Neugestaltung des europäischen Rechtsrahmens für Chemikalien grundsätzlich begrüßt. Im Europäischen Parlament gibt es aber Bestrebungen, die geplanten Vorschriften gegen den Widerstand von Wirtschaftsfachleuten und Industrie zu verschärfen. Ein Beispiel dafür ist der chemische Stoff Naphtha (Rohbenzin), der genehmigungspflichtig werden soll. Er ist nämlich brennbar, explosiv und damit gefährlich. Doch in seinen Eigenschaften liegt gerade sein Sinn: Ohne diese Attribute würde sich kein Auto bewegen.

 

 

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