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Pressemitteilungen der Ministerien

Neue ABC-Erkundungsfahrzeuge für Sachsen-Anhalt

07.03.2002, Magdeburg – 41

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 041/02

 

Magdeburg, den 7. März 2002

 

 

Neue ABC-Erkundungsfahrzeuge für Sachsen-Anhalt

Püchel: Land ist gut gerüstet

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf Körper, hat heute in der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge (bei Magdeburg) 12 ABC-Erkundungsfahrzeuge an Innenminister Dr. Manfred Püchel übergeben.

 

Körper: "Das deutsche System der Gefahrenabwehr ist international voll wettbewerbsfähig, weil Bund und Länder ihre jeweilige Verantwortung im Katastrophen- und Zivilschutz sehr ernst nehmen. So stellt der Bund den Ländern im Rahmen seiner Verantwortung für den Zivilschutz u. a. die ABC-Erkundungsfahrzeuge zur Verfügung, die speziell für die Erkundung, Messung, Erfassung und Meldung radiologischer, chemischer und biologischer Stoffe ausgestattet sind. Mit der Auslieferung der Fahrzeuge an alle Bundesländer steht erstmals in Deutschland ein flächendeckendes System an ABC-Erkundungsfahrzeugen zur Verfügung."

 

Für die Beschaffung und Unterhaltung der Fahrzeuge stelle die Bundesregierung über 40 Millionen Euro plus 9 Millionen Euro für die Beschaffung weiterer ABC-Erkunder und Krankentransporter über das "Anti-Terror-Paket" bereit.

 

Die Bundesregierung liefere an die Länder rund 650 Zivilschutzfahrzeuge. Dazu gehören unter anderem ABC-Erkundungsfahrzeuge, Dekontaminationslastkraftwagen und Krankentransporter für den Zivil- und Katastrophenschutz. Zusätzlich werde das für den Einsatz der Fahrzeuge erforderliche Personal speziell ausgebildet.

 

Körper: "Nach gegenwärtigem Stand werden Sachsen-Anhalt vom Bund insgesamt 344 Zivilschutzfahrzeuge der verschiedensten Art zur Verfügung gestellt, von denen einschließlich der heute übergebenen ABC-ErkKW bereits 305 in Sachsen-Anhalt stationiert worden sind."

 

Innenminister Püchel bedankt sich in seiner Rede für die schnelle und unbürokratische Bereitstellung der Spezialfahrzeuge. "Nun müssen die Kameraden in dafür notwendigen Lehrgängen hier in der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge mit der neuen Technik vertraut gemacht werden. Unser Land wird vom Bund innerhalb der nächsten Monate noch 15 ABC-ErkKW erhalten. Damit sind wir für eventuell auftretende Katastrophenereignisse gut gerüstet. Hoffen wir jedoch, dass ein solcher Fall möglichst nicht eintritt."

 

Püchel benannte nachfolgend aufgeführte Landkreise, die ein Spezialfahrzeug erhalten:

 

 

 

Stadt Dessau

Landkreis Altmarkkreis Salzwedel

Landkreis Anhalt-Zerbst

Landkreis Bitterfeld

Landkreis Burgenlandkreis

Landkreis Halberstadt

Landkreis Mansfelder Land

Landkreis Ohrekreis

Landkreis Quedlinburg

Landkreis Stendal

Landkreis Wittenberg

Landkreis Saalkreis.

 

 

Mit den am 1. Februar 2002 übergebenen drei ABC-ErkKW (an die Städte Magdeburg und Halle und an die BKS Heyrothsberge) sowie dem am 4. März 2002 an den Landkreis Merseburg-Querfurt übergebenen ABC-ErkKW verfügt Sachsen-Anhalt über 16 dieser Fahrzeuge.

 

 

Anlage

 

 

Technische Beschreibung der

ABC-Erkundungsfahrzeuge für den Zivilschutz

 

Die von der Zentralstelle für Zivilschutz des Bundesverwaltungsamtes gemeinsam mit der Industrie entwickelten ABC-Erkundungsfahrzeuge erfassen chemische und radioaktive Kontamination und kennzeichnen kontaminierte Gebiete. Außerdem können mit den Erkundungsfahrzeugen feste, flüssige und gasförmige Proben genommen werden. Diese Proben können radioaktiver, chemischer und biologischer Art sein. Die Hauptaufgabe der Fahrzeuge und Bedienungsteams besteht darin, die Grenzen von kontaminierten Gebieten festzustellen und diese zu markieren.

 

Die gesamte apparative Messausstattung befindet sich auf einem Container, der in einfacher Weise in das Fahrzeug ein- und wieder ausgebaut werden kann. Auf diese Weise ist eine Nutzung des Messcontainers in geringfügig modifizierten Ersatzfahrzeugen möglich, falls das eigentliche Einsatzfahrzeug ausfällt. Außerdem ist auch ein Einsatz außerhalb des Fahrzeugs möglich.

 

Das radiologische Messsystem erfasst Gamma-Strahlung als Dosis und Dosisleistung, ermöglicht die Unterscheidung zwischen künstlicher und natürlicher radioaktiver Strahlung, die Suche von Punktquellen und die Darstellung der gemessenen Kontamination auf einer geographischen Karte.

 

Zwei chemische Messgeräte sind eingebaut: ein Photoionisationsdetektor und ein Ionenmobilitätsspektrometer. Der Photoionisationsdetektor erfasst eine breite Palette von Industriechemikalien, wie sie in der chemischen Produktion, auf Deponien und beim Transport von Chemikalien vorkommen. Das Ionenmobilitätsspektrometer identifiziert und quantifiziert eine Reihe von chemischen Kampfstoffen und wichtige Industriechemikalien.

 

Die radiologischen und chemischen Messgeräte arbeiten DV-gestützt. Erfasste Messwerte können sowohl graphisch als auch tabellarisch dargestellt werden. Die einzelnen Messwerte werden mit Hilfe eines Navigationssystems mit Ortsdaten verknüpft. Die Messsoftware verfügt über die Voraussetzungen, eine Datenfernübertragung zu realisieren. Sie ermöglicht es, in kurzen Zeitintervallen aktuelle und gespeicherte Messdaten zur örtlichen Einsatzzentrale zu schicken.

Zum Schutz der regelmäßigen Einsatzsteams (4 Personen) ist das Fahrzeug mit Atem- und Körperschutzausstattung in Form von Atemschutzmasken, Filtern, Pressluftatmern und Chemikalienschutzanzügen ausgestattet.

 

 

 

 

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