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Pressemitteilungen der Ministerien

Frauenministerin Kuppe zum 8. März:

07.03.2002, Magdeburg – 38

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 038/02

 

 

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 038/02

 

Magdeburg, den 7. März 2002

 

 

Frauenministerin Kuppe zum 8. März:

Frauen brauchen keine Entwicklungshilfe, sie wollen gleiche Chancen /

Käthe-Kruse-Preis 2002 an erfolgreiche Unternehmen vergeben

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) hat mehr Chancen für Frauen in der Wirtschaft gefordert. Auf der Festveranstaltung des Landes zum Internationalen Frauentag sagte die Ministerin am Donnerstag in Magdeburg: "Frauen sind nicht selten Motor für bessere Arbeitszufriedenheit und Leistungssteigerung. Auf diese Potenziale sollten Firmen nicht verzichten." Die Ministerin zeichnete vier Unternehmen für frauenfreundliche Personalpolitik mit dem Käthe-Kruse-Preis 2002 aus. Insgesamt hatten sich 48 Unternehmen in vier Kategorien um den mit rund 5.000 EURO dotierten Preis beworben. Er wurde nach 1995 zum fünften Mal verliehen.

Die Ministerin betonte: "Es geht nicht um eine Bevorzugung. Frauen brauchen auch keine Art von Entwicklungshilfe. Sie fordern Chancengleichheit. Frauen sind leistungsstark, entschlossen und kreativ und schaffen es daher natürlich aus eigener Kraft auch bis in die Führungsetagen der Wirtschaft. Und dennoch müssen sie stärker und länger für ihren beruflichen Erfolg arbeiten und dabei auch gegen vielerlei Vorbehalte ankämpfen als Männer. Das ist ungerecht." Laut jüngster Studien sind gerade einmal elf Prozent aller Chefsessel in deutschen Unternehmen mit Frauen besetzt. Bei den 30 großen Dax-Unternehmen sind es gar nur sechs Prozent der Führungspositionen, die von Frauen wahrgenommen werden.

Frau Kuppe rief zu einem Bewusstseinswechsel in Wirtschaft und Gesellschaft auf. "Zum Thema Frau und Beruf gehört auch das Thema Mann und Familie. Auch Väter müssen Erziehungsurlaub nehmen oder ihre Arbeitszeit reduzieren können, ohne dass dies ihrem Ansehen oder der Karriere schadet. Das kommt letztlich auch den Männern zugute. Und es nützt den Frauen, wenn Männer ebenso selbstverständlich Familienaufgaben übernehmen."

Ministerin Kuppe zog eine insgesamt positive Bilanz nach vier Jahren als Frauenministerin. Sie sagte: "Mit dem neuen Gender-Mainstreaming-Ansatz, wonach Chancengleichheit eine Querschnittsaufgabe aller Politik- und Gesellschaftsbereiche ist, haben wir die Frauenpolitik von der Neben- auf die Hauptstraße geholt. Wir wollen hin zu einer Gesellschaft, in der die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen in allen Bereichen gelebt wird. Mit dem Landesaktionsprogramm "Lichtschritt" zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kindern hat Sachsen-Anhalt ebenso bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen. Sachsen-Anhalts Kinderbetreuung ist ein Standortfaktor, von dem Familien wie Wirtschaft gleichermaßen profitieren." Und dennoch bleibe es eine Realität, dass zu viele Frauen keine Arbeit finden und sich mit Kindern allein gelassen fühlen. "Diese Frauen brauchen die solidarische Unterstützung der Gemeinschaft, damit sie neuen Mut und neue Zuversicht schöpfen. Das Land unterstützt diese Frauen mit einer modernen Familien- und Frauenpolitik sowie mit aktiver Arbeitsmarktpolitik."

Daten, Fakten und Hintergründe zum Wettbewerb und zu den Firmen

Der "Käthe-Kruse-Preis" für die frauenfreundlichsten Betriebe wird seit 1995 an Unternehmen im Land vergeben, die sich durch besondere Aktivitäten zur Förderung von Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer hervortun. Sachsen-Anhalt war 1995 das erste ostdeutsche Bundesland, das einen entsprechenden Preis ausgelobt hatte.

Zum Wettbewerb 2002

Der Preis wurde in den vier Branchen Produzierendes Gewerbe, Handwerk, Freie Berufe/Heilberufe und Handel ausgeschrieben. 48 Firmen beteiligten sich. Das Preisgeld betrug je Kategorie 5.113 EURO. Die siegreichen Firmen erhielten neben dem Geld und einer Urkunde das Käthe-Kruse-Wettbewerbslogo. Dieses können die Firmen für Marketing- und Imagezwecke nutzen.

Nachzuweisen waren Aktivitäten, mit denen Chancengleichheit von Frauen und Männern im Unternehmen hergestellt und ausgebaut wird. Dabei ging es um die Bereiche Ausbildung und Personaleinstellung ebenso wie um die (vielleicht etwas zugespitzten) Fragen:

 

 

"Wird den Frauen und wodurch das Fortkommen bis in die Chefetage ermöglicht?"

"Wie flexibel ist das Unternehmen, um Frauen flexible Arbeitszeiten oder gar Telearbeit zu ermöglichen?"

"Was tut das Unternehmen, damit Frauen und Männer ihrer Doppelrolle in Beruf und Familie ohne Gewissensbisse gerecht werden können?"

 

über die Preisvergabe entschied eine Jury. Vertreten waren das Frauen- und das Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Verband deutscher Unternehmerinnen, die Landesvereinigung der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände sowie der Landesverband der Freien Berufe und der Landesfrauenrat.

Das sind die Preisträger 2002

(Porträts stammen aus dem Frauen-Informationsblatt SIRENE)

Produzierendes Gewerbe

Firma: Krüger & Gothe GmbH, Atzendorfer Straße 19, 39418 Staßfurt

Geschäftsführung: Brigitte Gothe, Bernd Krüger

Tel: 03925-9670

+++ gegründet 1997 +++ 109 Beschäftigte, davon 82 Frauen +++ zwei Azubis +++ sechs Führungskräfte, davon drei Frauen +++

Wer im Internet unter www.kug-gmbg.de nachschaut, findet folgende einleitende Erklärung: "Krüger & Gothe GmbH entspringt ursprünglich der ausgegliederten Entwicklungs- und Fertigungseinheit des Fernsehgeräteherstellers RFT Staßfurt". Dieser so sachliche Satz beschreibt in Wirklichkeit die Geschichte eines erbitterten Ringens um Arbeitsplätze im High-Tech-Bereich. Der Geschäftsführung mit Brigitte Gothe und Bernd Krüger gelang es, mit einem finanziell potenten und seriösen Gesellschafter an der Seite, aus einer absoluten Talsohle aufzusteigen in die tägliche Bewährung auf umkämpftem Markt. Heute produziert die Firma mit mehr als 100 hochmotivierten und erfahrenen MitarbeiterInnen auf modernsten Bestückungsautomaten Leiterplatten für alle Bereiche der Elektronik und Automobilindustrie. Sie ist spezialisiert, Produkte neu und bis zur Fertigungsreife zu entwickeln und herzustellen. In den Staßfurter Hallen kann man der Geschwindigkeit nachspüren, mit der die ostdeutschen Menschen von einem Gesellschaftssystem ins andere und aus dem Industriezeitalter in das der Kommunikationsgesellschaft katapultiert wurden. Wo einstmals mehr als zweihundert ArbeiterInnen produzierten, überwachen jetzt vier bis fünf Personen einen Fertigungsprozess, der in verkleideten Kästen stattfindet und dessen Ergebnis Produkte sind, die breite Segmente auf der Palette der Hightech-Welt bedienen. Das Unternehmen Krüger & Gothe GmbH verfügt über viele Standbeine und erreichte deshalb seit spätestens 1999 ein ziemliches Beharrungsvermögen am Markt. Der Ruf als high-quality producer gilt als gefestigt. Die Werbung des Unternehmens definiert sich über die Qualität der Produkte und die Beziehungen, die sich aus dem Vertrieb ergeben. Gute 70 Prozent der Beschäftigten (Alterdurchschnitt 32 Jahre) sind Frauen, wobei die Hälfte von ihnen als Facharbeiterin oder Ingenieurin qualifiziert ist. "Im schmerzhaften Prozess, Marktpräsenz zu erwerben, überleben nur absolute Spezialkräfte und jene, die mit hoher Beharrlichkeit bereit sind, sich den neuen Herausforderungen zu stellen." So lautet das Fazit von Geschäftsführer Krüger. Seit ca. zwei Jahren ist der Pool an Spezialistinnen und Spezialisten in der Region Staßfurt versiegt, denn die Verfallszeit für Wissen rast. Krüger & Gothe haben deshalb begonnen, sich ihre Spezialistinnen und Spezialisten selbst auszubilden. Der hohe Frauenanteil in der Firma ist Ergebnis harter fachlicher Auswahl, wobei von jeweils fünf KandidatInnen vier die Hürden nicht nehmen. Aber am Ende sind es eben mehr Frauen als Männer, obwohl sich das millionenschwere Equipment nur im Dreischichtsystem rentiert. Die Vernetzung von betrieblichen und privaten Notwendigkeiten funktioniert offensichtlich. Es herrscht eine Arbeitsatmosphäre, in der Kollegialität und Frauenfreundlichkeit ebenso selbstverständlich wie notwendige Voraussetzung allen Tuns sind. Alle fühlen sich berechtigt stolz zu sein.

Freie Berufe/Heilberufe

Firma: Kieferorthopädie Dr. Heike Mitzner, Mozartstraße 11, 06406 Bernburg

Geschäftsführerin: Dr. Heike Mitzner

Tel: 03471-370047

+++ gegründet 1994 +++ 15 Beschäftigte, alles Frauen +++ drei Azubis, alles Frauen +++ vier Führungskräfte, alles Frauen +++

Das Praxisteam der Kieferorthopädischen Praxis Dr. Heike Mitzner in Bernburg ist ein reines Frauenteam, in dem jede Altersgruppe vertreten ist. Die Jüngste von ihnen ist 18 Jahre und eine von drei Auszubildenden. Die Lebenserfahrenste mit 54 Jahren ist Zahntechnikerin. Die meisten der PatientInnen sind Kinder und Jugendliche. So versteht es sich von selbst, dass Lebensfreude und Energie auch rüberkommen sollen. Dieses Praxisphilosophie wissen auch die erwachsenen PatientInnen sehr zu schätzen. Dr. Mitzner als Chefin der Praxis ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, das dies stets so bleibt. Die Oberschwester, die Zahntechnikerinnen, Schwestern und Auszubildenden sollen Spaß an der Arbeit haben und die Arbeit soll vereinbar sein mit der privaten Lebensweise, ob mit Kind oder ohne. Zur Absicherung der täglichen Sprechzeiten wurde hierfür ein Schichtsystem eingeführt, das gewährleistet, dass der Praxisbetrieb durch mindestens zwei Schwestern vorbereitet wird. Die Arbeiten während der eigentlichen Sprechzeit werden durch das gesamte Praxisteam erledigt und für die Nachbereitung zeichnen wieder zwei Schwestern verantwortlich. Die Kernarbeitszeit liegt deshalb in den Praxisstunden und wird durch einen Wochenplan variabel gestaltet. Dadurch steht bereits der Freitag zur persönlichen Freizeitgestaltung zur Verfügung. Lediglich ein Freitag im Monat ist als Arbeitstag vorgesehen. Der Abgleich der dort geleisteten Mehrstunden erfolgt umgehend zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Darüber hinaus besteht für junge Mütter die Möglichkeit, durch Gleitzeit den Anforderungen der Kinderbetreuung gerecht zu werden. Die hohe Flexibilität in der Arbeitszeit erfordert auch Disponibilität der Mitarbeiterinnen. Auch hier hat die Kieferorthopädische Praxis durch gut ausgebildetes Fachpersonal (Fachtechnikerin, zahnmedizinische Prophylaxehelferin, Ausbildungsschwester) hervorragend Vorsorge getroffen. Der Ausbildung des Fachkräftenachwuchses gilt ein weiteres Hauptaugenmerk. Der großzügige Behandlungsraum bietet gerade den Auszubildenden die Möglichkeit, die verschiedenen Arbeitsabläufe parallel weiter zu verfolgen und damit verbunden deren logische Abfolge besser zu verstehen. Das Wohl der Mitarbeiterinnen steht aber auch an anderen Stellen ganz weit oben auf der Prioritätenliste: Da die Arbeit am Zahnarztstuhl, am Computer oder im zahntechnischen Labor oft über einen längeren Zeitraum in gleicher Körperhaltung ausgeführt werden muss, stehen den Frauen z. B. eine Sauna mit Tauchbecken im Bereich der Sozialräume zur Verfügung.

Handwerk

Firma: Haarstudio beauty and wellness Carmen Neugebauer, Straße der Solidarität 2, 39418 Staßfurt

Geschäftsführerin: Carmen Neugebauer

Tel: 03925-621452

+++ gegründet 1992 +++ 37 Beschäftigte, davon 36 Frauen +++ elf Führungskräfte, alles Frauen +++

"Wir machen nur das, was wir wirklich richtig gut beherrschen." so lautet einer der Grundsätze der Friseurmeisterin Carmen Neugebauer, die in Staßfurt zwei Filialen leitet. Sie und ihre MitarbeiterInnen können offensichtlich viel. Sie bieten neben dem klassischen Haar-Service für Frau und Mann, Kosmetik, Maniküre, Pediküre, Solarium und Wellness. Ein weiterer Grundsatz lautet: Oberstes Gesetz ist das Wohlfühlen. Das gilt für die Kundschaft, aber auch fürs Personal, denn nur Beschäftigte, die mit Lust und Liebe bei der Sache sind, können dieses Gefühl anderen vermitteln. So sieht das jedenfalls Frau Neugebauer. Und ihre MitarbeiterInnen teilen ihre Meinung. Wie das geht? Obwohl oder gerade weil, beispielsweise der Salon in der Steinstraße dreizehn Stunden am Tag für die Kundinnen und Kunden da ist, lässt sich die Arbeitszeit flexibel gestalten. Die Frisörinnen und Kosmetikerinnen arbeiten in Schichten, entweder von 7.00 bis 13.30 Uhr oder von 13.30 bis 20.00 Uhr. Das ermöglicht den 25 Mitarbeiterinnen zwischen 20 und 59 Jahren, Erwerbsarbeit und Aufmerksamkeit für Familie und Kinder gut zu verbinden. Die tägliche sechsstündige Arbeitszeit (von Montag bis Samstag) und der praktikable allwöchentliche Wechsel von Früh- und Spätschicht sorgt für ein Betriebsklima, das das Wohlfühlen fördert. Und das Wohlfühlen zu befördern, zählt zugleich zu den wesentlichen Zielen der Beschäftigten, zumal sich die Bereitschaft von Frauen und zunehmend auch von Männern wächst, Geld in sich selbst und in ihr Wohlbefinden zu investieren. Carmen Neugebauer und ihr Team wollen da beständig hochwertige Angebote unterbreiten. Im Februar des Jahres 2002 feiert eine der beiden Filialen zehnjähriges Jubiläum und da bilanziert die Chefin, nicht ohne Stolz, dass seither 27 Auszubildende den Berufsabschluss erwarben oder dabei sind, sich darauf vorzubereiten. 80 Prozent der Azubis können darauf hoffen, auch angestellt zu werden. Infolge sich verändernder Lebensgestaltung wechselt das Personal immer wieder. Die eine geht in Babyurlaub, eine andere kommt zurück. Frauenfreundlich bedeutet für alle Mitarbeiterinnen auch, dass die individuelle Lebensgestaltung ohne Frust verbunden werden kann mit den Belangen der Firma. Dazu gehört natürlich auch das Geldverdienen. In den Salons von Carmen Neugebauer verdienen die Mitarbeiterinnen fast das Doppelte vom Tariflohn. Damit die Rückkehr nach der Babypause für die Mitarbeiterinnen leichter wird, bietet Frau Neugebauer den jungen Müttern die Teilnahme an vierteljährlichen Qualifizierungschulungen an. Acht Wochen vor dem Wiedereinstieg im Unternehmen haben die Frauen die Möglichkeit, für ein bis zwei Stunden zusammen mit der Objektleiterin alle Neuigkeiten an Modellen zu erproben, damit sie sich dann bei der Arbeit wieder wohlfühlen.

Handel

Zoo & Garten Nicolaus, Bernburger Straße 4, 39439 Güsten

Geschäftsführer: Norbert Nicolaus

Tel: 039262

+++ gegründet 1980 +++ sieben Filialen in Güsten, Aschersleben, Delitzsch, Halberstadt, Magdeburg und Bernburg +++ 77 Beschäftigte, davon 65 Frauen +++ 22 Azubis, davon 18 Frauen +++ 16 Führungskräfte, davon 12 Frauen +++

Sieben Filialen gehören zur Zoo & Co NICOLAUS GmbH mit Sitz in Sachsen-Anhalt. Gleich nach der Wende begann Norbert Nicolaus, der seit 1980 eine kleine Tierhandlung in Güsten betrieb, die Kette aufzubauen: Neben dem Stammhaus in Güsten befinden sich Fachmärkte rund ums Tier in Aschersleben, Delitzsch, Halberstadt, Magdeburg und gleich zweimal in Bernburg. Das Co hinter dem Zoo bedeutet, dass jede Filiale eine Spezialisierung besitzt. Das Co in Bernburg bezieht sich zum Beispiel auf Reitsport und Angeln Den Fachmarkt im Bördepark in Magdeburg leitet eine Frau: Hella Schmidt. Sie kennt diese Filiale seit der Eröffnung im Jahre 1994. Angefangen hat Frau Schmidt bei der Nicolaus GmbH 1992 als ungelernte Kraft. Dann qualifizierte sie sich zur Verkäuferin. Heute verfügt sie auch über Berechtigung und Können, selbst Azubis bis zum Abschluss als VerkäuferIn, Kauffrau oder Kaufmann zu betreuen. Die Nicolaus-Filialen nehmen jährlich im Schnitt zehn Lehrlinge auf. Mindestens jeder zweite kann hoffen, dauerhaft bleiben zu können. Vorausgesetzt, Abschlusszeugnis und Einstellung stimmen. Diese guten Chancen sind sicher ein Ansporn für die jungen Leute, gut zu lernen und zu arbeiten, und hängen auch damit zusammen, dass die Kette keine roten Zahlen schreibt und behutsam expandiert. Die Geschäftsphilosophie folgt dem Grundsatz: Wenn man schon jeden Tag mindestens sieben Stunden im Geschäft verbringt, dann sollte das Klima so sein, dass es Spaß macht. Die Arbeitszeit-Volumen reicht montags bis freitags täglich von 7 Uhr bis 20 Uhr, und die Beschäftigen füllen die 13 Stunden durch die Frühschicht von 7 bis 14 Uhr und die Spätschicht von 13 bis 20 Uhr aus. Zwischen 13 und 14 Uhr begegnen sich die MitarbeiterInnen, um Probleme und Abläufe zu besprechen. Mit den öffnungszeiten an den Samstagen ergeben sich auf diese Art bequem 40 Stunden pro Woche. An diesem Arbeitsrhythmus könnte es u. a. liegen, dass von insgesamt 77 Beschäftigten 71 Frauen sind. Vielleicht entspricht auch das Anforderungsbild an die MitarbeiterInnen besser den Fähigkeiten von Frauen als denen von Männern. Der Umgang mit Menschen prägt die Tätigkeit. Die KundInnen bilden das Zentrum allen Tuns. Sie unterscheiden sich oft erheblich in ihren Motiven, warum sie ein Tier erwerben wollen. In jedem Fall ist den MitarbeiterInnen von Zoo & Co ein Stück Psychologie abgefordert, Geduld und im gewissen Sinne Sympathie für Mensch und Tier. Die Fähigkeit zu fachgerechter und freundlicher Bedienung reicht jedoch für den Job nicht aus. Die Tiere müssen auch an Sonn- und Feiertagen versorgt werden, und wer da für den Dienst eingeteilt ist, dem ist eine ganze Filiale anvertraut . Auch diese Verantwortung ist uneingeschränkt zu schultern. Der Chef von Zoo & CO NICOLAUS hat auch dabei mit Frauen gute Erfahrungen gemacht.

Zum Abschluss die Frage, die womöglich gar nicht mehr beantwortet werden muss: Wer war Käthe Kruse?

Die berühmte Puppenherstellerin Käthe Kruse wirkte als Unternehmerin in einer Zeit, in der es als ausgesprochenes Novum galt, als Frau ein Unternehmen zu leiten. Käthe Kruse wurde am 17. September 1883 als Katharina Simon in Breslau geboren. Die Idee, Puppen zu entwerfen und herzustellen, verdankt sie ihren beiden älteren Töchtern: Das ältere Mädchen beobachtete mit Eifersucht, wie sich die Mutter um die kleinere Schwester kümmerte. Also musste für´s Kind ein "Kind" her. Und so kam es zum ersten "Puppenversuch" der Käthe Kruse - ein sandgefülltes Handtuch, in das eine große Kartoffel als Kopf eingebunden war. Die Kruse-Puppen wurden in der Folge natürlich filigraner. Sie entstanden zunächst in Heimarbeit. Als dann selbst Aufträge aus den USA kamen, entschied sich Kruse zum Ausbau ihrer Werkstätten. Mit dem Umzug nach Bad Kösen entstanden neue Puppentypen, auch Schaufensterpuppen wurden entwickelt. Nach 1945 bauten die Kruse-Söhne die Firma in Bad Pyrmont und Donauwörth wieder auf. Anfang der 50er Jahre verließen Käthe Kruse und ihre Tochter Fifi Bad Kösen. Am 19. Juli 1968 verstarb Käthe Kruse.

 

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