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Pressemitteilungen der Ministerien

Püchel: Neue Computer-Power entlastet Polizeibeamte von Routinearbeiten - Mehr Zeit für Präventionsarbeit und Kriminalitätsbekämpfung - Über eine Million Vorgänge werden bereits verwaltet

06.03.2002, Magdeburg – 39

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 039/02

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 039/02

 

Magdeburg, den 6. März 2002

 

Püchel: Neue Computer-Power entlastet Polizeibeamte von Routinearbeiten - Mehr Zeit für Präventionsarbeit und Kriminalitätsbekämpfung - über eine Million Vorgänge werden bereits verwaltet

Bis Ende dieses Jahres werde die Landespolizei vollständig über "POLIS-neu" und somit über "IVOPOL" verfügen, so Innenminister Dr. Manfred Püchel heute stolz bei der Präsentation des neuen Computersystems der Polizei. Schon jetzt seien vier Polizeidirektionen damit ausgestattet. "Für die Informationstechnik der Polizei investierte das Land in den vergangenen Jahren insgesamt 38.141.319 Euro, davon allein für ¿POLIS-neu` 14.418.431 Euro," so Püchel.

"Mit der Wiedervereinigung hat sich in der Polizei ein gewaltiger Wandel vollzogen. Mit großer Kraftanstrengung konnte eine moderne Organisation geschaffen und die Ausbildung des Personals entscheidend verbessert werden," so Innenminister Dr. Manfred Püchel. Die Polizei gehöre mittlerweile zu den größten und effektivsten Dienstleistern im Land. Das erfülle alle Beteiligten zu Recht mit Stolz.

In dieser schnelllebigen Zeit könne und dürfe man sich jedoch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, ansonsten laufe man Gefahr, z.B. bei der Kriminalitätsbekämpfung den Anschluss zu verpassen. Die Polizei des Landes habe daher intensiv an der Einführung eines IT-gestützten polizeilichen Informationssystems gearbeitet.

"In unseren Polizeidienststellen soll Schluss sein mit dem ¿Adlersuchsystem` auf der Schreibmaschine, dem zeitaufwendigen Ausfüllen von Vordrucken und den Recherchen per Hand sowie mit dem teueren Postversand," so der Minister.

Anfang der 90er Jahre wurde bereits das polizeiliche Informationssystem, die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die automatisierte Bußgeldanwendung zwischen den Polizeidienststellen und der Zentralen Bußgeldstelle sowie die automatisierte Vorgangsbearbeitung und ¿verwaltung (AVV) eingeführt. Die gemeinsamen Planungen des Bundes und der Länder Mitte der 90er Jahre für die Entwicklung eines bundesweiten Informationssystems der Polizei (INPOL¿neu) gaben den Anstoß, auch für Sachsen-Anhalt ein noch besser einsetzbares polizeiliches Informationssystem zu entwickeln. "Konzeptionelle Zielstellung war und ist, alle polizeilichen Anwendungen zu verknüpfen und in einem System zusammenzufassen," so Püchel.

Durch diese Strategie solle

 

 

ein geringerer Aufwand bei der Dokumentation von Arbeitsergebnissen,

die Erweiterung der Verfügbarkeit von Informationen für alle Polizeibedienstete und

die technische Integration in das bundesweite Informationssystem der Polizei und anderer Ländersysteme erreicht werden.

 

 

Nur könne man sich für die Polizei Softwareprodukte leider nicht von der Stange kaufen, so Püchel weiter. Bedarfsgerechte Eigenentwicklungen in Zusammenarbeit mit Softwarefirmen seien daher zwingend erforderlich gewesen.

Püchel: "Die Polizei unseres Landes hat sich moderne Methoden der Industrie, insbesondere aus der amerikanischen Raumfahrt, zu eigen gemacht und ein systematisches Projektmanagement eingeführt. Ende ´95, Anfang ´96 wurde die Projektgruppe "Polis-neu" gegründet. Insgesamt 40 Projektmitglieder, 25 Mathematiker und Informatiker sowie 15 Polizeibeamte, beschreiben die fachlichen Anforderungen, entwickeln Softwareprodukte und führen qualitätssichernde Tests durch." Sie befassen sich derzeit mit sieben unterschiedlichen Vorhaben, so z.B. mit der

 

 

Verfügbarkeit digitalisierter Lichtbilder und Fingerabdrücke,

automatischen Fahndungsabfrage bei Personen- und Sachdaten und der

umfassenden Vorgangsbearbeitung, Vorgangsauskunft und -recherche.

 

 

"IVOPOL, Integrierte Vorgangsbearbeitung der Polizei, so heißt das neue Instrument polizeilicher Arbeit," so der Minister weiter.

IVOPOL umfasst vier wichtige Bestandteile:

 

 

das JOURNAL,

 

in dem Erstinformationen erfasst und dokumentiert sowie Recherchen durchgeführt werden.

 

 

der Formularschrank Sachsen-Anhalt (FORSA),

 

in dem alle erforderlichen Formulare des Vorgangsbearbeitungssystems des Landes enthalten sind.

 

 

die Vorgangskontrolle und -verwaltung

 

mit einer automatischen Protokollierung der Maßnahmen, die an jedem einzelnen Vorgang durchgeführt wird,

 

 

das Vorgangsauskunfts, - rechere und ¿informationssystem (VARIS)

 

zur Erfassung strukturierter Daten zum Fall, zu Personen, zu Sachen und zum Modus Operandi.

Alle vier Teilbereiche sind miteinander verbunden, so dass eine Nachnutzung bereits erfasster Informationen in allen vier Anwendungen sichergestellt ist.

Püchel: "Bereits Ende April 1998 ist für die erste Version von IVOPOL im Bereich der Polizeidirektion Merseburg der Echtbetrieb aufgenommen worden. Mit dem heutigen Stichtag verwaltet das System allein für diese Polizeidirektion rd. eine Million Vorgänge."

Die bei der Softwareentwicklung und -erprobung gewonnenen Erkenntnisse sowie die mit der überführung in den Echtbetrieb gemachten Erfahrungen und änderungsvorschläge der Anwender seien konsequent zur Qualitätsverbesserung genutzt worden. Nach einem vorgeschalteten übungsbetrieb sei im zweiten Quartal des letzten Jahres in den Polizeidirektionen Halberstadt, Magdeburg und Dessau ebenfalls der Echtbetrieb aufgenommen worden. Die Polizeidirektionen Stendal und Halle würden im II. bzw. im IV. Quartal diesen Jahres folgen. "Dann steht rd. 8.300 Polizeibeamtinnen und ¿beamten u.a. auch das neue Kernstück von IVOPOL, der elektronische Formularschrank (EFoS), eine Software-Eigenentwicklung, auf die die Mitglieder der Projektgruppe besonders stolz sind, zur Verfügung," so Püchel weiter.

Als nächste Schritte seien neben der Weiterentwicklung der vorhandenen Funktionen und der Integration neuer Funktionen u. a. vorgesehen:

 

 

Integration der Datenübergabe an die Staatsanwaltschaft,

Integration der erkennungsdienstlichen Behandlung sowie

Einführung eines Einsatzleitsystems.

 

"Mit dieser Computer-Power wird die Polizei fit gemacht für die Zukunft. Die Polizeibeamtinnen und -beamten werden von Routinearbeiten entlastet, gewinnen so mehr Zeit für die Präventionsarbeit vor Ort und natürlich für ihre Hauptaufgabe, die Kriminalitätsbekämpfung," so Innenminister Dr. Manfred Püchel abschließend.

 

 

 

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