Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 031/02

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 031/02

Magdeburg, den 19. Februar 2002

Sachsen-Anhalt führt Umwelt-Bonus bei Investitions-förderung ein

"Fördersystem soll nachhaltige Entwicklung stärken"

Auf Initiative des Ministeriums für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt können Unternehmen für Investitionen in Sachsen-Anhalt künftig einen Umweltbonus erhalten. Das wurde zwischen den Ministerien für Umwelt und Wirtschaft gestern vereinbart.

Umweltminister Konrad Keller: "Ein Bonus für mehr Umweltengagement ist zeitgemäß und unterstützt die umweltgerechte Unternehmensführung besser als Strafen oder Abzüge." Bisher konzentriert sich die Förderung auf wirtschaftliche und soziale Aspekte der Entwicklung. In Zukunft können Unternehmen fünf Prozentpunkte mehr aus den Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur bekommen, wenn sie Umweltbelange deutlich über das gesetzlich vorgeschriebene Maß bei ihren Investitionen berücksichtigen.

Besondere Umweltanforderungen sind beispielsweise erfüllt,

die Wiedernutzung von Altstandorten vorsieht,

wenn das Unternehmen bei Emissionen mindestens 20 Prozent besser als der Stand der Technik bleibt,

bei Energieerzeugungsanlagen einen Wirkungsgrad von mindestens 55 Prozent erzielt,

die betriebliche Schließung von Stoffkreisläufen plant,

mit seinem Abfallaufkommen um mindestens 20 Prozent unter Branchendurchschnitt liegt oder

das Niederschlagswasser zu 100 Prozent versickern lässt.

Für die betroffenen Unternehmen ändert sich nichts am bisherigen Förderantragsverfahren. Sollte die vorgesehene Investition für den Umweltbonus in Betracht kommen, prüft die Umweltverwaltung binnen sechs Wochen, ob die Vergabe gerechtfertigt ist. Eine Verzögerung der Genehmigung ist nicht zu erwarten, da die Umweltprüfung parallel zu anderen Aspekten des Förderantragserfahrens läuft.

Umweltminister Keller erwartet, dass der Umweltbonus die Sensibilität aller Beteiligten für Belange des Umweltschutzes erhöht. Keller: "Erfolgreiches Wirtschaften und umweltfreundliche Unternehmensführung ergänzen einander. Denn umweltgerechte Unternehmensführung spart fast immer Betriebskosten." Die zusätzlichen Förderprozente für nachhaltige Investitionen sollen dieses Denken befördern und den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt stärken.

Rückfragen an Annette Schütz

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