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Pressemitteilungen der Ministerien

Kultusminister Dr. Gerd Harms spricht auf der Synodaltagung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen am 14.11.2001 in Magdeburg

14.11.2001, Magdeburg – 165

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 165/01

 

Magdeburg, den 14. November 2001

 

 

Kultusminister Dr. Gerd Harms spricht auf der Synodaltagung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen am 14.11.2001 in Magdeburg

 

Die Synodaltagung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen am 14. November 2001 in Magdeburg nahm Kultusminister Dr. Gerd Harms zum Anlass, um ein Grußwort an die Versammlung zu richten.

Der Minister würdigte in seiner Rede zunächst die seitens der Kirche auf die kommenden 10 Jahre angelegte "Dekade zur überwindung der Gewalt". Die Initiative widmet sich im kommenden Jahr der Problematik der Gewalt durch Rechtsradikalismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Harms erinnerte in diesem Zusammenhang an die Ereignisse des 11. September 2001 in den USA, die aller Welt vor Augen geführt hätten, wohin Intoleranz, Fanatismus und Haß führen können. Man müsse jedem Ansatz von Intoleranz und Feindseligkeit gegen Andersdenkende, Andersgläubige oder Menschen aus anderen Ländern entschieden widerstehen ¿ wo immer er uns begegne.

"Wenn Sie als ein Ziel formulieren, dass "die Kirchen mit ihren Gemeinden, Einrichtungen und Werken klarer und konkreter als Ort der überwindung von Gewalt wahrgenommen werden", dann begrüße ich dies nicht nur ausdrücklich, sondern füge hinzu, dass die Landesregierung alles in ihren Kräften stehende tun wird, damit dies auch in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens erlebbar wird.", sagte Harms. Dabei stehe außer Frage, dass ein ganz wesentlicher Anteil dieser Bemühungen auf die jungen Menschen gerichtet sei ¿ und somit den Schulen eine bedeutende Rolle zufalle. Und hier besonders dem werteorientierten Unterricht, dem Ethik- bzw. dem konfessionellen Religionsunterricht.

 

 

 

"Wir alle wissen um die Probleme, die es bei der flächendeckenden Einführung dieses Unterrichts an den Schulen unseres Landes gab und gibt,", sagte Harms, "aber wir haben gerade in den letzten Jahren durchaus beachtliche Zuwächse erreicht ¿ sowohl hinsichtlich des Fächerangebots an den Schulen, als auch im Blick auf die Teilnehmerzahlen sowie bei der Neueinstellung von Lehrkräften für den konfessionellen Religionsunterricht. Dennoch erfüllt es die Landesregierung und mich persönlich mit großer Sorge, dass immer noch ein nicht unerheblicher Anteil von Schülerinnen und Schülern die Schule verläßt, ohne in den Genuß des wertevermittelnden Unterrichts zu kommen, d. h., dass ihnen dieser spezifische Umgang mit ethischen Grund- und Wertefragen und den sich daraus ergebenden Handlungsalternativen entgeht.", unterstrich der Minister. "Insofern betrachten Sie bitte die von einer von Ministerpräsident Dr. Höppner und mir berufenen Arbeitsgruppe vorgelegte Expertise "Ethik- und Religionsunterricht in der Schule mit Zukunft" als ein deutliches politisches Signal für unsere Entschlossenheit, hier baldmöglichst entscheidend voranzukommen. Ich kann Ihnen heute berichten, dass ein wesentlicher Vorschlag der Arbeitsgruppe ¿ die Einrichtung einer Koordinierungsstelle ¿ bereits umgesetzt wurde. Diese Stelle ist mit einer erfahrenen Ministerialbeamtin besetzt und in der Schulfachabteilung des Kultusministeriums angesiedelt ¿ letzteres aus der Erwägung heraus, dass die Umsetzung schulfachlicher Aspekte dadurch unmittelbar und zügig erfolgen kann. Begleitet wird diese Arbeit durch eine im Hause gebildete Arbeitsgruppe, die mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller mit der Problematik befaßten Referate besetzt sein wird."

Harms kündigte an, dass für die inhaltliche Arbeit ¿ also vornehmlich die vorgeschlagene Ausgestaltung des Wahlpflichtbereiches, die Stärkung der fächerverbindenden Perspektiven des Ethik- und konfessionellen Religionsunterrichts ¿ wie etwa die Durchführung gemeinsamer Projekte ¿ demnächst ein Beirat berufen wede. Hier sei an die Mitarbeit erfahrener Religionspädagoginnen und ¿pädagogen beider Konfessionen, Ethikdidaktikerinnen und Ethididaktiker sowie Schulpraktikerinnen und Schulpraktiker gedacht.

Eine weitere Empfehlung der Arbeitsgruppe sehe vor, den Schulleitungen, an deren Schulen bisher weder Ethik- noch Religionsunterricht erteilt wird, eine Nachweispflicht aufzuerlegen. über diesen Punkt sei mit den zuständigen Dezernentinnen und Dezernenten der Staatlichen Schulämter im September beraten worden. übereinstimmend bestehe die Auffassung, dass das persönliche Gespräch gesucht werden solle, in dem zugleich auch über Perspektiven der Abhilfe nachgedacht werden könne. Harms unterstrich in diesem Zusammenhang, dass es sein ausdrücklicher Wunsch sei, den werteorientierten Unterricht zum Bestandteil von Schulprogrammen werden zu lassen.

 

 

 

 

 

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