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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Ministerpräsident Höppner überreicht in Halle Bundesverdienstkreuze an engagierte Bürgerinnen und Bürger

08.12.2000, Magdeburg – 768

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 768/00

 

Magdeburg, den 8. Dezember 2000

 

Ministerpräsident Höppner überreicht in Halle Bundesverdienstkreuze an engagierte Bürgerinnen und Bürger

Ministerpräsident Höppner hat heute in Halle sieben Bürgerinnen und Bürgern, die sich in außergewöhnlicher Weise um das Allgemeinwohl verdient gemacht haben, Bundesverdienstkreuze überreicht. Höppner: "Anlässe wie dieser zeigen in ihrer Gesamtheit, wie viele Bürgerinnen und Bürger Gemeinsinn vorleben und bereit sind, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Das macht Mut in einer Zeit, in der so oft über eine sich breit machende Ellbogengesellschaft geklagt wird."

Die Auszeichnung mit Bundesverdienstorden, so der Regierungschef weiter, solle eine Belohnung für das Geleistete sein und den Geehrten zeigen, dass ihre außergewöhnlichen Anstrengungen nicht unbemerkt bleiben. Wenn die Ordensverleihung überdies dazu beitrage neue Kraft und Motivation zu geben, dann sei das um so schöner und im Interesse der gesamten Gesellschaft.

Höppner begrüßte, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2001 zum Jahr der Freiwilligen erklärt haben: "Ich sehe das als positives Signal für mehr Solidarität unter den Menschen in aller Welt."

Ausgezeichnet wurden im Einzelnen die folgenden Personen:

Prof. Dr. Klaus-Dieter Bilkenroth, Hohenmölsen (Verdienstkreuz 1. Klasse)

Der 67-jährige Dipl.-Ingenieur und ehemalige Vorstandsvorsitzende der MIBRAG, Klaus-Dieter Bilkenroth , wird für sein Engagement in der Bergbauregion ausgezeichnet. Als Bilkenroth, der gebürtig aus Deutzen/Sachsen stammt und u. a. technischer Direktor der Vereinigten Werke Deuben/Profen war, 1990 den Vorstandsvorsitz der MIBRAG übernahm, beschäftigte diese in der mitteldeutschen Kohleregion etwa 57.000 Arbeitnehmer. Im Zuge der verschiedenen Privatisierungsstadien reduzierte sich diese Zahl dramatisch auf ca. 4.000. Es ist Bilkenroths umsichtigem Handeln zu verdanken, dass die Bergbauregion vor dem endgültigen "Aus" bewahrt werden konnte und der soziale Frieden bei der unabwendbaren Rückführung der Belegschaft gewahrt wurde. Bilkenroth schuf neue Betriebseinrichtungen, die erfolgreich privatisiert werden konnten, und half an herausragender Stelle mit, der MIBRAG einen Absatzmarkt zu erschließen, der dem Unternehmen Zukunftsfähigkeit sichert. Eine Vielzahl von Arbeitnehmern fand eine neue Beschäftigung in neu gegründeten Unternehmen, die u. a. die notwendige Sanierung der Tagebaue übernahmen. An diesen Neugründungen war Bilkenroth maßgeblich beteiligt.

Neben dieser anspruchsvollen Tätigkeit als MIBRAG-Vorstandsvorsitzender wirkte Bilkenroth in diversen Gremien verschiedener wirtschaftspolitischer und kultureller Einrichtungen mit. So war er u. a. Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Halle/Dessau, Mitglied im Kuratorium der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz sowie Vorsitzender des Kuratoriums Aktion Mitteldeutschland e. V.

Prof. Dr. Johannes Mehlig, Engelsdorf (Verdienstkreuz 1. Klasse)

Dem 72-jährigen Indologen Johannes Mehlig blieb zu DDR-Zeiten aus politischen Gründen eine akademische Karriere verwehrt. Mit einer außerordentlichen Charakterstärke und Prinzipienfestigkeit betrieb Mehlig seine ausschließlich an wissenschaftlichen Grundsätzen orientierte Arbeit. Schließlich wurde ihm sogar ein Publikationsverbot auferlegt. Obwohl er sich bereits in den 60-er Jahren habilitiert hatte, arbeitete Mehlig bis 1989 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Halle. Nach der Wende wurde er dort zum Professor berufen und zum Dekan der Philosophischen Fakultät gewählt. Mehlig gab wesentliche Impulse für die Neugestaltung der Universität Halle, aber auch des Hochschulwesens in Ostdeutschland insgesamt. Von 1990 bis 1992 gehörte Mehlig dem Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes an. Nach seiner Emeritierung lehrt Mehlig bis heute ehrenamtlich weiter.

Dr. Werner Dudszus, Hettstedt (Verdienstkreuz am Bande)

Der 56-jährige Werner Dudszus , Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie am Klinikum Mansfelder Land in Hettstedt, engagierte sich bereits seit 1985 im Elternrat des Landesbildungszentrums für Gehörlose in Halberstadt. 1991 gründete Dudszus, selbst Vater einer taubblinden Tochter, die Fördergemeinschaft für Taubblinde e. V. Er war bis 1998 Vorsitzender des bundesweit arbeitenden Elternverbandes. Unter seinem Vorsitz gelang es nicht nur, den kleinen Verband aufzubauen, sondern auch zu einer wahren Interessenvertretung Taubblinder und ihrer Angehörigen zu machen.

Neben seinem Einsatz für die Interessen Taubblinder ist Dudszus auch kommunalpolitisch engagiert. Er ist Gründungsmitglied und Sprecher der Umweltgruppe Hettstedt. Darüber hinaus war er Kreistagsabgeordneter. Seit 1994 ist er Mitglied des Stadtrates von Hettstedt.

Cornelia Gina Herold, Halle (Verdienstkreuz am Bande)

Die 44-jährige Cornelia Gina Herold wird für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im psychosozialen Bereich ausgezeichnet. Auf ihre Initiative wurde 1994 die Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde psychisch Kranker in Halle gegründet. Cornelia Gina Herold gewann zahlreiche Mitglieder für die Gruppe und ebnete so den Weg für die Verständigung von Betroffenen. Um eine Mitsprachemöglichkeit auf kommunal- und landespolitischer Ebene zu gewinnen, beteiligte sich Cornelia Gina Herold 1995 maßgeblich an der Gründung des Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. ¿ Angehörige psychisch Kranker, dessen Vorstandsvorsitz sie übernahm. In dieser Eigenschaft organisierte sie Wochenendseminare für Betroffene und vertrat den Landesverband auf einem Weltkongress. Seit 1997 ist Cornelia Gina Herold im Verbandsvorstand für öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Weiterhin gelang es ihr, neue Selbsthilfegruppen in Sachsen-Anhalt aufzubauen und bestehende zu vernetzen.

Dr. Günter Reimann, Meckenheim (Verdienstkreuz am Bande)

Der 65-jährige Ingenieur Günter Reimann kam 1990 nach Sachsen-Anhalt und war maßgeblich am Aufbau der Landesanstalt für Umweltschutz beteiligt. 1992 wurde er zum Präsidenten des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) ernannt. Unter seiner Leitung war das LAU von Beginn an eine funktionierende wissenschaftlich-technische und naturwissenschaftliche Fachbehörde. Reimann war zuvor im Bundesinnenministerium und im Bundesumweltministerium beschäftigt. Er war maßgeblich an der ersten Verordnung im Immissionsschutzrecht beteiligt, die ein erster wichtiger Schritt im Kampf gegen das Waldsterben war. Darüber hinaus vertrat er die umweltpolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland auf internationaler Ebene sowie in der bilateralen Zusammenarbeit der beiden deutschen Staaten. Hier wurden erste wichtige Vorarbeiten für das 1987 unterzeichnete deutsch-deutsche Umweltabkommen geleistet. Der Tätigkeit in den Bonner Ministerien gingen 15 Jahre Berufstätigkeit in Industrie und Forschung voraus. Reimann trat im Juli dieses Jahres in den Ruhestand.

Karin Rößler, Halle (Verdienstkreuz am Bande)

Die 58-jährige Karin Rößler arbeitet seit 1990 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein ¿ Hochschule für Kunst und Design. Als Lehrerin für Hochschulsport und Deutsch als Fremdsprache ist sie außerdem für die Betreuung von über 50 ausländischen Studenten an der Hochschule verantwortlich. In ihrer Tätigkeit zeichnet sich Karin Rößler durch großes Engagement aus, das weit über ihre beruflichen Verpflichtungen hinaus geht. Sie begleitet die ausländischen Studenten in schwierigen Situationen und in Krisenfällen. Zur finanziellen Unterstützung von ausländischen Studenten, die ohne eigenes Verschulden in eine schwierige Situation geraten sind, hat sie 1993 einen Hilfsfonds gegründet. Karin Rößler setzt sich in ihrer Arbeit nachhaltig für die Verständigung von Menschen verschiedener Nationalität ein und trägt bei den ausländischen Gästen entscheidend zu einem positiven Deutschlandbild bei.

Kurt Kraft, Mücheln (Verdienstmedaille)

Der 62-jährige Kurt Kraft hat sich in besonderer Weise für die Freiwillige Feuerwehr in seiner Heimatstadt Mücheln engagiert. Bereits mit 17 Jahren wurde er ihr Mitglied. Seit 1972 ist er ununterbrochen als Wehrleiter der Müchelner Feuerwehr tätig. Waren bei seinem Amtsantritt gerade einmal sechs Bürger Mitglied der Feuerwehr, so ist es vor allem dem Engagement Krafts zu danken, dass deren Zahl inzwischen auf über 50 angewachsen ist. Mit über 50 Einsätzen pro Jahr zählt die Freiwillige Feuerwehr Mücheln heute zu den besten im Landkreis Merseburg-Querfurt. Große Verdienste hat sich Kraft auch um den Aufbau einer Jugendfeuerwehr in Mücheln erworben. Darüber hinaus gehörte er zu den Initiatoren einer Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr in der Partnerstadt Hemsbach. Kraft widmet sich auch weiterhin der Aufgabe, diese Partnerschaft auszugestalten und mit Leben zu erfüllen.

 

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