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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Grußwort von Staatssekretär Dr. Rainer Holtschneider anlässlich der großen Abschlussparty für die Gemeinschaftsaktion "Auch ohne Drogen oben" am 10. Dez. 1999 in Magdeburg, "Nemo-Spaßbad"

13.12.1999, Magdeburg – 163

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 163/99

 

Magdeburg, den 13. Dezember 1999

 

 

Grußwort von Staatssekretär Dr. Rainer Holtschneider anlässlich der großen Abschlussparty für die Gemeinschaftsaktion "Auch ohne Drogen oben" am 10. Dez. 1999 in Magdeburg, "Nemo-Spaßbad"

 

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich, einige Worte zum Abschluss unserer gemeinsamen Aktion "Auch ohne Drogen oben" zu Ihnen sprechen zu dürfen.

Wachsende Fallzahlen und erste Anzeichen für die Entstehung einer Drogenszene in einigen Teilen von Sachsen-Anhalt lassen den Schluss zu, dass sich die Einstellung der jungen Menschen zum Drogenkonsum in negativer Weise verändert hat. Eine "ungesunde", eine unbefriedigende Entwicklung im wahrsten Sinne des Wortes.

Was bedeutet das für uns? Welche Schlussfolgerungen müssen wir ziehen? Es bedeutet für uns ¿ und zwar für uns alle ¿ dass zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität unsere präventiven Maßnahmen noch umfangreicher und intensiver sein müssen, weil diesem Phänomen nicht allein durch repressive Maßnahmen zu begegnen ist. über Sucht- und Drogenprobleme, über Hintergründe und Zusammenhänge, aber auch über Möglichkeiten der Bekämpfung von Risikoverhaltensweisen zu reden, ist ein erster Schritt gegen den Missbrauch von Drogen.

Zwei landesweit durchgeführte Befragungen an Schulen, Lehrbetrieben und Studieneinrichtungen von Sachsen-Anhalt (1997 "Jugend und Drogen" und 1998 "Moderne Drogen und Suchtprävention", kurz MODRUS genannt) haben gezeigt, dass jeder sechste Jugendliche im Land bereits Erfahrungen mit Drogen gemacht hat und fast jeder weiß, wo er sich eventuell Rauschgift besorgen könnte. Unglaublicherweise meinen die Hälfte aller Befragten, dass ihnen Drogen bei der Lösung ihrer Alltagsprobleme behilflich sein könnten. Rund 15 % von ihnen würden sogar kleinere Straftaten begehen, um an das nötige Geld zum Kauf von Rauschgift zu gelangen.

Die Befragungen haben gezeigt, Kinder und Jugendliche sind die am meisten gefährdetste Personengruppe.

Die Motive dafür sind vielfältig. Neben der reinen Neugier, dem Reiz, etwas Verbotenes zu tun, in der Gruppe nicht als Feigling dazustehen, oder erwachsener zu erscheinen, spielen auch das Verlangen nach Anerkennung, die Angst zu versagen, persönliche Probleme in der Schule oder mit den Eltern eine sehr große Rolle.

Um junge Menschen zu überzeugen, dass der Konsum von Drogen weder Probleme lösen kann, noch etwas mit dem Erwachsenwerden zu tun hat, aber mit Sicherheit der Gesundheit schadet und nicht selten in die Kriminalität führt, haben der Fußballverband Sachsen-Anhalt e. V., die Volksstimme und das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt die Aktion "Auch ohne Drogen oben" ins Leben gerufen.

Ziel der Aktion "Auch ohne Drogen oben" war es, Kinder und Jugendliche nicht nur über die Gefahren des Drogenmissbrauchs zu informieren oder gar zu belehren, sondern ihnen über Sport, Kunst und Kultur Alternativen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten. Neben Spiel aber auch über Sport und Spaß sollten Kinder und Jugendliche Anerkennung und ein gesundes Selbstwertgefühl finden sowie in der Gemeinschaft lernen, Konflikte in Fairness auszutragen.

Aber auch Erfahrungsseminare, Diskussionsrunden und Vortragsreihen für Kommunalpolitiker, Mediziner, Lehrer, Trainer, Erzieher und Sozialarbeiter sind Bestandteil der Aktion gewesen.

Schwerpunkte bei der Durchführung der Aktion waren:

 

 

Projektwochen an Schulen

Gewinnung und Weiterbildung von Multiplikatoren

Sportliche Vergleichswettkämpfe für nicht organisiert spielende Schülermannschaften

Workshops unter Einbeziehung der verschiedensten Freizeiteinrichtungen

Kinder und Familienfeste

Jugendveranstaltungen aller Art ohne Alkohol und Zigaretten.

 

Sämtliche Veranstaltungen waren im Vorfeld ¿ themenbezogene Diskussionsrunden, Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen ¿ vorgeschaltet. Dabei wurden in 78 Städten und Gemeinden unseres Landes zwei Wanderausstellungen des Landeskriminalamtes eingesetzt. Allein bei diesen Ausstellungen konnten ca. 51.000 Interessenten gezählt werden. Die Wanderausstellungen bleiben selbstverständlich, insbesondere für Schulen, weiter verfügbar.

In einem Zeitraum von 2 ½ Jahren gelang es den Initiatoren der Aktion "Auch ohne Drogen oben" insgesamt 72 Einzelprojekte durchzuführen, bei denen über 95.000 Personen erreicht wurden.

Auf Grund der Vielzahl seien an dieser Stelle nur einige Projekte genannt:

 

 

Landesjugendspiele im Fußball (Dessau und Magdeburg)

Turnier der 1000 in Halberstadt

Fußballschülterturniere im Ohrekreis, Bördekreis und Magdeburg

Drachenfeste der Volksstimme in Havelberg und Magdeburg

Flugplatzfest der Volksstimme in Burg

Präventionstag der Volksstimme zum Rolandfest in Stendal

Präventionstag mit dem "Freien Radio Naumburg e. V." für den Bereich Halle/Merseburg.

 

Ich denke da an die Tiergeschichte "Was ist bloß mit Mischka los", von der in kürzester Zeit 20.000 Exemplare auf Anforderung ausgegeben wurden. Oder an den dazugehörenden Mal- und Schreibwettbewerb zum "Wachsam-Kalender 2000", von dem 5.000 Exemplare gedruckt wurden, welche innerhalb von 3 Wochen restlos vergriffen waren. Die Aufzählung könnte noch weiter gehen, aber ich will es dabei bewenden lassen.

Wenn auch der Titel der Aktion bei einigen umstritten war, so waren doch die Erfolge der Einzelprojekte um so eindeutiger. Dafür möchte ich mich als Schirmherr der Aktion nochmals bei den Initiatoren, dem Fußballverband Sachsen-Anhalt e. V., der Volksstimme und dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt sowie all den anderen, die der Aktion ihre Unterstützung gaben, recht herzlich bedanken.

Auch wenn die Aktion "Auch ohne Drogen oben" mit der heutigen Veranstaltung zu Ende geht, so gehen doch die Anstrengungen der Polizei auch und gerade auf dem Gebiet der Drogenprävention weiter. Es werden ständig neue Ideen entwickelt und es wäre schön, wenn wir den einen oder anderen Mitwirkenden der Aktion auch für die neuen Projekte begeistern könnten.

Für den heutigen Abend wünsche ich allen Anwesenden viel Spaß und Freude.

 

 

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