Fachhochschule der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 019/02

Fachhochschule der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 019/02

Aschersleben, 28. Juni 2002

Ein weiterer Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit

Nach ihrem viertägigen Studienaufenthalt an der Fachhochschule (FH) der Polizei Sachsen-Anhalt traten die 18 französischen Polizisten am 28.06.2002 wieder die Heimreise an. Capitaine Charles, der Leiter der Gruppe, war nun bereits zum dritten Mal zu Gast an der FH Polizei in Aschersleben . Gelegenheit, Monsieur Charles nach seinen Eindrücken zu befragen:

"Die deutschen Kollegen an der FH arbeiten sehr professionell, sie verfügen offensichtlich über große Erfahrungen auf dem Gebiet der polizeilichen Ausbildung. Ich bin auch beeindruckt von dem dezentralisierten Polizeisystem in Deutschland. Dieses System der Länderpolizeien kommt auch insbesondere dem Personal, also den Polizeibeamten selbst, sehr entgegen. Sie können ihren Dienst in ihren heimatlichen Regionen verrichten. Wir, als Angehörige der Police Nationale, der staatlichen Polizei Frankreichs, verrichten unseren Dienst zentralisiert in den großen Städten der Republik. Mein Wunsch wäre es, dass auch die französische Polizei ein ähnliches System aufbaut. Gefallen hat mir auch der hohe Spezialisierungsgrad in den unterschiedlichsten Polizeidisziplinen wie z. B. der Kriminalpolizei oder der Bereitschaftspolizei. Hier arbeiten in den unterschiedlichen Richtungen polizeilicher Tätigkeit gut vorbereitete und ausgebildete Spezialisten."

Befragt, mit welchen fachlichen Erfahrungen er an die Schule in Montbèliard zurückkehren wird, äußerte Monsieur Charles:

"Hier möchte ich vor allem die an der FH in Aschersleben praktizierten Systeme der Schieß- und Zweikampfausbildung und das System der integrierten Fortbildung nennen, von denen wir Elemente für die Ausbildung an unserer Schule übernehmen können. Aber auch das praktische üben am Tatort, insbesondere in Richtung einer qualifizierten Suche und Sicherung daktyloskopischer Spuren und die Identitätsfeststellung waren von großem Interesse für uns. Ein zukünftiger Austausch von Ausbildern und Trainern auf diesem Gebiet könnte für die Fortentwicklung dieser Ausbildungssysteme an unserer Schule sehr hilfreich sein."

Die französischen Gäste hatten auch Gelegenheit, die Städte Aschersleben und Magdeburg kennen zu lernen. Monsieur Charles spricht mit Hochachtung über das Gesehene.

"In Aschersleben sind mir die vielen Arbeiten zur Erhaltung und Instandsetzung der historischen Bausubstanz sowie an den Straßen und Plätzen im historischen Zentrum aufgefallen. Es ist schön zu sehen, wie eine Stadt mit einer langen historischen Tradition wieder ihren alten Glanz zurück erhält. Ich weiß auch aus meinem Land, dass das Tempo solcher Renovierungen wesentlich von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln bestimmt wird.

In Magdeburg beeindruckte mich der Dom und das Ensemble der alten Kaiserpfalz, aber auch die großzügig angelegten Straßen im Zentrum.

Ich denke, es sind beides Zentren mit einer großen stadtarchitektonischen Zukunft."

(Das Interview mit Capitain Charles führte EPHK Trunschke.)

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