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Pressemitteilungen der Ministerien

5. Kulturkonferenz des Kultusminsteriums am 13./14.04.2000 in Wernigerode zu dem Thema: "Kulturwirtschaft und Beschäftigung: Chancen und Potenziale für Sachsen-Anhalt" / Kultusminister Dr. Gerd Harms: Kulturwirtschaft schafft Beschäftigung und Wachstum in Sachsen-Anhalt

13.04.2000, Magdeburg – 29

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 029/00

 

Magdeburg, den 13. April 2000

 

 

5. Kulturkonferenz des Kultusminsteriums am 13./14.04.2000 in Wernigerode zu dem Thema: "Kulturwirtschaft und Beschäftigung: Chancen und Potenziale für Sachsen-Anhalt" / Kultusminister Dr. Gerd Harms: Kulturwirtschaft schafft Beschäftigung und Wachstum in Sachsen-Anhalt

 

Zur inzwischen 5. Kulturkonferenz des Landes Sachsen-Anhalt, veranstaltet durch das Kultusministerium, konnte Kultusminister Harms zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kultur-, Wirtschafts- und Arbeitsverwaltungen, Kultureinrichtungen, -verbänden und Unternehmen begrüßen.

 

Trotz vieler Studien, so Harms in seiner Eröffnungsrede, sei das allgemeine Missverständnis noch immer weit verbreitet, dass Kultur in erster Linie Geld koste. Nur selten werde die Kultur in Verbindung mit ihren kreativen, innovativen und produktiven Effekten gesehen. Dies betreffe auch die Wechselbeziehungen zwischen der Kultur und der schnell wachsenden Kulturwirtschaft sowie dem Kulturtourismus. Häufig würde nicht berücksichtigt, dass die Kulturwirtschaft ein wichtiger Bestandteil regionaler Wirtschaftsstrukturen sei und anderen zukunftsorientierten Branchen in nichts nachstehe.

 

Bei der Kulturwirtschaft handelt es sich im Kern um einen Branchenmix, der sich auf die privatwirtschaftlichen Kultur- und Medienbetriebe und -unternehmen bezieht. Die Kulturwirtschaft wird europaweit als Wachstumssektor betrachtet. Sie zählt heute ebenso wie die Unterhaltungswirtschaft in zahlreichen Regionen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Dies bestätigen Studien aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vor-pommern und auch Brandenburg. Im Rahmen der Regionalentwicklung wird immer deutlicher, dass die sog. weichen Standortfaktoren, wie Umweltqualität, Freizeitangebote und Kultur eine zunehmende Bedeutung erlangen. Kultur hat als Wirtschaftsfaktor zunehmend ein eigenständiges Gewicht, da in der Dienstleistungs- und Freizeitgesellschaft kulturelle Betätigungen zunehmen.

 

Diese Erkenntnisse will Kultusminister Dr. Gerd Harms für Sachsen-Anhalt nutzen, um mehr Beschäftigung und Wachstum im Lande zu erzielen, denn, so Harms "das dringendste politische und gesellschaftliche Problem in unserem Land ist derzeit die Arbeitsmarktsituation". Es müsse daher kreativ nach innovativen Wegen gesucht werden, wie auch im Kultursektor weitere Beschäftigungspotenziale erschlossen werden können.

 

Harms weiter: "Diese Konferenz soll durch einen Informations- und Erfahrungsaustausch die Potenziale und Chancen verdeutlichen, die im Bereich Kulturwirtschaft auch im Land Sachsen-Anhalt vorhanden sind oder entwickelt werden können, um damit Impulse für die regionale Entwicklung zu geben. Sie soll ein Thema ins Bewusstsein der öffentlichkeit bringen, das nach meinem Dafürhalten noch keine richtige Bühne und keine gemeinsame Lobby hat."

 

Während der Kulturkonferenz sollen Perspektiven aufgezeigt werden, wie die bestehenden Förderinstrumentarien bei EU, Bund und Land zukünftig für Maßnahmen im kulturellen Bereich verstärkt genutzt werden können. Dies gilt insbesondere für die derzeitige Neuprogrammierung der europäischen Strukturfondsförderung für den Zeitraum 2000 bis 2006, die aufgrund der beschäftigungspolitischen und infrastrukturellen Bedeutung des Bereichs Kulturwirtschaft grundsätzlich eine finanzielle Förderung von Projekten aus den europäischen Strukturfonds EFRE, EAGFL und dem Sozialfonds (ESF) ermöglicht.

 

Für Sachsen-Anhalt ergeben sich nach einer groben Auswertung der Umsatzsteuerstatistik 1997 für den Bereich der Kulturwirtschaft, dass die Gesamtumsätze der Kulturwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1997 eine Höhe von ca. 3 Mrd. DM erreichten. Dies entspricht ca. 3 % der gesamten Wirtschaft in Sachsen-Anhalt und damit dem Volumen der Wirtschaftsbranchen "Land- und Forstwirtschaft" oder "Verkehr und Nachrichtenübermittlung (u.a. Bus, Bahn, Spedition, Reisebüros, Kurierdienste)".

 

Um eine gründliche Standortbestimmung der Kulturwirtschaft in Sachsen-Anhalt vorzunehmen und daraus Strategien und Handlungsempfehlungen abzuleiten, finanziert die Europäische Kommission die Erstellung eines Kulturwirtschaftsberichts Sachsen-Anhalt.

 

Mit der 5. Kulturkonferenz möchte Harms die Grundlage dafür legen, dass die Kulturwirtschaft in unserem Land zu einem integrierten und anerkannten Handlungsfeld von Kultur-, Wirtschafts-, Sozial-, Städtebau- und Regionalpolitik wird. Sie soll aber auch deutlich machen, dass Kulturwirtschaft ein zusätzlicher Anlass dafür ist, die Kultur in all ihren Ausprägungen in Sachsen-Anhalt weiter zu stärken.

 

Harms wörtlich: "Es muss Ziel der Aktivitäten nach dieser Konferenz sein, durch geeignete Instrumente der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung weitere wirksame Arbeitsmarkteffekte auch im nichtöffentlichen Bereich des Kultursektors zu erzielen bzw. die vorhandenen existenzfördernden und beschäftigungsrelevanten Instrumente noch effektiver für den kultur- und kulturwirtschaftlichen Sektor zu nutzen."

 

Kultusminister Harms führte weiter aus, dass es vielfältige Möglichkeiten gebe, die Rahmenbedingungen für kulturwirtschaftliche Unternehmen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern, beispielsweise indem die vorhandenen Existenzgründungs- und Qualifizierungsprogramme der Landesregierung stärker bekannt gemacht würden.

 

Ferner beabsichtige man, ein Kulturinvestitionsprogramm mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Gesamtvolumen von 60 Mill. DM aufzulegen. Gefördert werden sollen vorrangig Projekte in kulturtouristischen Schwerpunktorten sowie in Orten mit überregionaler Bedeutung. Des weiteren sollen die informations- und kommunikationstechnischen Strukturen der öffentlichen Bibliotheken mit insgesamt 6,6 Mill. DM verbessert werden. Dadurch soll die Stellung der öffentlichen Bibliotheken als Standortfaktor und Weiterbildungsträger weiter verbessert werden .

 

 

 

 

 

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