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Pressemitteilungen der Ministerien

Kultusminister Dr. Gerd Harms sieht die Schulen Sachsen-Anhalts auf gutem Weg in Richtung Informationsgesellschaft
"Schule muss kritischen Umgang mit den Medien zu einem wesentlichen Teil ihres Alltags machen"

11.04.2000, Magdeburg – 195

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 195/00

 

 

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 195/00

 

Magdeburg, den 11. April 2000

 

Kultusminister Dr. Gerd Harms sieht die Schulen Sachsen-Anhalts auf gutem Weg in Richtung Informationsgesellschaft

"Schule muss kritischen Umgang mit den Medien zu einem wesentlichen Teil ihres Alltags machen"

Immer mehr Schulen in Sachsen-Anhalt werden mit moderner Hard- und Software ausgestattet und damit zukunftsfähig gemacht. In einer Unterrichtung des Kabinetts dokumentierte heute Kultusminister Dr. Gerd Harms die erheblichen Anstrengungen des Landes, aber auch des Bundes sowie privater Unternehmen für eine stetige Verbesserung der kommunikationstechnischen Ausstattung der Schulen in Sachsen-Anhalt.

über den deutlich sichtbaren Fortschritt zeigte sich der Kultusminister erfreut. Harms: "Nach den Ergebnissen der letzten Erhebung vom Oktober 1999 sind an den Schulen insgesamt 13.709 Computer vorhanden, davon sind ca. 50% multimediafähig . Inzwischen verfügen alle staatlichen Gymnasien und berufsbildenden Schulen, alle Sekundarschulen sowie mehr als ¼ der Sonderschulen über moderne Computerkabinette . Alle Gymnasien, berufsbildenden Schulen und 60% der Sekundarschulen, 18 Sonderschulen und 27 Grundschulen haben eine Internetanbindung. 1997 verfügten landesweit insgesamt nur 30 Schulen über einen Internetzugang."

Harms: Die Ausstattung von Schulen ist eine originäre Aufgabe der zuständigen Schulträger. Dennoch sieht sich die Landesregierung in der Pflicht, den Schulen einen möglichst raschen Anschluss an die Informationsgesellschaft zu ermöglichen. Deshalb unterstützen wir die Kommunen und Landkreise hierbei nach Kräften. Wir müssen uns bewusst machen, dass neue Medien in Zukunft immer stärker zu einem selbstverständlichen und wesentlichen Teil unseres Lebens werden. Wenn Schule unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten will, dann muss sie den kritischen Umgang mit den neuen Medien zu einem wesentlichen und selbstverständlichen Teil ihres Alltags machen. Der Umgang mit dem Computer wird immer mehr zu einer Kulturtechnik wie das Lesen, Schreiben und Rechnen. Insofern sind die Medien Mittel und Unterrichtsgegenstände zugleich."

Zur Förderung von Multimediaanwendungen im Bildungsbereich und den weiteren Ausbau der dazu erforderlichen technischen Infrastruktur an den Schulen seien im Haushaltsplan 2000 allein 3,174 Mio. DM veranschlagt, informierte Harms. Darüber hinaus seien für die Jahre 2000 bis 2006 EU-Strukturfondsmittel in Höhe von insgesamt 18,32 Mio. DM zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnik im Bildungsbereich beantragt worden.

Harms dankte allen Unternehmen und Verwaltungseinrichtungen, die zur Verbesserung der Ausstattung der Schulen beigetragen haben, indem sie die von ihm gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner ins Leben gerufene Initiative "Wirtschaft und Verwaltung helfen Schulen" tatkräftig unterstützt hätten. Ziel dieser Initiative sei es, gebrauchte Computer nach einer technischen überprüfung den Schulen des Landes zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Initiative bestehe für interessierte Schulen seit 1999 die Möglichkeit, Lücken im PC-Altbestand kostenlos mit gebrauchten Computern zu schließen. Wie Harms berichtete, seien bis März 2000 insgesamt 200 gebrauchte Computer und 27 Drucker an Schulen ausgeliefert worden.

Auch die vielfältigen Projekte des Landes sowie privater Unternehmen hob der Minister als beispielhaft hervor. Unter anderem erhalte der Landesbildungsserver ( http://lbs.st.schule.de ), der seit Oktober 1997 schrittweise aufgebaut wurde und der vielfältige bildungsrelevante und pädagogische Fakten anbietet, zum Schuljahresbeginn 2000/2001 im Rahmen eines Projektes eine neue Struktur und eine nutzerorientierte Oberfläche. Mit der Neuentwicklung verfüge Sachsen-Anhalt über einen der modernsten Landesbildungsserver in Deutschland .

Vom Landesrundfunkausschuss Sachsen-Anhalt seien im Jahr 1999 ausgewählte Schulen, die im Verbreitungsgebiet der Offenen Kanäle, des kommerziellen lokalen Kabelfernsehens und nichtkommerzieller lokaler Radios liegen, für 1 Mio. DM mit 20 modernen Medienwerkstätten zur Produktion audiovisueller Medien ausgestattet worden. Den Schulen sei die Möglichkeit eröffnet worden, eigene Beiträge und Berichte über das Schulleben im Offenen Kanal, im lokalen Kabelfernsehen oder im lokalen Radio zu senden.

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG habe das Land Sachsen-Anhalt für die Jahre 1999 und 2000 allein 1,2 Mio. DM bereitgestellt, um 9 Medienkompetenzzentren im Rahmen der Landesinitiative Multimedia@LSA an den Standorten der Staatlichen Schulämter einzurichten. Diese sollen für Fortbildungen von Lehrkräften und als Beratungszentrum für Schülerinnen und Schüler genutzt werden.

Aus der Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative Multimedia@LSA seien weitere gemeinsame Projektvorhaben des Kultusministeriums und der Telekom-Niederlassung Magdeburg zur Internetnutzung an den Schulen in Sachsen-Anhalt entstanden:

 

 

Im Rahmen eines Pilotprojektes "Info-Point Lehrerzimmer" werden die Lehrerzimmer in den Schulen der Landkreise Bördekreis und Weißenfels mit Rechnern und Internet-Anschlüssen ausgestattet. Die Lehrkräfte erhalten damit die Möglichkeit, Online-Anwendungen für die Unterrichtsvorbereitung zu nutzen.

Ebenfalls als Pilotprojekt ist die Entwicklung und Erprobung von Vernetzungsmodellen für mobile und stationäre Multimedia-Arbeitsstationen an einer Grundschule, einer Sekundarschule, einer Sonderschule und einem Gymnasium der Stadt Halle durch Auszubildende der Deutschen Telekom vorgesehen.

In Zusammenhang mit der jüngsten Telekom-Initiative "Deutschland geht online" beabsichtigen das Kultusministerium, die Deutsche Telekom und die Schulverwaltung der Stadt Magdeburg als erste Stadt in Sachsen-Anhalt in Magdeburg alle Schulen mit einem kostenlosen Internet-Anschluss der Telekom und der entsprechenden Hardware auszustatten.

 

In diesen Tagen erhalten die Schulen die Ausschreibungsunterlagen zur 5. Ausschreibung des Vereins "Schulen ans Netz". Im Rahmen der Fördermaßnahme T@school können die Schulen den kostenlosen ISDN-Internetzugang der Telekom-Aktion "Deutschland geht Online" beantragen. In den Ausschreibungstext wurde ebenfalls die kostenlose Bereitstellung von 20.000 multimediafähigen Gebraucht-PC"s der Telekom zur Ausstattung von Medienecken in den Klassenräumen (Fördermaßnahme T-Cl@ss) integriert.

Im Januar 2000 wurde zwischen der Microsoft GmbH und dem Land Sachsen-Anhalt eine Rahmenvereinbarung über eine Innovationspartnerschaft im Rahmen der Initiative "InfoRegio Sachsen-Anhalt" mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Bildung, Verwaltung geschlossen. Das Volumen der geplanten Projekte beträgt insgesamt 10 Mio. DM . Neben der Unterstützung von Forschungseinrichtungen ist ein weiteres Ziel der Vereinbarung, Schülerinnen und Schüler mit zeitgemäßen Standards der IuK-Technologie vertraut zu machen. Hierzu werden Lehrgänge für Lehrkräfte organisiert und Softwarepakete für die Unterrichtsgestaltung an ausgesuchten Schulen bereitsgestellt. Entsprechende Projekte werden derzeit von den Vertragsparteien vorbereitet.

Mit der Firma Cisco Systems GmbH wurde anlässlich der CeBIT 2000 in Hannover ebenfalls eine Rahmenvereinbarung mit den gleichen Schwerpunkten und dem gleichen Finanzvolumen unterzeichnet. Ziel des Projektes "Bildungsinitiative Networking" ist zunächst im Rahmen einer Pilotphase und später flächendeckend für das Land Sachsen-Anhalt die Ausbildung und Qualifizierung von fachlich geeigneten Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern zu "Technischen Netzwerk-Assistenten" (TNA bzw. CCNA = Cisco Computer Networking Assistent). Kultusminister Harms wies darauf hin, dass dieses Zertifikat von der UNESCO anerkannt sei und für die künftigen Inhaber und Inhaberinnen eine wesentliche Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt bedeute.

Innerhalb der von der Bundesregierung und führenden Unternehmen gestarteten Initiative D 21 stattet die Firma Hewlett Packard Deutschland GmbH das Martin-Luther-Gymnasium in Wittenberg komplett mit neuer Rechnertechnik aus. Mit diesem bundesweit einmaligen Programm wird die vollständig vernetzte und nach Fachbereichen unterteilte Schule realisiert. Das Projekt soll mittelfristig als Musterprojekt für andere Schulen sowie für Zwecke der Lehrerfort- und -weiterbildung dienen.

Neben der Ausstattung der Schulen geht es laut Harms aber auch darum, die Lehrerinnen und Lehrer für den computergestützten Unterricht weiter zu qualifizieren. Dies gelte sowohl im Rahmen der Ausbildung als auch in der Fortbildung. Derzeit fordere die Prüfungsordnung für alle Lehrämter als Voraussetzung für die Zulassung zur Ersten Staatsprüfung den Nachweis über die Teilnahme an einem "kommunikationspraktischen/-technologischen Grundkurs". Entsprechend dieser Forderung werden an beiden Universitäten des Landes kommunikationspraktische Grundkurse angeboten. Darüber hinaus werde angestrebt, so Kultusminister Harms, einen Ergänzungsstudiengang "Medien und Informationstechnologien in Erziehung, Unterricht und Bildung" einzurichten. Im Programm der landesweiten staatlichen Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer würden vielfältige Themen zur Medienpädagogik angeboten, die durch ein System regionaler Fortbildungen ergänzt würden. Das Kultusministerium arbeite verstärkt an weiteren Angeboten für die Lehrkräfte.

"Der Unterricht mit dem Computer wird den traditionellen Unterricht zwar nicht ersetzen, aber die Chance zur Veränderung der Unterrichtspraxis muss in der Zukunft in allen Schulen des Landes genutzt werden. Nur dadurch wird die neue Kulturtechnik des selbstbewußten Umgangs mit den neuen Medien für alle Schülerinnen und Schüler des Landes zur Selbstverständlichkeit," so der Minister abschließend.

 

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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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