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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Gedenken an die Reichspogromnacht in Magdeburg/ Ministerpräsident Höppner fordert aktiven Einsatz für Demokratie

09.11.2000, Magdeburg – 694

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 694/00

 

Magdeburg, den 9. November 2000

 

Gedenken an die Reichspogromnacht in Magdeburg/ Ministerpräsident Höppner fordert aktiven Einsatz für Demokratie

"Wehret den Anfängen, das ist eine der zentralen Lehren, die wir aus unserer Geschichte mitnehmen. Dazu zählt auch, dass wir uns diese Geschichte immer wieder bewusst machen. Und das nicht nur an Tagen wie diesem. Das kostbare Gut Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist nicht gottgegeben. Wir können es nur schützen und bewahren, wenn wir um die Gefährdungen wissen, denen es ausgesetzt ist." Das erklärte heute Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner in Magdeburg anlässlich einer Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof am Fermersleber Weg zum Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938.

Die meisten der heute lebenden Deutschen seien nach dem Ende des Nationalsozialismus geboren, betonte Höppner. Sie lebten in einer Demokratie, die sich bewährt habe und von der überwiegenden Mehrheit aller Deutschen anerkannt und geachtet werde. Gerade deshalb sei es wichtig, sich für diese Demokratie einzusetzen. Dazu zähle auch, dass es nicht hingenommen werden dürfe, wenn Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer Anschauungen bedroht, geschlagen oder sogar getötet würden. Er sei vor diesem Hintergrund froh, so der Ministerpräsident, dass auch in Sachsen-Anhalt in den letzten Wochen und Monaten Menschen auf die Straße gegangen seien, um gegen Ausländerfeindlichkeit und rechte Gewalt zu demonstrieren.

Höppner kritisierte in diesem Zusammenhang, die von der CDU entfachte Leitkultur-Debatte: "Zur Verantwortung gegenüber unserer Geschichte gehört auch, dass wir unsere Worte sorgsam wählen. Die Leitkultur-Debatte mit dem Verweis auf abendländisch-christliche Traditionen grenzt aus ¿ auch und vor allem unsere Mitbürger jüdischen Glaubens. Statt der Leitkultur brauchen wir eine Kultur der Toleranz, gerade auch gegenüber den Erfahrungen und Traditionen der Menschen, die zu uns kommen."

 

Impressum:

Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Domplatz 4

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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