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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Intensiv-Praktika für Mädchen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen werden fortgesetzt

09.11.2000, Magdeburg – 123

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 123/00

 

Magdeburg, den 9. November 2000

 

 

Intensiv-Praktika für Mädchen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen werden fortgesetzt

Magdeburg. Sachsen-Anhalt will mehr junge Frauen für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang gewinnen. Die in diesem Jahr in einem gemeinsamen Pilotprojekt von Kultus- und Frauenministerium gestarteten Intensiv-Praktika für Schülerinnen an Universitäten und Fachhochschulen werden fortgesetzt. Darauf verständigte sich die Landesregierung auf ihrer Kabinettsitzung am Dienstag in Magdeburg. Finanziert wird das zunächst bis 2006 laufende Programm aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die Landesbeauftragte für Gleichstellung und Frauenpolitik, Isolde Hofmann, sprach vor der Presse in Magdeburg von einem bundesweit einmaligen Projekt und einem weiteren Baustein im Gesamtkonzept der Landesregierung zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

Die Landesbeauftragte sagte: "Um Frauen gleichberechtigte Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen, müssen wir bereits in der Phase der Berufsfindung ansetzen. Es gilt, tradierte Rollenklischees aufzubrechen und den Mädchen die vielfach unbegründete Schwellenangst vor Technik und Naturwissenschaften zu nehmen. Die Praktika bieten eine gute Gelegenheit, um Begabungen zu erkennen und zu fördern. Die Mädchen arbeiten in dem bis zu zehn Wochen dauernden Kurs unter fachlicher Begleitung konkret an einem Projekt. Das hilft auch, falsche Vorstellungen vom Berufsbild noch vor einem möglichen Studienbeginn zu korrigieren. Die jungen Frauen gehen gut gewappnet ins Studium, was die Abbrecherquote senkt. Letztlich wird das Selbstvertrauen der jungen Frauen gestärkt. Dies ist ein Beitrag zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern, wie sie auch von der Europäischen Union verfolgt wird."

Die Pilotphase des Programmes wird von Kultus- und Frauenministerium in einer ersten Einschätzung als gelungen bezeichnet. Rund 100 junge Frauen nahmen an den Kursen teil. Damit war nahezu jeder der zunächst 120 Plätze an den beiden Universitäten und an allen Fachhochschulen des Landes besetzt. Nach Abschluss des Praktikums wurde ein Zertifikat ausgestellt. Für die Teilnahme an einem Projekt erhielten die jungen Frauen eine Vergütung.

Nach den Worten von Kultusminister Dr. Gerd Harms verfolgt die Landesregierung mit dem Praktikumsprogramm mehrere Ziele. Zum einen gehe es um die notwendige Erhöhung des Frauenanteils in den technischen und naturwissenschaftlichen Studienfächern und damit letztlich auch im wissenschaftlichen Bereich. Zudem wolle man über eine verstärkte Gewinnung von Abiturientinnen für ein natur- bzw. ingenieurwissenschaftliches Studium die Ausbildungsplatzsituation entspannen. Drittens müsse man angesichts der rückläufigen demographischen Entwicklung jede Möglichkeit ergreifen, um die Studierendenzahlen an den Hochschulen des Landes insgesamt zu erhöhen.

Welche Potenziale noch erschlossen werden können, zeigen folgende Zahlen:

Gegenwärtig stellen Frauen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen auch in Sachsen-Anhalt immer noch eine Minderheit dar. Im Wintersemester 1999/2000 waren beispielsweise nur ca. 15% der Informatik- und Ingenieur-Informatikstudierenden, ca. 10% der Phyikstudierenden und ca. 23% der angehenden Ingenieure weiblich. Als erfreuliche Tendenz ist allerdings festzustellen, dass junge Frauen neue und interdisziplinäre Studiengänge sehr stark frequentieren. So befinden sich im Studienfach Medieninformatik zu einem Drittel Studentinnen und in der Wirtschaftsmathematik sind Frauen sogar entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung vertreten. Das zeigt, dass Maßnahmen im Rahmen der Studienreform und eine größere Vielfalt und Kombinierbarkeit der Studiengestaltung sehr schnell von Studienanfängerinnen aufgenommen werden.

 

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