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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

"Es ist Zeit für eine Kurskorrektur in der Verkehrspolitik"
Heyer: Wir müssen der Bahn mehr zutrauen, als sie heute leistet

24.10.2000, Magdeburg – 207

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 207/00

 

Magdeburg, den 19. Oktober 2000

 

 

"Es ist Zeit für eine Kurskorrektur in der Verkehrspolitik"

Heyer: Wir müssen der Bahn mehr zutrauen, als sie heute leistet

 

"Wir müssen der Bahn mehr zutrauen, als sie heute leistet." Das erklärte Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) heute bei einer Veranstaltung der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft in Magdeburg. "Weder durch Steuerfinanzierung noch durch eine Verlagerung auf private Straßenbetreiber lassen sich Straßenkapazitäten schaffen, die die prognostizierten Güterverkehrszuwächse aufnehmen können. Die Lösung der Verkehrsprobleme kann nur in der Auslastung der vorhandenen Verkehrsnetze, ihrer punktuellen, sinnvollen Ergänzung und ihrem intelligenten Zusammenwirken liegen."

 

Der Minister sagte, es sei "höchste Zeit, über eine grundlegende Kurskorrektur in der Verkehrspolitik zu sprechen". Die bestehende Verkehrsinfrastruktur werde bei weiteren Zuwächen insbesondere von Lkw-Transporten schon bald nicht mehr in der Lage sein, ihre Funktion für die Gesellschaft und die Volkswirtschaft zu erfüllen.

 

Heyer weiter: "In einem ganz anderen Bereich der Infrastruktur haben wir in den letzten Jahren eine revolutionäre Entwicklung

erlebt - nämlich in der Datenkommunikation und Computertechnologie. Die Erfolge in diesem Bereich basieren auf der intelligenten Vernetzung von dezentralen Rechnern und der optimalen Ausnutzung der vorhandenen Netze. Das Internet wurde nicht dadurch aufgebaut, dass auf der ganzen Welt armdicke neue Kabel verbuddelt wurden, sondern es konnte dadurch entstehen, dass vorhandene Telekommunikationsnetze sinnvoll ergänzt und verbunden wurden und dass Hardware und Software durch Datenkompression für eine optimale Nutzung dieser Netzkapazitäten angepasst wurden. Wenn die Computertechnologie dagegen so entwickelt worden wäre wie das Verkehrssystem, wären wir über den Taschenrechner nie hinausgekommen."

 

Eine Effizienzrevolution im Verkehr sei ausgeblieben, kritisierte Heyer: "Ein Pkw verbraucht heute noch wesentlich mehr Energie, als nach dem Stand der Technik erforderlich wäre. Moderne Kommunikationstechnik hat in die Autos zwar Einzug gehalten, aber sie hat die Fahrzeuge auch schwerer und damit weniger effizient gemacht. Bei der Bahn fehlen selbst die Voraussetzungen, um jederzeit elektronisch ermitteln zu können, wo sich ein Zug befindet. Bei der Forschung und der Fahrzeugentwicklung hat die Bahn riesige Defizite, und einen Großteil der Pannen und der Kostensteigerungen, die sie heute der Herstellerindustrie anlastet, hat sie selbst verursacht."

 

Das größte Effizienzdefizit bestehe bei der Auslastung der Netze. Heyer: "Die transportierende Wirtschaft hat über Jahre das Straßennetz einfach voll laufen lassen - weit über das für Transporte benötigte Maß hinaus, um eigene Lagerkapazitäten abzubauen. Das Straßennetz wurde also nicht optimal genutzt, sondern überfrachtet." Er unterstütze deshalb nachdrücklich das Vorhaben der Bundesregierung, durch eine leistungsfähige Güterverkehrsabgabe bessere Wettbewerbsbedingungen für die Güterbahn zu erreichen.

 

 

Martin Krems

 

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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