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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Prügelnde Ehemänner sind keine Privatangelegenheit / Ministerin Kuppe legt sieben Eckpunkte für Landesprogramm gegen häusliche Gewalt vor

23.10.2000, Magdeburg – 118

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 118/00

 

Magdeburg, den 19. Oktober 2000

 

 

Prügelnde Ehemänner sind keine Privatangelegenheit / Ministerin Kuppe legt sieben Eckpunkte für Landesprogramm gegen häusliche Gewalt vor

Magdeburg. Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) hat zu einer gesellschaftlichen ächtung von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen. "Prügelnde Familienväter sind keine Privatangelegenheit, sondern eine strafrechtlich relevante Regelverletzung", sagte die Ministerin am Donnerstag auf einem Forum im Rahmen des Landespräventionstages in Magdeburg. Neben der konsequenten Ahndung durch den Staat bedürfe es jedoch einer "wachen Gesellschaft". "Wir brauchen die sensibilisierte Nachbarschaft ebenso wie den aufmerksamen Arbeitskollegen und nachfragende ärztinnen und ärzte. Hinschauen und Hinhören sind erlaubt, wenn es darum geht, Anzeichen und Vorboten von Gewalt zu erkennen und somit Gewalt bereits im Keim zu ersticken."

Ministerin Kuppe kündigte in Anknüpfung an den Bundesaktionsplan ein Landesprogramm zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder an. Ziel ist eine ressortübergreifende Gesamtstrategie bei der Prävention und Bekämpfung von häuslicher Gewalt, die die Angebote des Opferschutzes und der Opferberatung ergänzt. Die Ministerin stellte auf dem Forum sieben Eckpunkte für den Landesplan vor. Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern, um tradierte Rollenklischees auch in der Privatsphäre aufzubrechen.

Des Weiteren setzt die Ministerin auf eine offensive öffentlichkeitsarbeit, um das Thema häusliche Gewalt aus der Tabu-Zone herauszuholen. Weiterer Bestandteil des Landesprogrammes ist eine eindeutige Normensetzung, wie sie etwa in der von Sachsen-Anhalt mit initiierten Bundesratsinitiative zum Recht des Kindes auf eine gewaltfreie Erziehung zum Ausdruck kommt. Viertens setzt die Ministerin auf die Stärkung der Präventionsarbeit. So sollen etwa Sportvereine und Schulen verstärkt Selbstbehauptungskurse anbieten. Des Weiteren geht es um eine noch bessere Sensibilisierung der Polizei für das Thema im Rahmen von Aus- und Fortbildung. Die Ministerin regte einen Leitfaden für den polizeilichen Einsatz bei häuslicher Gewalt an.

Weitere Eckpunkte sind die Verbesserung des zivilrechtlichen Schutzes bei Gewalttaten, wie sie in einem Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums vorgesehen ist, sowie eine Stärkung der polizeilichen Wegweisungsbefugnisse.

 

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