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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Landesregierung zieht positive Ausbildungsbilanz / Ministerin Kuppe startet zwei neue Programme im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

17.10.2000, Magdeburg – 110

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 110/00

 

Magdeburg, den 10. Oktober 2000

 

 

Landesregierung zieht positive Ausbildungsbilanz / Ministerin Kuppe startet zwei neue Programme im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

Magdeburg. Die Landesregierung hat eine positive Bilanz für das Ausbildungsjahr 2000 gezogen. "Dank der konzertierten Aktion aller am Bündnis für Arbeit und Ausbildung Beteiligten ist es wiederum gelungen, mit knapp 99 Prozent nahezu jeder und jedem Jugendlichen in Sachsen-Anhalt einen Ausbildungsplatz zu geben", sagte Arbeitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) am Dienstag in der Kabinettspressekonferenz in Magdeburg. Im ostdeutschen Vergleich nahm Sachsen-Anhalt damit Ende September den Spitzenplatz ein. Zugleich verwies Ministerin Kuppe jedoch auf den mit rund 36 Prozent ungebrochen hohen Anteil außerbetrieblicher Angebote, die aus Sonderprogrammen des Bundes und Landes finanziert werden. "Die Wirtschaft muss auch künftig all ihre Potenziale mobilisieren, um das Angebot an betrieblichen Stellen spürbar zu stärken", sagte die Ministerin.

Nach den Vorstellungen der Ministerin müssen die erfolgreichen Anstrengungen bei der Ausbildung künftig noch stärker in Chancen der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt münden. "Weitere Kraftanstrengungen sind nötig, damit der Weg der jungen Frauen und Männer nach der Ausbildung auch wirklich in das Berufsleben und nicht auf das Arbeitsamt führt." Die Ministerin will das Problem der sogenannten zweiten Schwelle zu einem Kernthema im Landesbündnis für Arbeit und Ausbildung machen.

Sie sagte: "Viel zu oft folgt den beruflichen Lehrjahren zumindest kurzfristig die berufliche Leere der Arbeitslosigkeit. Wenn es uns nicht gelingt, den Jugendlichen im Anschluss an ihre Ausbildung Erwerbsperspektiven zu eröffnen, laufen wir Gefahr, dass das zarte Pflänzchen Ausbildungsbündnis letztlich keine Früchte trägt sondern vertrocknet."

Die Ministerin kündigte zwei Landesprogramme gegen Jugendarbeitslosigkeit an. Zum einen will das Land betriebliche Praktika für Jugendliche unterstützen, die eine außerbetriebliche Ausbildung absolviert haben. Des weiteren sollen Unternehmen öffentliche Zuschüsse bekommen, um Jugendlichen somit wenigstens über Teilzeitarbeit einen Einstieg in die Berufstätigkeit zu eröffnen. Zur Realisierung der beiden Programme ist neben Landesmitteln auch Geld aus dem Europäischen Sozialfonds vorgesehen. Der Start wird nach der Genehmigung des Operationellen Programmes durch die Europäische Kommission erfolgen.

Für das Praktikums-Programm sind vorerst rund 12 Millionen Mark vorgesehen. Mehr als 1.200 Jugendliche könnten davon profitieren. Sie durchlaufen nach einem 14tägigen Beratungs- und Orientierungskurs ein dreimonatiges Praktikum in der Privatwirtschaft. Ziel ist die anschließende Aufnahme eines ordentlichen Arbeitsverhältnisses.

Die Einstellungszuschüsse gibt es für Unternehmen, die ohne Förderung des Arbeitsamtes einen Teilzeitplatz von bis zu 30 Wochenstunden für erwerbslose Jugendliche unter 25 Jahren anbieten. Gefördert wird für ein Jahr in Höhe von 40 Prozent des Bruttoentgeltes, höchstens aber mit 12.000 Mark im Jahr. Haben die Jugendlichen zuvor erfolgreich an einem Praktikum teilgenommen, wird auch die Einrichtung eines Vollzeitarbeitsplatzes gefördert, und zwar mit 30 Prozent des Bruttoarbeitsentgeltes, höchstens aber mit 15.000 Mark im Jahr.

Hintergrund:

 

 

Die Ausbildungsplatz-Bilanz in Zahlen

 

Rund 38.500 Jugendliche hatten sich bei den Arbeitsämtern um einen Ausbildungsplatz beworben. Das waren 1.600 weniger als vor einem Jahr. Rund zwei Drittel der Bewerberinnen und Bewerber nahmen letztlich eine Ausbildung in Angriff. Der Rest ging zum Studium, weiter zur Schule oder zur Armee. Ende September waren 434 Jugendliche noch nicht vermittelt, 171 weniger als im Vorjahr. Dem standen rechnerisch 125 offene Stellenangebote gegenüber.

Im Angebot der Arbeitsämter befanden sich 21.000 Ausbildungsstellen, 1.900 weniger als vor einem Jahr. Die Wirtschaft meldete ein betriebliches Angebot von 14.500 Stellen und damit 100 Plätze weniger als 1999. über Bundes- und Landes-Sonderprogramme konnten 3.800 außerbetriebliche Angebote unterbreitet werden, davon 2.871 im Rahmen der Bund-Länder-Offerte für die neuen Länder. Des weiteren gab es Angebote für schulische Vollzeitmaßnahmen sowie seitens der Arbeitsämter 3.500 außerbetriebliche Stellen für behinderte und benachteiligte Jugendliche.

Für die Ausbildungsförderung in Sachsen-Anhalt standen in diesem Jahr mehr als 135 Millionen Mark aus der Landes- und Bundeskasse sowie aus dem Europäischen Sozialfonds bereit. Neben den außerbetrieblichen Angeboten wurden betriebliche Lehrstellen mit 5.000 Mark für Mädchen und 3.000 Mark für Jungen gefördert, wenn das Unternehmen erstmals oder behinderte und benachteiligte Jugendliche in die Ausbildung genommen hat. Kleine Firmen mit weniger als 20 Beschäftigten, die in den vergangenen drei Jahren ausgebildet haben, sowie größere Unternehmen, die über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden, bekamen für jeden eingestellten weiblichen Auszubildenden 3.000 Mark und für jeden Jungen 2.500 Mark. Zudem wurde die Ausbildung von Mädchen in ausgewählten Berufen, die als zukunftsträchtig oder frauen-untypisch gelten wie Automobilkauffrau oder Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste , gefördert.

 

 

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