Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 038/00

Magdeburg, den 13. April 2000

Land hilft weiter dem Kinder- und Jugendtelefon Halberstadt/ Ministerin Kuppe auf Landkreisbereisung

Halberstadt. Das Land unterstützt weiterhin das Kinder- und Jugendtelefon der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Halberstadt . Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) übergab am Donnerstag im Rahmen ihrer Landkreisbereisung den Bewilligungsbescheid in Höhe von knapp 66.500 Mark. Ministerin Kuppe sagte: "Das Beratungstelefon wird von den Kindern und Jugendlichen als Hilfsangebot angenommen. Es ist wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche in Krisensituationen nicht allein gelassen fühlen. Ihre Probleme müssen ernst genommen werden. Die Kinder und Jugendlichen brauchen die Möglichkeit, sich auszusprechen."

Die Beratung über das Halberstädter AWO-Krisentelefon erfolgt anonym. Die kostenfreie Rufnummer 0800/1 11 03 33 ist landesweit geschaltet. Anliegen des Kummertelefones ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die ehrenamtlich tätigen Beraterinnen skizzieren mögliche Lösungswege und ermutigen, nötige Entscheidungen zu treffen.

Zum Auftakt ihrer Landkreisbereisung besuchte die Ministerin die Bäckerei Nowitzki in Emersleben . Das Traditionsunternehmen war 1996 Sieger des Landeswettbewerbes "Frauenfreundlicher Betrieb" und erhielt dafür den "Käthe-Kruse-Preis". Ministerin Kuppe lobte das Engagement der Bäckerei als beispielhaft und sagte: "Immer mehr Unternehmen in Sachsen-Anhalt haben erkannt, dass sie ohne die Kompetenz und Kreativität von Frauen eher kleine Brötchen backen müssen. Frauen sind nicht das Sahnehäubchen, mit dem Mann sich je nach Belieben schmückt. Frauen gehören einfach zur Rezeptur", sagte die Ministerin. Die Anzahl der Bewerbungen um den diesjährigen Preis sei dafür ein "eindrucksvoller Beweis". 58 Firmen haben sich um den in vier Kategorien mit je 10.000 Mark dotierten Preis beworben. Die Prämierung findet Anfang Juli statt. In der Firma Nowitzki mit Backstube und mehreren Filialen sind 54 Beschäftigte tätig, 34 davon sind Frauen.

In Langenstein machte sich die Ministerin ein Bild von der Entwicklung des Therapiezentrums für autistische Kinder, Jugendliche und Erwachsene , das 1998 unter Trägerschaft des Kyffhäuser Bildungswerkes die Arbeit aufgenommen hatte. Die Lotto Toto GmbH übergab gemeinsam mit der Ministerin einen Scheck in Höhe von 50.000 Mark. Das Geld soll zur Sanierung von Terrasse und Balkon des historischen Schlosses eingesetzt werden. Ministerin Kuppe würdigte die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Therapiezentrum. Mit viel Einfühlungsvermögen und Zuwendung betreuen elf Beschäftigte die Autisten und versuchen somit, die "Mauern der Isolation und Einsamkeit" ein Stück weit aufzubrechen. Derzeit werden auf Schloss Langenstein 12 erwachsene und sechs autistische Kinder betreut.

In Schwanebeck besichtigte die Ministerin ein Pflegeheim des Trägers Pro Civitate . Der Neubau mit 50 Plätzen entstand inmitten eines neuen Wohnviertels. Die Eröffnung der mit 6,9 Millionen Mark von Bund und Land mitfinanzierten Einrichtung fand im Dezember statt. Die Ministerin äußerte sich erfreut über die räumliche Einbindung des Pflegeheimes in das Wohnviertel. "Damit wird auch optisch deutlich, dass alte und pflegebedürftige Menschen ganz natürlich in die Mitte unserer Gesellschaft gehören", sagte die Ministerin. Für den Landkreis insgesamt führte sie aus, dass seit 1995 mit 17,6 Millionen Mark von Bund und Land 122 Pflegeplätze neu entstanden sind. Derzeit im Bau befinden sich noch einmal knapp 200 Plätze sowie Angebote der Tagespflege und altengerechte Wohnungen, wofür die öffentliche Hand mehr als 25 Millionen Mark gibt. 115 Pflegeplätze im Kreisgebiet wurden ohne staatliche Förderung gebaut oder modernisiert. Im Landkreis gibt es zehn Pflegeheime mit knapp 600 Plätzen sowie zehn ambulante Pflegedienste.

Weitere Stationen der Landkreisbereisung waren der Schäferhof Langenstein , wo bäuerliche und handwerkliche Traditionen gepflegt werden, sowie das Frauenkommunikationszentrum des Unabhängigen Frauenverbandes in Halberstadt . Ebenfalls in Halberstadt informierte sich die Ministerin im DAA Bildungszentrum über die praktische Umsetzung des Arbeitsmarktprojektes "Telematikgestützte Weiterbildung für klein- und mittelständische Unternehmen" . 17 Beschäftigte aus den Branchen Bau, Gewerbe und Handel werden dabei via Computer geschult, um Betriebsabläufe und Kundenbeziehungen unter Einsatz modernster Kommunikationstechnik zu optimieren. Die Hälfte der Qualifizierung wird über den PC realisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommunizieren von unterschiedlichen Orten aus in Bild und Ton mit ihrem Dozenten oder ihrer Dozentin.

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