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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Kultusminister Harms informiert über internationale Hochschulbeziehungen des Landes Sachsen-Anhalt
Harms: 374 Kooperationsverträge in ca. 120 Ländern verdeutlichen vielfältige Aktivitäten der Hochschulen/Anteil ausländischer Studierender mit sechs Prozent noch zu gering

14.03.2000, Magdeburg – 128

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 128/00

 

Magdeburg, den 14. März 2000

 

Kultusminister Harms informiert über internationale Hochschulbeziehungen des Landes Sachsen-Anhalt

Harms: 374 Kooperationsverträge in ca. 120 Ländern verdeutlichen vielfältige Aktivitäten der Hochschulen/Anteil ausländischer Studierender mit sechs Prozent noch zu gering

Kultusminister Dr. Gerd Harms hat heute das Kabinett über den Stand der internationalen Hochschulbeziehungen des Landes Sachsen-Anhalt informiert. "Erfolg in Studium und Beruf ist in einer globalisierenden Welt immer mehr an intensive Kenntnisse fremder Sprachen geknüpft", betonte der Kultusminister. "Ein ähnlicher Stellenwert kommt der Fähigkeit zu, in anderen kulturellen Kontexten selbstständig zu arbeiten und sie zu verstehen. Die Wissenschaftspolitik der Landesregierung ist darauf ausgerichtet, die Hochschulen des Landes noch weiter zu profilieren, damit sie einerseits für ausländische Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende verstärkt zu attraktiven und begehrten Orten für wissenschaftliche Ausbildung und Tätigkeit werden. Auf der anderen Seite ist es unabdingbar, durch gezielte Maßnahmen die Mobilität und interkulturelle Kompetenz der Studierenden sowie der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt weiter zu erhöhen."

Deshalb sollen, wie Harms weiter ausführte, deutsche Studierende zunehmend Teile ihres Studiums oder berufliche Praktika an ausländischen Hochschulen oder anderen Institutionen im Ausland absolvieren. Dabei sei es für die Studierenden wichtig, ein Auslandsstudium ohne eine gravierende Verlängerung der Studiendauer in ihre hiesige wissenschaftliche Ausbildung einbauen zu können. Dies könnte z. B. durch eine modulare Studienstruktur oder die Möglichkeit zum Erwerb von Credt Points im Rahmen des Europäischen Leistungs- und Kreditpunktesystems sichergestellt werden.

über den aktuellen Stand internationaler Hochschulbeziehungen gab Harms folgendes Resümee: "Die inzwischen 374 Kooperationsverträge mit Partnereinrichtungen in ca. 120 Ländern verdeutlichen die vielfältigen Aktivitäten der Hochschulen des Landes. Sonstige internationale Hochschulkontakte werden in den Lehrberichten der Hochschulen mit über 8.000 beziffert. Die Auslandskooperationen mit Ländern Westeuropas (ohne Großbritannien) und den mittel- und osteuropäischen Ländern halten sich mit 139 : 136 die Waage. Erfreulich sind die Zuwächse der Kooperationen mit Hochschulen in Osteuropa, die ein stark wachsendes Interesse an deutschen Hochschulen verzeichnen." Diesen bildungs- und wirtschaftspolitischen Vorteil gelte es in Kombination mit den Interessen Sachsen-Anhalts künftig stärker zu nutzen.

Der Anteil ausländischer Studierender in Sachsen-Anhalt sei, wie Harms hervorhob, mit ca. sechs Prozent noch zu gering. Die von der EU angestrebte Zielzahl belaufe sich auf zehn Prozent. Um diesen höheren Anteil zu erreichen, werde angestrebt, verstärkt auf nationalen und internationalen Bildungsmessen präsent zu sein, die Auslandsbüros des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zu nutzen, über die Auslandsvertretungen Zugang zu deutschen Schulen im Ausland zu suchen und dort mit Informationsmaterial für ein Studium in Sachsen-Anhalt zu werben.

Grundsätzlich positiv bewertete Harms die von den Hochschulen eingerichteten international ausgerichteten Studiengänge, die zum Teil wegen der hohen Nachfrage mit einem örtlichen Numerus Clausus versehen weden müssten. Sehr gefragt seien auch die Studiengänge, die den Erwerb eines anglo-amerikanischen Abschlusses wie Bachelor oder Master ermöglichen. An der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität könne erstmalig der amerikanische Doktorgrad PhD erworben werden.

Der Kultusminister kündigte an, dass noch in diesem Jahr zwischen dem Kultusministerium und den Hochschulen Zielvereinbarungen abgeschlossen werden sollen, in denen maßgebliche Leistungs- und Qualitätskriterien als Grundlage für das Mittelverteilungssystem festgelegt werden. Zu diesen Kriterien gehören auch folgende hochschulpolitischen Zielvorstellungen mit internationaler Relevanz:

 

 

Beiträge der Hochschulen zur interkulturellen Bildung

Mehrsprachigkeit von Lehrveranstaltungen

Europäische Dimensionierung der Hochschullandschaft

Ausbau von internationalen Studiengängen mit Bachelor- bzw. Masterabschlüssen

Erweiterter Austausch mit ausländischen Hochschulen, insbesondere mit denen der MOE-Staaten und der Entwicklungsländer

Ausweitung der Kooperation auf dem Gebiet der internationalen Technologie- und Wissenschaftstransfers

Institutionalisierung eines internationalen Hochschulmarketings.

 

Die Einführung von Leistungs- und Qualitätskriterien über verbindliche Zielvereinbarungen hat zur Folge, dass die Hochschulen sich regelmäßig Evaluationen ihrer Leistungen in internationaler Lehre und Forschung unterziehen müssen.

Seit 1994 hat das Kultusministerium gezielt Maßnahmen verfolgt, um die internationalen Beziehungen in Lehre und Forschung der Hochschulen zu verstärken. So wurden z. B. in enger Abstimmung zwischen dem Kultusministerium und den Hochschuleinrichtungen amerikanische, israelische, britische und japanische Kultur- und Wissenschaftstage durchgeführt, die eine gute Resonanz fanden. Im Anschluss an die Deutsch-Japanischen Wissenschaftstage 1995 wurde beispielsweise am Seminar für Japanologie der Martin-Luther-Universität eine Hochschulpartnerschaft mit der Senshu Universität in Tokio eingeleitet. Seither werden jährlich fünf Studierende zu einem einjährigen Studium dorthin entsandt. Im Gegenzug studieren fünf Studierende aus Japan an der Martin-Luther-Universität.

Als jüngstes Beispiel für erfolgreiche Auslandsbeziehungen nannte Harms die am 17. März 2000 geplante Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit der führenden chinesischen Universität Zhejiang.

Mit Unterstützung der kanadischen Botschaft wurden an den Universitäten in Halle und Magdeburg wissenschaftliche Veranstaltungen durchgeführt. Darüber hinaus hat die kanadische Seite die Bibliotheken der Hochschulen mit umfangreicher anglistischer Literatur zu Geschichte, Landesentwicklung und Politik des Staates Kanada ausgestattet.

Mit den Kultus- und Wissenschaftsministerien der Staaten Israel und Armenien wurden Memoranden abgeschlossen, die eine intensive Zusammenarbeit vor allem auf dem Wissenschaftssektor vorsehen. Inzwischen ist in Wittenberg ein "Zentrum für Armenische Studien" errichtet worden.

Mit Unterstützung der United States Information Services (USIS) und Begleitung durch das Kultusministerium reisten alle Rektoren der Fachhochschulen in die USA, um geeignete Partnereinrichtungen zu suchen. Seitdem finden wechselseitig wissenschaftliche summer-schools an den Fachhochschulen und der University of Technology in Marietta,Georgia,USA statt.

Mit Unterstützung der amerikanischen Botschaft wurde an der Leucorea in Wittenberg ein "Center for US-Studies" gegründet. Ziel der Arbeit dieses Zentrums ist es, ein besseres Verständnis von Kultur, Geschichte und Politik der Vereinigten Staaten vornehmlich in den neuen Ländern und in Osteuropa zu fördern und USA-Studien in Lehre und Forschung zu betreiben. Daneben gehört es zu den Aufgaben, Ressourcen für die Unterrichtsplanung und den Unterricht in den Fächern Englisch, Geschichte und Politik bereitzustellen und den Zugang zu solchen Materialien über das Internet zu ermöglichen.

 

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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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