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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Ehrung für engagierte Sachsen-Anhalter: Ministerpräsident Höppner überreicht Bundesverdienstkreuze

03.04.2000, Magdeburg – 174

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 174/00

 

Magdeburg, den 3. April 2000

 

Ehrung für engagierte Sachsen-Anhalter: Ministerpräsident Höppner überreicht Bundesverdienstkreuze

Ministerpräsident Höppner hat heute in Magdeburg einer Bürgerin und vier Bürgern Sachsen-Anhalts, die sich in außergewöhnlicher Weise um das Allgemeinwohl verdient gemacht haben, Bundesverdienstkreuze überreicht. Höppner: "Anlässe wie dieser zeigen in ihrer Gesamtheit, wie viele Bürgerinnen und Bürger Gemeinsinn vorleben und bereit sind, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Das macht Mut in einer Zeit, in der ¿ nicht ganz zu Unrecht - so oft über eine sich breit machende Ellbogengesellschaft geklagt wird."

Die Auszeichnung mit Bundesverdienstorden, so der Regierungschef weiter, solle eine Belohnung für das Geleistete sein und den Geehrten zeigen, dass ihre außergewöhnlichen Anstrengungen nicht unbemerkt bleiben. Wenn die Ordensverleihung überdies dazu beitrage neue Kraft und Motivation zu geben, dann sei das um so schöner und im Interesse der gesamten Gesellschaft.

Im Einzelnen wurden folgende Personen ausgezeichnet:

1. Dr. Paul Franke (Verdienstkreuz am Bande)

Der 60-jährige Magdeburger Frauenarzt erwarb sich seinen überregionalen Ruf, indem er die Gynäkologie mit der Psychotherapie verband. 1980 war Franke der erste Frauenarzt der DDR, der den Titel eines Facharztes der Psychotherapie erwarb. 1979 gründete er die "Arbeitsgemeinschaft für psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe". Dadurch und durch eine von ihm initiierte Fachtagung, die bis heute alle zwei Jahre stattfindet, gelang es, den fachlichen Ansatz zu verbreiten und in die Fachausbildung einzubeziehen. Die Fachtagung ist in Ost und West hoch geachtet. Schon in den 80-er Jahren begann die von Franke gegründete Arbeitsgemeinschaft mit der Durchführung von Kursen, die bis heute von der jetzigen "Ostdeutschen Gesellschaft für psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe" fortgeführt werden. Diese Angebote ziehen Teilnehmer aus ganz Deutschland an.

2. Dr. Klaus Hoppe (Verdienstkreuz am Bande)

Der 62 Jahre alte Magdeburger Ingenieur war nach seinem Studium und einer Tätigkeit an der Hochschule bis 1971 in der Industrieforschung beschäftigt, bevor er Abteilungsleiter und später Hauptabteilungsleiter bei einem Chemnitzer Industrieunternehmen wurde. Nach der Wende zählte Hoppe zu den Mitbegründern des Vereins Deutscher Ingenieure in der DDR. Später wurde er Vertreter der ostdeutschen Bundesländer im Beirat der Bezirksvereine. In Sachsen-Anhalt wurde er zum Sprecher gegenüber der Landesregierung gewählt. Seit 1993 ist Hoppe Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalts und gehört in dieser Eigenschaft seit 1995 dem Präsidium der Bundesingenieurkammer an. Dazu ist er Mitglied im Technologiebeirat des Wirtschaftsministeriums und in der Versammlung des Landesrundfunkausschusses. Als Lehrbeauftragter der Universität Magdeburg gilt das besondere Interesse Hoppes der Ausbildung des Nachwuchses.

3. Christian Koch (Verdienstkreuz am Bande)

Der 56-jährige Agraringenieur, heute wohnhaft in Schwaneberg, war nach seinem Studium zunächst als stellvertretender Fachdirektor einer Industrievereinigung tätig. Schon früh engagierte er sich in der Betriebsgewerkschaftsleitung und stieg bis zu ihrem ehrenamtlichen Vorsitzenden auf. 1981 wurde Koch hauptamtlicher Vorsitzender des Bezirksvorstandes Magdeburg der Gewerkschaft Land-, Nahrungsgüter- und Forstwirtschaft. Nach der Wende trug Koch maßgeblich zum Aufbau einer demokratischen Gewerkschaftsstruktur bei und wurde 1990 Landesbezirksleiter Sachsen-Anhalt der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft. Seit 1996 war er Landessekretär der IG Bauen-Agrar-Umwelt, bevor er 1999 aus dieser hauptamtlichen Tätigkeit ausschied. Koch engagiert sich in mehreren sozialen Organisationen ehrenamtlich: Er ist Vorstandsvorsitzender des Förderwerkes Land- und Forstwirtschaft Sachsen-Anhalt, Vorstandsmitglied des Qualifizierungsfonds Land- und Forstwirtschaft sowie Mitglied der Exekutive der Europäischen Föderation der Agrargewerkschaften.

4. Irmgard Morgner (Verdienstkreuz am Bande)

Die 64-jährige, heute in Eichenbarleben wohnende Ingenieurin ist schon seit 1953 leidenschaftliche Segelfliegerin. Sie hat eine Vielzahl von sportlichen Erfolgen erreicht. 16 Jahre lang war sie Mitglied der Segelflugnationalmannschaft der DDR. Drei Mal nahm sie an Europameisterschaften teil. Seit 1968 gilt ihr besonderes Interesse der Nachwuchsförderung. Auch nach der Wende ließ sie noch mit Erfolgen aufhorchen: Noch 1992 war sie bei den ersten gesamtdeutschen Meisterschaften der Clubklasse aktiv. Darüber hinaus hat sie sich Verdienste um die Frauenförderung im Sport erworben: Sie ist sowohl Frauenbeauftragte des Luftsportverbandes Sachsen-Anhalt als auch Mitglied des Landesausschusses "Frauen im Sport" des Landessportbundes. Dem persönlichen Einsatz Frau Morgners ist es zu verdanken, dass eine lettische Segelfliegerin sowie die lettische Frauen-Nationalmannschaft an internationalen Wettbewerben teilnehmen konnten. Ein wichtiges Anliegen ist Frau Morgner auch die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Segelflugsportler in Ost- und Westdeutschland.

5. Dr. Werner Wöhlecke

Der 66 Jahre alte Magdeburger Sonderpädagoge wurde im vergangenen Jahr als dienstältester Schulleiter Sachsen-Anhalts in den Ruhestand verabschiedet. Neben der Leitung einer Berufshilfsschule in Magdeburg war Wöhlecke Mitbegründer der Landwirtschaftlichen Berufshilfsschule in Calvörde, die in ihrem Profil einzigartig in der DDR war. Unter der Leitung Wöhleckes wurden Lehrpläne für das gesamte Berufshilfsschulwesen der DDR entwickelt. Er setzte sich dabei für eine interdisziplinäre Kooperation aller Beteiligten im Dienste des behinderten Kindes ein. In den 70-er und 80-er Jahren wirkte Wöhlecke in der Forschungsgemeinschaft "Berufsberatung" der damaligen Pädagogischen Hochschule Magdeburg mit, die internationale beachtete Arbeiten vorlegte. Das Ziel Wöhleckes war es stets, dass benachteiligte Jugendliche ihren Platz im Arbeits- und Berufsleben finden. Nach der Vereinigung Deutschlands vertrat der Pädagoge den Verband Deutscher Sonderschulen in zahlreichen Gremien sowie in Arbeitsgruppen des Landtages von Sachsen-Anhalt.

 

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