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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Umweltminister Konrad Keller beim Kongress über Altlasten ConSoil-2000:
Sachsen-Anhalt mit ökologischen und ökonomischen Altlasten konfrontiert

20.09.2000, Magdeburg – 249

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

 

 

 

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 249/00

 

Magdeburg, den 20. September 2000

 

 

Umweltminister Konrad Keller beim Kongress über Altlasten ConSoil-2000:

Sachsen-Anhalt mit ökologischen und ökonomischen Altlasten konfrontiert

 

Auf der abschließenden Pressekonferenz im Rahmen des Altlastenkongresses ConSoil-2000 in Leipzig erklärte der sachsen-anhaltische Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller:

 

"Sachsen-Anhalt ist wie kein anderes Bundesland mit Altlasten, die aus der früheren DDR übernommen wurden, konfrontiert. Dazu zählen in erster Linie die ökologischen Altlasten des sogenannten Chemiedreiecks mit den Standorten der ehemaligen Chemiekombinate Bitterfeld, Leuna und Buna.

 

Als ökonomische Altlast der DDR erweist sich die im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt ausgeprägteste wirtschaftliche Monostruktur mit Großunternehmen von Chemie, Bergbau, Energiegewinnung und Schwermaschinenbau.

Bedingt durch die wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Problem der Altlastenbewältigung von Beginn an überlagert durch massenhafte Freisetzung von Arbeitskräften und - wegen des fast vollständig eingestellten Braunkohlenbergbaus ¿ durch einen großräumigen Grundwasseranstieg.

Dies war zugleich Herausforderung und Chance. Einerseits musste die Sanierung der Altlasten unter den Bedingungen der im Zuge der Bergbausanierung neu zu schaffenden Landschaften konzipiert werden - andererseits konnte das freigesetzte Arbeitskräftepotential für den Rückbau massenhaft veralteter Produktionsanlagen und somit für die Neuansiedlung moderner wirtschaftlicher Unternehmen auf den vorhandenen Industriestandorten genutzt werden.

Eine weitere Herausforderung war, dass erste schematische Hochrechnungen der Altlastensanierungskosten in Sachsen-Anhalt zu astronomischen Beträgen geführt haben. Es mussten also Strategien entwickelt werden, mit denen es möglich ist, die erforderlichen Sanierungsziele bei vertretbaren Kosten zu erreichen.

Dem einen oder anderen mag im Vergleich zu den beeindruckenden und

 

 

optisch sehr auffälligen Leistungen des Anlagenrückbaus und Flächenrecyclings der sichtbare Forstschritt der Altlastensanierung in Anbetracht eines Zeitraums von 10 Jahren zu gering erscheinen. Dem ist entgegen zu halten, dass die umfassende Bestandsaufnahme von Boden- und Grundwasserkontaminationen, die Konzeption der Landschaftsentwicklung sowie der Gestaltung eines sich weitgehend selbst regulierenden natürlichen Wasserhaushalts in den Sanierungsgebieten und schließlich die Entwicklung zugleich kostenverträglicher und nachhaltiger Sanierungskonzepte einen immensen Arbeitsaufwand erforderten.

 

Bis Ende 1999 wurden in Sachsen-Anhalt

 

 

785 Mio. DM für die Untersuchung und Sanierung von Altlasten an Kommunen und Wirtschaftsunternehmen sowie

1.900 Mio. DM für die Sanierung des Braunkohlenbergbaus bereitgestellt.

Weitere 400 Mio. DM dürften für den Abschluss der Braunkohlensanierung zu erwarten sein.

Der Kostenbedarf für die ökologisch nachhaltige Sanierung der industriellen Standorte und Altablagerungen Sachsen-Anhalts wird auf etliche Milliarden DM geschätzt.

3280 Mio. DM wurden zur Finanzierung des Einsatzes freigesetzter Mitarbeiter aus THA-Unternehmen überwiegend auf dem Gebiet des Rückbaus und Flächenrecyclings bereitgestellt.

 

 

Es versteht sich von selbst, dass Sachsen-Anhalt - ein Land mit 2,6 Mio. Einwohnern, immer noch hoher Arbeitslosigkeit und im Maßstab der Bundesrepublik geringer Wirtschaftskraft diese immensen Mittel nicht allein aufbringen kann. Vielmehr werden die Landesmittel in starkem Maße ergänzt durch Finanzierungsanteile des Bundes und der Bundesanstalt für Arbeit.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass in Sachsen-Anhalt die Bestandsaufnahme der Altlasten weitestgehend abgeschlossen ist und dass für die Mehrzahl der Altlasten bereits individuelle Sanierungskonzepte ausgearbeitet wurden. Der ursprüngliche Zustand vor Flächeninanspruchnahme durch Bergbau und Industrie wird allerdings nicht zu erreichen sein. Zielstellung ist eine nachhaltige Beseitigung der durch Schadstoffe bedingten Gefahren in dem Maße dass eine gefahrlose Nutzung der betroffenen Flächen ermöglicht wird und die natürlichen Bodenfunktionen soweit wie möglich wieder hergestellt werden."

 

 

 

 

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