Ministerium des Innern - Pressemitteilung

Nr.: 098/00

Magdeburg, den 21. August 2000

Innenminister Püchel: Mit der Härte des Gesetzes und Zivilcourage

gegen Gewalt und Ausländerhass

Aus Anlass der

morgigen Prozesseröffnung in Halle gegen drei Skinheads erwartet Innenminister

Dr. Manfred Püchel eine der Brutalität der Tat angemessene Strafe.

Püchel: "Ohne die Unabhängigkeit der Justiz in Frage stellen

zu wollen, müssen die Täter die ganze Härte des Gesetzes zu spüren

bekommen." Die Polizei habe, so Püchel weiter, die Täter sehr

schnell ermittelt und dingfest gemacht. Nun sollte auch das mögliche Strafmaß

angesichts der Brutalität dieser Tat voll ausgeschöpft werden.

Der Tod von Alberto Adriano habe nicht nur Betroffenheit, sondern auch Fassungslosigkeit

und Wut hervorgerufen. Er sei ein trauriges und abscheuliches Beispiel, was

rechte ausländerfeindliche Gesinnung anrichten könne. Einen Menschen

totzuschlagen, nur weil er eine andere Hautfarbe habe, zeuge von unglaublicher

geistiger Verrohung.

Neben der Härte des Gesetzes fordert Püchel mehr Zivilcourage und

eine offensivere Auseinandersetzung aller Teile der Gesellschaft mit dem Rechtsextremismus.

Alberto Adriano sei der erste ausländische Bürger, der durch fremdenfeindliche

Gewalt in Sachsen-Anhalt zu Tode gekommen sei. Polizei, Justiz, aber auch jeder

Einzelne, müssten, so Innenminister Püchel, ihr Möglichstes tun,

damit sich eine solche Tat nicht wiederhole.

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