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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Landwirtschaftsminister Keller stellt Agrarbericht 2000 vor: "Agrarbetriebe Sachsen-Anhalts gehören zu den besten in Deutschland"

29.08.2000, Magdeburg – 492

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 492/00

 

Magdeburg, den 29. August 2000

 

Landwirtschaftsminister Keller stellt Agrarbericht 2000 vor: "Agrarbetriebe Sachsen-Anhalts gehören zu den besten in Deutschland"

"Die Agrarbetriebe in Sachsen-Anhalt gehören zu den wirtschaftlichsten in ganz Deutschland. Der durchschnittliche Gewinn von über 100.000 DM bei Einzelunternehmen im Haupterwerb war im vergangenen Jahr fast doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (53.000 DM). Dieses Spitzenergebnis belegt eindrucksvoll das Engagement und die Kompetenz der Landwirte und ihrer Mitarbeiter in Sachsen-Anhalt." Das erklärte der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, heute anlässlich der Vorstellung des Agrarberichts 2000.

Dieses Ergebnis sei auch ein sichtbarer Ausdruck für den Erfolg der Agrarpolitik in Sachsen-Anhalt. Sie sei darauf ausgerichtet, wettbewerbsfähige Strukturen zu fördern und damit die Chancen der landwirtschaftlichen Betriebe im Wettbewerb nachhaltig zu stärken, unterstrich der Minister.

Die Bruttowertschöpfung des Sektors "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei" habe gegenüber dem Vorjahr ein reales Wachstum von 1,2 Prozent erreicht und sich damit über dem Durchschnitt der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt bewegt. Trotz seines relativ geringen Anteils von 2,5 Prozent an der Gesamtwertschöpfung sei der Agrarbereich mit seinen insgesamt etwa 28.700 Arbeitskräften zu einer tragenden Säule der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt geworden. Seine Bedeutung ließe sich jedoch nicht allein an Zahlen festmachen, sondern müsse gesamtgesellschaftlich gesehen werden, betonte Keller. "Neben der Aufgabe, die Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen, ist die Landwirtschaft unverzichtbar bei der Erhaltung, Pflege und Gestaltung unserer vielfältigen Kulturlandschaft."

Nach zehn Jahren deutscher Einheit und dramatischem Wandel hätten sich, auch unter dem Aspekt der Flächenausstattung, wettbewerbsfähige Strukturen entwickelt, resümierte der Minister. Die Struktur der Unternehmen nach Rechtsformen habe sich seit Mitte der 90-iger Jahre stabilisiert. Mit ca. 500 Betrieben sei die Zahl der juristischen Personen (LPG-Nachfolgebetriebe in Form von Genossenschaften, GmbHs etc.) in den letzten fünf Jahren unverändert geblieben. Auch zeige sich bei den Einzelunternehmen und den Gesellschaften bürgerlichen Rechts nach 1995 nur noch eine geringe Zunahme.

Mit einer durchschnittlichen Flächenausstattung von 1.040 ha bewirtschafteten die LPG-Nachfolgebetriebe etwa 46% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (LF). Die Einzel-unternehmen im Haupterwerb verfügten durchschnittlich über 162 ha, die Personen-gesellschaften über 406 ha.

Die Landesregierung habe die Entwicklung der Unternehmensstruktur und der landwirtschaftlichen Produktion durch die verschiedensten Fördermaßnahmen begleitet. So seien für die einzelbetriebliche Investitionsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" von 1991 bis 1999 Mittel in Höhe von ca. 855 Mio. DM und aus den Landesprogrammen seit 1994 ca. 155 Mio. DM, also rund eine Milliarde DM, bereitgestellt worden. Unterstützt durch Fördermaßnahmen zur umwelt-gerechten Landbewirtschaftung hätten sich 1999 zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe Sachsen-Anhalts vertraglich verpflichtet, auf 145.643 ha LF (= 12,4 % der LF des Landes), Produktionsverfahren zum Schutze der Umwelt und der Erhaltung des natürlichen Lebensraumes durchzuführen. Die Höhe der Förderung für die Agrarumweltmaßnahmen habe 1999 bei ca. 37,6 Mio. DM gelegen.

Neben der unmittelbaren landwirtschaftlichen Produktion sei die Ernährungsindustrie eine zweite, wichtige Säule des Agrarbereichs. "Auch hier ist in den vergangenen zehn Jahren eine leistungs- und wettbewerbsfähige Industrie mit zeitweise enormen Zuwachszahlen entstanden", stellte der Minister fest. Zur Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte sei seit 1991 durch Fördermaßnahmen in der Ernährungswirtschaft der ersten Verarbeitungsstufe ein Investitionsvolumen von 1,5 Mrd. DM ausgelöst worden. Bis einschließlich 1999 seien insgesamt rd. 0,5 Mrd. DM Zuschüsse gewährt worden. Mit 18.500 Beschäftigten sei die Ernährungswirtschaft noch vor dem Maschinenbau und der chemischen Industrie der größte Arbeitgeber und mit 6,9 Mrd. DM die umsatzstärkste Branche in Sachsen-Anhalt. Nach einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rd. 15 % bis 1998 und nach zwei Jahren der Stabilisierung werde für das 1. Halbjahr 2000 wieder ein überdurchschnittlicher Produktionsindex ausgewiesen.

Agrarminister Keller erklärte, dass die Unterstützung der Landesregierung für den Agrarbereich über die unmittelbare Förderung der einzelnen Betriebe hinausgehe. "Ein wesentlicher Aspekt unserer Agrarpolitik ist die Förderung des ländlichen Raumes als Lebensraum." Mit den Vorhaben zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit ländlicher Räume werde deshalb ein weiterer agrarpolitischer Schwerpunkt gesetzt. Mit den Zuwendungen z.B. zur Dorferneuerung seien erhebliche Impulse zur Stärkung der regionalen Wirtschaft ausgelöst worden. Zahlreiche Arbeitsplätze im ländlichen Raum hätten gesichert bzw. neu geschaffen werden können. Zur Finanzierung von Dorferneuerungsmaßnahmen seien 1999 Mittel in Höhe von 212,9 Mio. DM eingesetzt worden, seit 1991 insgesamt etwa 1,26 Mrd. DM. Keller: "Gerade auf dem Land sind die Fortschritte und Entwicklungen am auffälligsten. Jeder, der mit offenen Augen durch unsere Dörfer geht, sieht selbst, was hier in den letzten zehn Jahren geschaffen worden ist."

Den kompletten "Bericht zur Lage der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt 2000" können Sie unter 0391/567-1950 oder -1852 anfordern.

 

 

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