Auftakt für „Sicher durch den Harz“

Landkreis Harz – Zum 16-mal startet in diesem Jahr die gemeinsame Verkehrsaktion „Sicher durch den Harz“. Im Vorfeld stimmte sich das Polizeirevier Harz gemeinsam mit der Polizei in Niedersachsen und Thüringen über gemeinsame Maßnahmen ab. Ziel dabei ist immer, die Unfallzahlen zu reduzieren. Der Harz ist ein beliebtes Ausflugsziel. Mit steigendem Verkehrsaufkommen steigen auch die Unfallzahlen. Besonders Motorradfahrer werden bei diesen Unfällen oft schwer und im schlimmsten Fall tödlich verletzt. Im Jahr 2023 verstarben auf den Straßen des Harzes insgesamt elf Motorradfahrer, davon allein 4 im Landkreis Harz.

Um die Unfallzahlen zu reduzieren, wertete die Polizei nach jedem Unfall diesen aus und betrachtet sich die Unfallstelle. Hier wird geprüft, ob eine zusätzliche Beschilderung notwendig ist oder bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen. In Thüringen wurden vor einigen Jahren Rüttelstreifen auf die Straßen gebracht, dies führt zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit und wirkte sich positiv auf die Unfallzahlen aus. Auch im Landkreis Harz gibt es seit einem Jahr an einigen Stellen Rüttelstreifen. Ziel ist es den Motorradfahrern nicht den Spaß zu nehmen, jedoch positiv auf die Reduzierung der Unfälle einzuwirken. Dabei verfolgt die Polizei verschiedene Ansätze.

Beim präventiven Ansatz geht die Polizei auf die Biker zu, klärt auf und kommt mit ihnen ins Gespräch. Da eine Hauptunfallursache die nichtangepasste Geschwindigkeit ist, führen die Beamten auch Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen durch.

Mit der Auftaktveranstaltung von „Sicher durch den Harz“ am 28.04.2024 nahm der Verbund der drei Länderpolizeien zunächst am Bikergottesdienst in Ellrich in Thüringen teil und begleiteten die Ausfahrt von ca. 100 Bikern nach Pullmann City. Zeitgleich kontrollierten Beamte im gesamten Harz Fahrzeuge, insbesondere Motorradfahrer und führten Geschwindigkeitsmessungen durch. Allein im Landkreis Harz wurden 208 Fahrzeuge kontrolliert, davon gab es bei 39 Fahrzeugen Beanstandungen. Von diesen 39 beanstandeten Fahrzeugen waren 15 Motorräder dabei. Ein 25-jähriger Motorradfahrer stand unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, um den genauen Wert an Betäubungsmitteln im Körper feststellen zu können. Für ihn endete damit die Fahrt und er musste sein Motorrad stehen lassen. Bei neun Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis erloschen. Sechs Mal wurde die Weiterfahrt untersagt.  Die Beamten konnten bei Geschwindigkeitsmessungen insgesamt 40 Verstöße feststellen. Ein Fahrzeugführer aus dem Landkreis Harz fuhr innerorts bei 50 km/h abzüglich Toleranzgrenze 70 km/h. Auf ihn wird ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro zukommen.

Die drei Länderpolizeien sehen diesen Verkehrsaktionstag als vollen Erfolg. Weitere solcher gemeinsamen Kontrolltage sind geplant. Ein Datum wird der 15.06.2024 sein, dem Tag der Verkehrssicherheit. Auch an diesem Tag werden die Beamten nicht mehr kontrollieren, sondern auch präventiv unterwegs sein.